Tote und kaputte Bäume können jederzeit in den Fluss stürzen.
Wer auf der Fränkischen Saale mit dem Kanu oder dem Boot fahren möchte, sollte sich deshalb weiterhin in Geduld üben: Noch rät das zuständige Sachgebiet Umweltschutz/ Wasserrecht am Landratsamt Bad Kissingen davon ab, auf dem Fluss Bootswanderungen zu unternehmen.
Grund dafür sind Bäume am Ufer, die scheinbar ohne Vorwarnung ins Wasser stürzen und so eine große Gefahr für alle darstellen, die sich auf der Saale bewegen.
Das Problem sind also weniger die Bäume, die bereits im Gewässer treiben, denn diese entfernt das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen zeitnah.
„Das eigentliche Risiko geht von den Bäumen aus, die noch stehen, aber bereits tot sind und damit jederzeit umfallen können“, erklärt Franziska Heindel vom Landratsamt.
Allein in den vergangenen zwei Wochen sind fünf weitere Bäume in die Saale gestürzt und dort quer zur Flussrichtung liegen geblieben.
Heindel ist gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes ein Teilstück der Saale von Aura bis Westheim abgefahren, dabei haben sie sich den Baumbestand genau angeschaut.
Das Ergebnis: Viele Bäume sind alt und nicht mehr standfest, weil ihre Wurzeln stark unterspült sind. Die Mitarbeitenden haben außerdem einen hohen Anteil an Totholz festgestellt, zudem hat der Biber an vielen Stellen Fraßspuren hinterlassen.
„Die Bruchgefahr ist also sehr hoch“, resümiert Heindel. Hinzu kommt, dass an vielen Stellen riesige Äste in die Saale hängen.
Das bedeutet: Es muss jederzeit damit gerechnet werden, dass große Äste abbrechen und weitere Bäume in den Fluss stürzen – und damit zu einer großen Gefahr für Bootsfahrende werden.
Das Wasserwirtschaftsamt räumt weiterhin so bald wie möglich die Bäume aus dem Fluss, die umgestürzt sind – allerdings müssen dabei sowohl die Witterung als auch die Bodenbeschaffenheit mitspielen.
Alle Bäume zu beseitigen, die noch am Ufer stehen und umzustürzen drohen, ist leider aktuell nicht möglich.
„Zum einen sind relativ viele Bäume betroffen, zum anderen sind uns derzeit aus artenschutzrechtlichen und gewässerökologischen Gründen die Hände gebunden.“
Die Warnung gilt nahezu auf der gesamten Strecke in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld. Lediglich die Teilstrecke „Saline“ bis „Lindesmühle“ (Bad Kissingen) kann als „sicher“ eingestuft werden.
Wir weisen deshalb darauf hin, dass das Befahren der Saale auf eigene Gefahr erfolgt. Ungeübte Bootsfahrende, insbesondere Kinder, sollten die Fränkische Saale weiterhin dringend meiden.