FOTOS – Feuerwehr in neuem Glanz – Gerätehaus & Vereinsraum in Kaltenlengsfeld eingeweiht

Die Arbeit der vergangenen fünf Jahre hat sich gelohnt - das Ergebnis der Renovierungsarbeiten im neuen Feuerwehrgerätehaus in Kaltenlengsfeld wurde am Samstag offiziell eingeweiht.

Über 72.000 Euro und unzählige Arbeitsstunden hat es den Feuerwehrverein gekostet, den Schulungs- und Vereinsraum im Obergeschoss zu sanieren.

Zusätzliche 110.000 Euro hat die Stadt Kaltennordheim aufgebracht, um den Umkleideraum mit sanitären Anlagen sowie die Fahrzeughalle herzurichten.

Emotionale und zum Teil auch nervenaufreibende Jahre zwischen LEADER-Anträgen, Corona-Pandemie und Versammlungen liegen hinter den Vorstandsmitgliedern, sprach die Vereinsvorsitzende Christina Rauch während der Begrüßung am Nachmittag, welche zunächst mit einer Schweigeminute für den verstorbenen ehemaligen Kreisbrandmeister Thomas Ritz begann.

Wehrleiter Kai Tröger berichtete zunächst, wie es überhaupt zum Umzug in die Räumlichkeiten des ehemaligen Bauhofes kam: im Jahr 2017 bekam die Kaltenlengsfelder Feuerwehr Besuch von der Feuerwehrunfallkasse, welche etliche Mängel am vorherigen Gerätehaus am Brandplatz feststellte.

So haben beispielsweise fließendes Wasser und eine Absauganlage gefehlt. Ein weiterer Punkt auf der Mängelliste sei die Tatsache gewesen, dass das Fahrzeug im gleichen Raum stand wie die Umkleidemöglichkeiten der Kameraden.

Durch den Ortsteilbürgermeister Klaus Hesse (†) und den Bürgermeister der Stadt Kaltennordheim Erik Thürmer (CDU) wurde die Idee vorgeschlagen, dass die Kameraden in die Räumlichkeiten des Bauhofes umziehen.

Das Gebäude beherbergte bis dato die Werkstatt, die Sozialräumlichkeiten und Stell- und Lagerplätze des Bauhofes Kaltenlengsfeld.

Nach einem Ortstermin mit der Feuerwehrunfallkasse und dem zuständigen Landratsamt gab es hierfür grünes Licht. Bereits im November 2018 wurde das umgebaute Gerätehaus in Dienst gestellt.

Kurz nachdem Christina Rauch im Februar 2020 zur neuen Vereinsvorsitzenden gewählt wurde, brach die Corona-Pandemie aus. „Wir hatten große Pläne“, berichtete die Vorsitzende.

Veranstaltungen mussten abgesagt werden und „somit konnten wir uns anderen Dingen widmen.“ Es entstand die Idee, den bislang vom Bauhof genutzten Sozialraum zu renovieren, damit dieser für den immer weiter wachsenden Feuerwehrverein besser genutzt werden kann.

„Unser Bürgermeister Erik Thürmer war es, der uns auf die Beantragung möglicher Fördermittel aufmerksam machte und uns dabei auch unter die Arme griff“, blickte Christina Rauch auf die spannende Zeit vor drei Jahren zurück.

Im November 2020 war es dann soweit: die Förderung beim RAG LEADER der Wartburgregion wurde beantragt - wenn auch mit Skepsis, ob das Vorhaben überhaupt klappen könne. „Immerhin sollte es um knapp 40.000 Euro Unterstützung gehen.“

Umso größer sei dann die Freude gewesen, als im Januar 2021 die Zusage per Mail kam. Als eines der größten Projekte wurde der Vereinsvorsitzenden im Juli 2021 die Förderurkunde in Ruhla überreicht und die Baumaßnahmen konnten beginnen.

Angebote wurden eingeholt und die ersten Firmen begonnen mit den Bauarbeiten. Gerade in Pandemiezeiten sei dies eine echte Herausforderung gewesen, erinnerte sich Christina Rauch.

Sie danke allen Handwerkern für die ausgeführten Arbeiten: „Nur durch die gute Kommunikation untereinander und die sehr gut ausgeführten Arbeiten konnten wir dieses Ergebnis erreichen.“

Der Verein sei aber bei Weitem noch nicht fertig, hieß es seitens der Vereinsvorsitzenden. So würden nun noch Tische und Stühle, die „selbstverständlich in der Farbe feuerwehrrot“ bestellt wurden, Regalsysteme im Erdgeschoss, ein Kühlschrank hinter der Theke und weitere technische Ausstattung fehlen.

