Mehr als 3.500 Fahrzeuge versammelten sich über den Montag hinweg sukzessive auf den Straßen der drei osthessischen Landkreise, um ihren Protest gegen die Kürzungen bei Agrardiesel und Kfz-Steuer kundzutun.
Insgesamt 31 Schlepper traten um 2 Uhr früh - im Zuge der sogenannten Sternfahrt - über die Autobahn die Reise von Fulda nach Wiesbaden an.
Im Anschluss daran starteten gegen 5 Uhr gleich zwei Versammlungen in zwei osthessischen Landkreisen. In der Spitze kreisten dabei etwa 800 Fahrzeuge bis etwa 15 Uhr auf dem Westring in Fulda. Die etwa gleiche Teilnehmerzahl befuhr in diesem Zeitraum auch den Stadtring in Bad Hersfeld.
In der Rhön kam ebenfalls eine untere dreistellige Anzahl an Traktoren zusammen, um ihren Protest zu verdeutlichen.
Die Auffahrten zur A4 - explizit aus Obersuhl und Gerstungen - blockierte außerdem eine einstellige Anzahl an Traktoren im Rahmen einer angemeldeten Versammlung.
Auch im Vogelsbergkreis beteiligten sich in der Zeit von 13 Uhr bis 17 Uhr rund 1.500 Teilnehmer an einer angemeldeten Veranstaltung im Stadtgebiet von Alsfeld, die mit einer Kundgebung vor der Hessenhalle beendet wurde.
Insbesondere im Bereich von Kreuzungen und Auffahrten kam es in allen drei Landkreisen, mitunter auch im Zuge der An- und Abreisebewegungen außerhalb der Versammlungen, wiederholt zu Verkehrsbeeinträchtigungen durch landwirtschaftliche Maschinen.
Betroffen hiervon waren unter anderem die B458 bei Petersberg, die L3307 bei Eichenzell-Welkers, die L3176 bei Hilders, die B279 bei Thalau, die B254 bei Großenlüder-Müs und die die L3079 bei Giesel.
A66 im Bereich von Flieden und Neuhof vorübergehend vollgesperrt
Gegen 6 Uhr fuhren mehrere hundert Traktoren und anderweitige Fahrzeuge bei einer nicht angemeldeten Versammlung mit geringer Geschwindigkeit auf die Fahrbahn der A66 von Flieden nach Neuhof und hielten dabei zudem keine Rettungswege frei.
Die Autobahn musste daher für den fließenden Verkehr vorübergehend vollgesperrt und erforderliche Verkehrsmaßnahmen durch die Polizei ergriffen werden. Etwa um 8 Uhr konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden.
Wegen des Verdachts auf versammlungs- und strafrechtliche Verstöße wurden in diesem Zusammenhang Personalien erhoben. Die rechtliche Würdigung des Sachverhalts obliegt nun der Staatsanwaltschaft in Fulda.
Polizeipräsidium Osthessen zieht Bilanz
Die angemeldeten Versammlungen verliefen in ganz Osthessen insgesamt ohne besondere Vorkommnisse.
Ein Großteil der Teilnehmer hielt sich an die Auflagen der zuständigen Versammlungsbehörden, achtete auf die Einhaltung von Rettungsgassen, stand in engem Austausch mit den Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Osthessen und ermöglichte anderen Verkehrsteilnehmern nach kurzen Wartezeiten auch an Straßenblockaden die Weiterfahrt.
Im Verlauf der zweiten Kalenderwoche sind darüber hinaus noch weitere Versammlungen in Osthessen angemeldet. Es kann daher immer wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.