Reisebericht von Andreas Kolb
Vom 12. bis 16. Juli diesen Jahres waren zwölf Wanderer des Rhönklub Zweigvereins Vacha in den Alpen unterwegs. Los ging es am Mittwoch mit dem Anreisetag.
Mit zwei Kleinbussen und einem Wohnmobil starteten die unerschrockenen Wanderfreunde, im Alter von zehn bis über 60 Jahren, von Vacha nach Berchtesgaden.
Trotz einiger kleineren Staus schafften wir es alle rechtzeitig in unser Hotel, um nach dem Check-in noch einen gemütlichen Abend im Biergarten zu verbringen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit den Fahrzeugen nach Schönau zum Großparkplatz des Königssees. Von dort startete unsere viertägige Hüttentour rund um den Watzmann.
An der im oberen Teil immer noch zerstörten Bobbahn vorbei ging es steil zur Grünsteinhütte hinauf. Wer wollte, konnte hier gleich Pause machen oder zum Grünsteingipfel weitergehen.
Leider wurden wir nicht mit der Aussicht auf den Königssee und in das Berchtesgadener Land belohnt. Nebel und Wolken hatten etwas dagegen.
Gestärkt, aber von nun an im Regen, ging es weiter bergauf bis zur Kührointalm. Konnten wir uns zunächst noch auf der überdachten Terrasse niederlassen, so mussten wir mit zunehmendem Regen zum Mittagsessen nach innen umziehen.
Leider ließ der Regen nicht mehr nach und wir konnten nur noch mit voller Regenmontur weiterziehen. Über den teilweise seilversicherten Falzsteig führte der Pfad bis zum Watzmannhaus auf 1928 Meter.
Dort bezogen wir unser gemeinsames Bettenlager und verbrachten noch einen gemütlichen Hüttenabend.
Wer wollte, konnte am Freitagmorgen mit dem Aufstieg zum ersten Watzmanngipfel, dem Hocheck, starten. Was dagegen sprach, waren Frühstück um 6 Uhr und über 700 zusätzliche Höhenmeter im Auf- und Abstieg!
Immerhin zu viert starteten wir zum Gipfel und wurden bei strahlendem Sonnenschein mit einem fantastischen 360 Grad Rundumblick belohnt.
Die restliche Truppe begann dann gegen 8 Uhr direkt mit dem Abstieg. Über die Mittelkaser- und Stubenalm wanderten wir über 1200 Höhenmeter wieder hinunter bis zur Wimbachbrücke. Von nun an ging es durch das Wimbachgries stetig bergauf.
Zum Glück konnten wir uns auf halber Strecke noch mal im herrlich gelegenem Wimbachschloss stärken. Danach waren die restlichen 4 Kilometer bis zu unserer Unterkunft, der urigen Wimbachgrieshütte, kein Problem mehr.
Die Hocheckgruppe folgte den anderen auf dem gleichen Weg. Bevor wir uns in unsere Zwei- und Vierbettzimmer zurückzogen, verbrachten wir noch (geduscht!) einen schönen Abend vor der Hütte.
Obwohl am Samstag nur etwas mehr als 10 Kilometer auf dem Programm standen, machten wir uns bereits um 8 Uhr auf den Weg, denn es lagen knapp 1100 Höhenmeter im Anstieg und fast 800 im Abstieg vor uns. Und das ohne Einkehr bei hochsommerlichen Temperaturen!
Über die verlassene Trischübelalm stiegen wir stetig bergauf, um nach einem kurzen Abstieg dann zum Hundstodgatter hochzuklettern. Nach einer Pause mit Gipfelpanorama kraxelten wir über das Steinerne Meer, zum Teil auf allen Vieren, wieder bergab.
Erschöpft, durstig, aber glücklich erreichten wir dann unser Übernachtungsquartier, das Kärlinger Haus am Funtensee. Bei 28 Grad und 6 Euro Duschgebühr entschieden sich alle für die alternative Erfrischung im See.
Nach dem gemeinsamen Terrassenabend vor der Hütte gab es dann noch eine spontane „bayrische“ Sternenparkführung von unserer Anja!
Am Sonntagmorgen stand dann leider schon unsere letzte Etappe auf dem Plan. Ein kleines Stück stieg es noch mal bergauf, danach ging es dann aber nur noch bergab.
Über das Ofenloch, den Bärengraben und die berühmt berüchtigte Saugasse erreichten wir wieder den Königssee. Es war nur noch ein kurzes Stück den See entlang und wir konnten diese großartige Tour im Biergarten von St. Bartholomä ausklingen lassen.
Nach einem Fotostop an der berühmten Wallfahrtskirche setzten wir mit dem Schiff nach Schönau über. Von dort aus ging es dann mit den Autos wieder zurück ins Werratal.
Obwohl es mit 48 Kilometer und knapp 3800 Höhenmeter (ohne Hocheck) bestimmt keine einfache Tour war, waren sich alle einig: So eine Hüttentour schreit nach einer Wiederholung!
Und diese steht auch schon fest! Bei unserer Hüttentour 2024 rund um den Spitzingsee geht es zwar nur bis auf 1884 Meter hoch (Rotwand), allerdings bei unwesentlich weniger Wanderkilometern und Aufstiegsmetern als in diesem Jahr.