Callcenterbetrug – Täter erbeuten eine Münzsammlung durch „Schockanruf“

Am Mittwochnachmittag übergab ein Rentner aus Bad Neustadt eine Münzsammlung im Wert eines niedrigen sechsstelligen Betrags an einen bislang unbekannten Mann.

Der Senior wurde Opfer sogenannter Telefonbetrüger. Die Kripo ermittelt und sucht nach Zeugen.

Am Nachmittag erhielt ein Rentner einen Anruf auf sein Festnetztelefon. Ein bislang unbekannter Mann berichtete von einem angeblich tödlichen Verkehrsunfall, den seine Tochter verursacht haben soll.

Um für sie eine angebliche Haftstrafe abzuwenden, wurde eine hohe Kautionsforderung gestellt.

Der Senior übergab gegen 17 Uhr eine Münzsammlung im Wert einer niedrigen sechsstelligen Summe im Parkhaus der Galeria Kaufhof in der Straße Jägersbrunnen in Schweinfurt an einen bislang unbekannten Mann.

Anschließend wurde durch die Täter eine weitere Geldübergabe gefordert, von der glücklicherweise die Tochter des Seniors mitbekam und die Polizei alarmierte.

Bei der geplanten Geldübergabe gegen 22 Uhr auf dem Parkplatz der Pecht Shoppingwelt in Bad Neustadt an der Saale schöpften die Täter Verdacht und wollten die Übergabe auf einen anderen Ort verlegen.

Dennoch konnten durch die eingesetzten Polizeikräfte zwei verdächtige Personen vorläufig festgenommen werden. Aufgrund des fehlenden Tatnachweises mussten jedoch Beide wieder entlassen werden.

Der Abholer der Münzsammlung kann wie folgt beschrieben werden:

- ca. 30 - 50 Jahre alt
- ca. 165 cm groß
- kräftige Statur
- bekleidet mit einem rötlichen Anorak und einer dunklen Hose

Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm die Ermittlungen und bittet Personen, die zum Zeitpunkt der Übergabe im Bereich der Galeria Kaufhof in Schweinfurt bzw. dem Parkplatz der Pecht Shoppingwelt in Bad Neustadt an der Saale verdächtige Beobachtungen gemacht haben, diese unter Tel. 0931/457-1732 zu melden.

Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“.

Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.

Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!

Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!

Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!

Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!