Gastbeitrag von Victoria Weber
Spannend, unterhaltsam und kurzweilig – das war der Auftakt der Reihe „Leseland Hessen“ mit Bestseller-Autor Linus Geschke in der Hünfelder Stadtbibliothek.
Der 53-jährige Kölner las aus seinem neuesten Thriller „Die Verborgenen“ und plauderte aus dem Nähkästchen von seiner Arbeit als Autor.
Was wäre, wenn das Böse nicht von außen kommt, sondern längst mit dir unter einem Dach lebt? Dieser Frage geht Geschke in seinem neuen Buch nach, das im Juni erschienen ist.
Sven und Franziska Hoffmann haben alles, wovon sie einst träumten: eine wunderbare Tochter und ein traumhaftes Haus an der Küste. Alles könnte perfekt sein. Doch dann dringt jemand heimlich in ihr Haus ein.
Der ungebetene Gast bedient sich an ihrem Essen, stöbert in ihren Schränken und steht neben ihren Betten, wenn sie schlafen.
Als dann noch Gegenstände verschwinden und fremde Fußspuren im Keller auftauchen, bezichtigen sich die Eheleute gegenseitig.
Je merkwürdiger die Vorgänge in ihrem Haus werden, desto mehr bröckelt die makellose Fassade der perfekten Familie. Und genau das ist es, was der Eindringling will.
Frogger – das ist die Bezeichnung für einen solch ungebetenen Gast im eigenen Haus. Linus Geschke spielt im Buch „Die Verborgenen“ mit der Angst, es könnte jemand in unser Zuhause eindringen.
„Wenn es dunkel wird, macht die Lesung noch mehr Spaß“, sagte Geschke zu Beginn augenzwinkernd.
Zwischen den Buchpassagen berichtete er von seiner Arbeit als Autor und beantwortete viele Fragen aus dem Publikum. „Die Verborgenen“ ist sein neuntes Werk.
Der Journalist, der für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen gearbeitet hat, schreibt acht Monate an einem Buch, hinzu kommen zwei Monate Korrektur. Sein zehnter Roman, der im Juni 2024 auf den Markt kommt, sei bereits fertig.
Ganz so romantisch sei die Arbeit als Autor nicht. „Ich schreibe in der Küche, in der Nähe der Kaffeemaschine und des Balkons zum Rauchen.“
Zehn Prozent Talent brauche man zum Schreiben eines Buchs, 90 Prozent Handwerk gehören dazu.
Wenn Geschke mit einem neuen Buch beginnt, kennt er den Anfang und das Ende der Geschichte. Das „Dazwischen“ entsteht beim Schreiben. Hinweise auf den Täter versteckt er gerne in langen Sätzen.
„Das vergisst der Leser eher.“ Falsche Spuren hingegen werden in kurze, knackige Sätze verpackt. „Zwei Tote in einem Buch sind auch immer gut, einer am Anfang, einer in der Mitte“, plauderte er.
Zu Beginn begrüßte Kulturstadträtin Martina Sauerbier zum Auftakt der Reihe „Leseland Hessen“ die Besucher. Geschke bezeichnete die Hünfelder Stadtbibliothek als eine der schönsten Bibliotheken, in der er war.
Und er gab den Zuschauern mit auf den Nachhauseweg: „Schauen Sie zu Hause nochmal auf dem Dachboden nach, ob da nicht doch jemand ist.“
Leseland Hessen
Asuka Lionera aus Setzelbach liest am Mittwoch, 13. September, um 19.30 Uhr aus ihrer Romantasy-Reihe „Moonlight Swoard“. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Monika Peetz liest am Dienstag, 19. September, um 19.30 Uhr aus ihrem Buch „Sommerschwestern – die Nacht der Lichter“. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Karten gibt es unter www.pretix.eu/huenfeld.
Rebecca Elbs liest am Mittwoch, 13. September, um 16.30 Uhr für Kinder ab neun Jahren aus ihrem Buch „Leo und Lucy 3 – Chaos hoch drei“. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Alexandra Fabisch liest am Dienstag, 19. September, um 16.30 Uhr für Kinder ab sieben Jahren aus „Mila und das Mini-Mammut“. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich.
Anmeldung unter stadtbibliothek@huenfeld.de.