Gastbeitrag von Anja Nimmich
Das Bürgerhaus „Zum Rößberg“ in Ketten wurde umfangreich saniert und vergangene Woche mit einem bunten Programm und der Einsegnung durch Pastor Dr. Jürgen Kämpf eingeweiht.
Als Hausmeister verkleidet in blauem Kittel und einem großen Besen in der Hand rückte Stadtratsmitglied Günter Wald an und kehrte nochmal den Saal kurz vor der großen Feier aus.
„Der Bundesrat kommt vielleicht auch“, scherzte er im Rhöner Platt. Gemeinsam mit Sophie Schel führte er humorvoll und kurzweilig durch das Programm.
Als erstes kündigte das Moderatorenteam als „special guests“ die einzelnen Vereine des Ortes an. „Nun wollen wir das Haus mit Leben füllen“, so Günther Wald und Sophie Schel.
Unter musikalischer Begleitung der Kettener Blasmusikanten marschierten die Vereinsmitglieder dann nacheinander ein, um sich vorzustellen.
So kamen die Fußballjugend im sportlichen Trikot, die Kirmesgesellschaft mit bunt geschmückten Hüten, der Bacardi-Club in Lederhosen, die Feuerwehrkameraden und zum Schluss das diesjährige Prinzenpaar mit Gefolge auf die Bühne.
Der Kirmesspruch „Kettel is edel“ wurde dabei mehrmals zu Gehör gebracht und die Kettener Schola sorgte mit Gitarre mit dem Lied „Gut, dass wir einander haben“ für nachdenkliche Momente.
Die Kettener hatten das Dorfgemeinschaftshaus Anfang der 1970er Jahre in ehrenamtlicher Arbeit erbaut. Nach einem halben Jahrhundert war es nun in die Jahre gekommen und wies einen hohen Sanierungsstau auf.
Insgesamt wurden letztlich auch aufgrund gestiegener Baupreis und unvorhergesehener Investitionen im Altbestand rund 900.000 Euro investiert, wobei die Stadt Geisa Fördermittel aus der Dorferneuerung erhält.
„Wir haben mit dem Geld eine sehr sinnvolle und nachhaltige Investition umgesetzt, an der die Menschen vor Ort noch viele Jahre lang ihre Freude haben werden“, sagte Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel mit Blick auf das rege Vereinsleben.
Neben dem Saal wurde der Eingangsbereich saniert und eine Küche und neue Fenster eingebaut.
Die elektrischen Anlagen wurden erneuert und die Sanitäranlagen modernisiert. Eine neue Dämmung wurde angebracht und die Fassade auf Vordermann gebracht.
„Kettel is edel – das muss man einfach bestätigen“, betonte die Bürgermeisterin. Mit dem sanierten Bürgerhaus „Zum Rößberg“ sei es nun noch etwas „edler“ geworden. Das Wort „edel“ bedeute im Übrigen so viel wie wertvoll und kostbar.
„Letztlich sind es nicht die Steine, die verlegten Leitungen oder die Inneneinrichtung, die dieses Haus so kostbar und wertvoll machen, es ist vor allen Dingen der Raum, der Begegnungen für Menschen ermöglicht“, betonte Manuela Henkel.
Ein großes Dankeschön sprach sie dem Planer Dominik Walther, allen Handwerkern, welche die Arbeiten verrichteten, den Fördermittelgebern, dem Stadtrat, vor allem den Stadträten Udo Klinzing und Günter Wald, der Stadtverwaltung, insbesondere dem Bauamt und dem Bauhof, sowie allen ehrenamtlichen Helfern aus.
„Hier wurde viel angepackt“, lobte die Bürgermeisterin. Dankbar zeigte sie sich auch den Nachbarn gegenüber, die geduldig die mit der Baustelle verbundenen Beeinträchtigungen ertrugen.
Auch Landrat Reinhard Krebs war beeindruckt und freute sich sehr darüber, dass bei der Eröffnung nicht zuerst die offiziellen Reden gehalten wurden, sondern die Vereine auftraten und sich präsentierten.
„Das Wort Ketten, das kann man auch mit Kettengliedern in Verbindung bringen, die als Symbol für die gute Dorfgemeinschaft und den Zusammenhalt stehen“, so Krebs.
Auch Landtagsabgeordneter Martin Henkel beglückwünschte die Kettener zu „diesem wunderschönen Gebäude“.
Er würdigte zudem das Engagement des früheren Ortsteilbürgermeisters Jürgen Dücker, der sich für die Sanierung des Bürgerhauses eingesetzt hatte.
Ortsteilbürgermeister Danilo Schlapmann schloss sich den Dankesworten an und wünschte den zukünftigen Veranstaltungen ein gutes Gelingen. Anschließend nahm Pastor Dr. Jürgen Kämpf die Einsegnung der neuen Räumlichkeiten vor.
Er freute sich, dass der Name „Zum Rößberg“ für das Haus gewählt wurde, da der Rößberg einer seiner Lieblingsorte sei. Die Kettener Schola begleitete die Einsegnung nochmals mit Gesang.
Ortsteilbürgermeister Marcus Kircher und Bauamtsleiter Bodo Kind beglückwünschten die Kettener zum sanierten Bürgerhaus mit einem Fass Freibier, das sich dann auch alle gemeinsam schmecken ließen.
Mit den Kettener Blasmusikanten und gemütlichem Beisammensein klang die Feier schließlich aus.