Weitere Finanzmittel würden noch für den Außenbereich gebraucht: der Hof soll mit Pflastersteinen befestigt und auch die gefährliche Ausfahrt müsse sicherer gestaltet werden.

„Sie sehen: Geld wird weiterhin benötigt“, sprach Christina Rauch. Der Verein bemühe sich auch weiterhin um Fördergelder und auch über die vielen Veranstaltungen, die jährlich ausgerichtet werden, kämen weitere nötige finanzielle Zuschüsse auf das Vereinskonto.

Ortsteilbürgermeister Nico Denner blickte bei seiner Ausführung ebenfalls auf die intensive Zeit während der LEADER-Förderung zurück und dankte seinen Vorstandskollegen und Bürgermeister Erik Thürmer für die hilfereiche Unterstützung.

Vizelandrat des Landkreises Schmalkalden-Meiningen Peter Casper (FDP) zeigte sich beeindruckt von der ehrenamtlichen Arbeit des Feuerwehrvereins und bewunderte, „was die Kaltenlengsfelder auf die Beine gestellt haben.“ Als „kleine Finanzspritze“ überreichte er der Vereinsvorsitzenden einen Scheck in Höhe von 100 Euro.

Einen weiteren, wenn auch nur symbolischen, Scheck gab es von Bürgermeister Erik Thürmer. Die allgemeine Vereinsunterstützung in Höhe von 12.000 Euro „ist schon lange auf eurem Konto“, sagte Thürmer. „Und schon lange wieder ausgegeben“, fügte Christina Rauch scherzhaft hinzu.

Der Bürgermeister dankte dem Verein für die aufgenommene Arbeit. Die Verfahren mit LEADER seien „höhere Verwaltungskunst“ und verdienten höchsten Respekt.

Kreisbrandmeister Florian Bach konnte sich zur Jahreshauptversammlung im Februar diesen Jahres schon selbst ein Bild von den neu gestalteten Räumen im Obergeschoss machen. Auch er zeigte sich dankbar gegenüber des Vorstandes und sei erfreut darüber, dass hier ein „Mehrwert für das Dorf“ entstanden sei.

Der enorme Aufwand, den die vergangenen Jahre mit sich brachten, wurde anschließend besonders gewürdigt. Vereinsvorsitzende Christina Rauch, ihr Stellvertreter Florian Bauer sowie Kassenwart Tobias Reinhard bekamen von Wehrleiter Kai Tröger, Bürgermeister Erik Thürmer und Kreisbrandmeister Florian Bach die Ehrenurkunde für vorbildliche Vereinsarbeit des Thüringer Feuerwehrverbandes in Bronze überreicht.

Die Vereinsvorsitzende lud am Nachmittag alle Gäste zu einer Begehung und gemütlichen Stunden mit Kaffee und Kuchen, Hüpfburg und Gegrilltem ein.

Ein großer Dank gelte allen Helfern, die die Einweihung der renovierten Räumlichkeiten mit vorbereitet und durchgeführt haben sowie der Landmetzgerei Chilinksi für die großzügige Unterstützung, heißt es seitens des Vereinsvorstandes.

Beteiligte Firmen und ihre Gewerke:

- Sanitär, Heizung und Elektro: Firma Kerbl GmbH & Co. KG, vertreten durch Dominik Strauch
- Trockenbau, Putz- und Malerarbeiten, Setzen der Fensterbänke, Fliesen des WCs: Mario Ehms und Dariusz Wywiorka
- Elektroarbeiten: Elektrik Vacha, vertreten durch Meinhard Müller
- Wasser- und Abwasser: Fachbetrieb für Heizung & Sanitär Peter Dittmar
- Fußböden: Flexibler Einrichtungsservice, vertreten durch Dietrich Ebert
- Küche: Ostheimer Küchenstudio
- Treppe: Firma Rhönstein, vertreten durch Florian Bauer
- Fliesen der Treppe: Fliesen Wagner
- Einbau der Türen: Tischlerei Jürgen Senf
- Absturzsicherung und Treppengeländer: Abel Metallsysteme GmbH & Co. KG
- Theke: Brauerei Rother Bräu
- Verkleidung der Theke: Tischlerei Thomas Schüffler (nach Abschluss der LEADER-Förderung)