Im Einsatz für Straßen & Schienen – Bürgermeister Bohl zu Gast im Bundeskanzleramt

Gastbeitrag von Josephine Ißbrücker

Am Donnerstag, den 19.10.2023 trafen sich die Bundestagsabgeordnete der SPD, Tina Rudolph, und Bad Salzungens Bürgermeister Klaus Bohl zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Staatsminister, Herrn Carsten Schneider im Bundeskanzleramt.

Der Schwerpunkt des Gesprächs war die Verkehrssituation des Mittelzentrums Bad Salzungen und des südlichen Wartburgkreises.

Insbesondere die Anbindung an das Autobahnnetz und die Sicherung der Schienenverbindung wurden ausführlich analysiert und diskutiert.

Der Staatsminister Herr Schneider, selber Thüringer, kannte die sehr problematische Verkehrssituation von Bad Salzungen schon durch eigene, persönliche Erfahrungen.

Die Industrie-und Handelskammer Erfurt stufte in einem Vergleich der Mittelzentren ein Kammerbereich die Stadt Bad Salzungen als das am schlechtesten an das Autobahnnetz angeschlossene Mittelzentrum mit 0 Punkten auf den letzten Platz ein.

Vor dem Hintergrund des Verlustes von tausenden Arbeitsplätzen in den neunziger Jahren ist diese schlechte Anbindung an das Autobahnnetz eines der größten Hemmnisse für die wirtschaftliche Entwicklung des südlichen Wartburgkreises.

Aber auch für die Anwohner an den Ortsdurchfahrten der Bundesstraßen stellt das hohe Verkehrsaufkommen insbesondere des Schwerlastverkehrs eine teils unerträgliche Belastung dar.

Der Staatsminister Herr Schneider, die Bundestagsabgeordnete Frau Rudolph und der Bürgermeister Herr Bohl sind sich einig, dass hier ein hoher Handlungsbedarf besteht.

Im Detail wurden einzelne Vorhaben des Ausbaus der B62 in Richtung Vacha und der B19 in Richtung Eisenach und Meiningen besprochen.

Gegenstand des Gesprächs war aber auch der aktuelle Stand der Werraquerung bei Barchfeld-Immelborn. Hier liegt Baurecht vor. Auch die Finanzierung ist durch den Bundeshaushalt gesichert.

Gegenwärtig wird an einer Lösung für die sichere Gründung der Brückenpfeiler in großer Tiefe im Kiessee trotz komplizierter Bodenverhältnisse gearbeitet.

Insgesamt muss der Ausbau der B62 und der B19 im nächsten Bundesverkehrswegeplan stärker verankert sein. Das trifft insbesondere auf die Ortsumgehung Merkers/Dorndorf zu.

Die Situation der Schienenverbindung war ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs. Insbesondere des Erdsenkungsgebiet nahe Oberrohn gefährdet die wichtige Schienenverbindung nach Eisenach.

Trotz umfangreicher Sanierungsmaßnahmen sinkt der Boden dort seit mehreren Jahren bis zu einem halben Meter jährlich. Die derzeitige Strategie mit immer widerkehrenden Unterfütterungen des Gleisbettes sehen auch Geologen kritisch.

Der Staatsminister Herr Schneider, die Bundestagsabgeordnete Frau Rudolph und der Bürgermeister Herr Bohl sind konsequent für den dauerhaften Erhalt der Bahnstrecke.

Zuerst müssen aber Lösungsvarianten, wie ein Brückenbau über den betroffenen Bereich, sobald wie möglich geprüft werden.

Ein weiteres Problem stellt die geplante Ertüchtigung der Bahnstrecke von Unterbreizbach/Vacha nach Bad Salzungen für den Frachtverkehr des Bergbaukonzern K+S dar.

Die Bahnstrecke nach Gerstungen ist durch das hohe Frachtaufkommen von K+S überlastet und soll in den nächsten Jahren elektrifiziert werden.

K+S fordert darüber hinaus den zweigleisigen Ausbau dieser Strecke. Als Entlastung und Ausweich soll die Strecke über Bad Salzungen dienen.

Die Bewahrung des K+S-Konzerns mit seinen über 4.000 Arbeitsplätzen insbesondere in Hessen, aber auch mit Unterbreizbach in Thüringen, muss als ein wichtiger Arbeitgeber gesichert werden. Darüber sind sich der Bürgermeister und die SPD einig.

Aber auch die Interessen der Anlieger entlang der geplanten Ausweichstrecke dürfen nicht unter die Räder kommen. Ziel muss sein, dass der umfangreiche Rangierverkehr mit seinen Diesellokomotiven am wieder aufgebauten Gradierwerk vermieden wird.

Durch die Abgase von Dieselloks in unmittelbarer Nähe darf die Linderung und wenn möglich Heilung von Atemwegserkrankungen unserer Gäste und Patienten im Gradierwerk auf keinen Fall beeinträchtigt werden.

Wichtig hierbei ist nicht nur die Gesundheit unserer Gäste, Patienten und Bürger, sondern auch die sehr vielen Arbeitsplätze im Kur- und Tourismusbereich, die geschützt werden müssen.

Gemeinsam mit der Bundesregierung, dem Freistaat Thüringen, dem Wartburgkreis, den Städten und Gemeinden, aber auch dem K+S-Konzern müssen verträgliche Lösungen gefunden werden.

Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph und Staatsminister Carsten Schneider versicherten Bürgermeister Klaus Bohl dafür Ihre Unterstützung.

Aufgrund der komplexen Problemlage sowohl bei den Straßen als auch bei den Schienenwegen wurde ein weiteres Treffen zwischen dem Bürgermeister und dem Parlamentarischen Staatsminister Herrn Schneider vereinbart. Gemeinsam wird weiter an Lösungen gearbeitet.