Gastbeitrag von Kathrin Hill
Über viele Generationen prägte die große Linde das Stadtbild im Zentrum der Stadt Vacha.
Nach ca. 150 Lebensjahren verschlechterte sich der Zustand des stattlichen Baumes immer mehr, so dass er im vergangenen Juli gefällt werden musste. Dies war ein trauriger Tag für die Stadt Vacha.
„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“, so sagte es bereits der englische Naturforscher Charles Darwin (1809 – 1882).
An die Stelle des alten Baumes wurde am 29. November 2023 eine neue, ca. 7 Meter hohe Tilla intermedia Pallida, besser bekannt als Kaiserlinde, gepflanzt.
Weil sich der Standort des Baumes im Bereich des Denkmalensembles „Historische Altstadt“ von Vacha befindet, erfolgten alle Arbeiten in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde des Wartburgkreises.
Vor der Pflanzung der neuen Linde waren jedoch viele Vorbereitungsarbeiten nötig. Der alte, riesige Baumstumpf musste mittels Bagger und verschiedenen Fräsmaschinen bis auf eine Tiefe von 1,20 Meter entfernt und auch ein Austausch der Erde durchgeführt werden.
Weiterhin wurde ein Wasserspeicher eingebracht und Baumpflanzsubstrat sowie Rindenmulch zugegeben.
Nach Pflanzung des Baumes, welcher einen Ein-Meter-Durchmesser großen Wurzelballen hat, wurde eine Baumverankerung als Pfahlbock, inkl. Anbindung mit Kokosstrick, angebracht.
Die Arbeiten wurden durch die Firma Garten- und Landschaftsgestaltung Schmidt aus Bad Liebenstein/OT Bairoda ausgeführt, welche auch die Fertigstellungspflege in der kommenden Vegetationsperiode und die Entwicklungspflege für zwei weitere Vegetationsperioden übernimmt.
Durch die sehr gute Unterstützung der weiteren beteiligten Firmen, Baumpflege Kästner, KEMROC Spezialmaschinen GmbH, Steinmetzbetrieb Ißbrücker, DLA Dworatzek GmbH, STRABAG AG und dem städtischen Bauhof konnten alle Arbeiten Hand in Hand ausgeführt werden.
Die Kosten für die Fällung und Neuanpflanzung betragen insgesamt 8.900,- Euro zzgl. dem Aufwand des Bauhofes und der Stadtverwaltung der Stadt Vacha.
Derzeit ist die neue Kaiserlinde noch recht unscheinbar und fällt auf dem Markt kaum auf. Bereits im kommenden Frühjahr, wenn die Vegetationsphase in vollem Gange ist und der Baum Blätter trägt, können sich die Bewohner und Besucher der Stadt Vacha an ihm erfreuen.
Möge er mindestens so alt werden wie sein Vorgänger werden! Damit dies gelingt, halten wir uns an die Worte von Alexander von Humboldt: „Habt Ehrfurcht vor dem Baum! Er ist ein einziges, großes Wunder und euren Vorfahren war er heilig.“