Beitrag des Landkreises Rhön-Grabfeld
Es war im Juli 2006, da war ganz Deutschland aufgrund der Weltmeisterschaft im eigenen Land im Fußball-Fieber. Bedeutend war dieser Sommer jedoch auch für den Landkreis Rhön-Grabfeld.
Am Rhön-Gymnasium von Bad Neustadt begann die Generalsanierung, eine der größten und längsten Sanierungsmaßnahmen im Landkreis, wie sich später herausstellte.
Nach einer gesamten Projektzeit von 17 Jahren, geprägt von etlichen Planungsphasen, der Bauzeit, unvorhersehbaren Unterbrechungen, wie Flüchtlingskrise 2015 oder Corona, ergab sich eine tatsächliche Bauzeit von nur rund 9,5 Jahren.
Die Sanierungsmaßnahmen wurden im laufenden Schulbetrieb und ohne Auslagerungen durchgeführt. Nach „dem Abarbeiten“ von insgesamt sechs Bauabschnitten erstrahlt die Schule nun in neuem Glanz.
Ein Grund zum Feiern! Bei der Einweihungsfeier mit zahlreichen Ehrengästen und hochwertigen musikalischen Darbietungen von Schulensembles blickte Landrat Thomas Habermann zunächst zurück und erinnerte sich an seine eigene Schulzeit hier im Gymnasium ab 1967 – mit damals rund 1000 Schülern auf der halben Fläche im Vergleich zu heute.
Seitdem hat sich viel getan. In seiner Rede, in der neuerdings lichtdurchfluteten Aula, nannte er unter anderem den Einfluss der schulpädagogischen Konzepte auf die langwierige Projektzeit der Baumaßnahme oder die Corona-Herausforderungen mit Homeschooling.
„Nun haben wir hier ein sehr modernes Gymnasium auf dem neuesten Stand“, freute sich der Landrat. Auch ein Verdienst der landkreiseigenen Interkomm-IT.
Und weiter: „Beginnen kann ein solches Projekt jeder. Es zu Ende zu bringen ist das Geheimnis des Erfolgs.“
Landrat Thomas Habermann dankte hier unter anderem auch dem Team aus dem Landratsamt rund um den früheren Kreisbaumeister Herbert Bötsch und Nachfolgerin Rebecca Lingerfelt sowie dem langjährigen Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Georg Hansul a. D. ebenso wie dessen Nachfolger Tristan Vogt.
Neben dem Landrat waren sich alle Bau- und Schulverantwortlichen einig, dass sich Baustellenlärm und auch baubedingte Einschränkungen definitiv gelohnt hätten.
„Wir haben das Optimum mit den vorhandenen Mitteln herausgeholt“, strahlte Schulleiterin Dr. Kerstin Vonderau mit Blick auf die Möglichkeiten, die die Schule beispielsweise nun im Bereich Musik oder Informatik hat.
Im Rhön-Gymnasium könne man sich wohlfühlen und es biete Raum für Inspiration, freute sich der einheimische Architekt Michael Karch, der sich mit seiner Frau Sabine Karch-Fuchs in den vergangenen Jahren verantwortlich zeigte.
Als Einweihungsgeschenk und große Überraschung überreichte er der Schule ein mobiles Schachspiel, worüber sich Dr. Kerstin Vonderau in Vertretung für die ganze Schule besonders freute.
Denn das alte Schachbrett im Innenhof musste damals im Zuge der Bauarbeiten weichen. Was für die Schule aber nicht wegzudenken war und diesem sehr nachgetrauert wurde.
Apropos Bauarbeiten. Los ging es mit dem ersten Bauabschnitt eben 2006. Hier entstand durch einen Anbau eine Mensa mit Frischeküche.
Parallel wurde die zur Schule angrenzende Hochwasserschutzwand entlang der Brend gebaut. Es folgte ein Erweiterungsbau mit dem Neubau von 12 Klassen- und einem Medienraum sowie Räume für Hausmeister und das Lager.
Von 2011 bis 2017 ging es den Bestandsgebäuden „an den Kragen“. Lehrer- und Verwaltungstrakt, Fachräume sowie der Innenhof und die Pausenhalle erhielten eine Frischzellenkur.
Neben der Turnhalle ist zudem der Sportplatz mit Flutlichtanlage und Freigelände saniert worden. Ein weiterer Bauabschnitt drehte sich um Aula, Musik- und Klassenräume sowie eine neue Bibliothek.
Mit der Sanierung des Pausenhofs als „Sahnehäubchen“, so Dr. Vonderau, endete der Sanierungsmarathon am Rhön-Gymnasium in der Franz-Marschall-Straße.
Speziell bei der Neugestaltung des Pausenhofs und der Auswahl der dort festinstallierten Spielgeräte wurde von Seiten des Technischen Bauamts großer Wert auf die Einbindung der Schüler, Lehrer und des Elternbeirats gelegt, um nicht nur einen „Pausenhof“, sondern vielmehr eine Wohlfühloase für die ganze Schule zu schaffen.
In all den Jahren haben rund 2000 Schülerinnen und Schüler die Sanierungsmaßnahmen miterlebt.
Die Baukosten betrugen rund 13,9 Millionen Euro. Auf das Schulhaus inklusive Pausenhof entfielen rund 13,2 Millionen Euro, der Rest auf die Freisportanlage. Rund 5,5 Millionen Euro erhält der Landkreis an staatlichen Zuwendungen.
Eckdaten zum Rhön-Gymnasium:
• Gründung: 1929 als „Private Real- und Lateinschule“
• Verstaatlichung: 1959
• Namensverleihung „Rhön-Gymnasium“: 1979
• Träger: Landkreis Rhön-Grabfeld
• Aktuell 747 Schülerinnen und Schüler in 31 Klassen sowie 70 Lehrkräfte