In Merkers wird’s eng – Fehlende Ortsumgehung bringt Anwohner in den Wahnsinn

Gastbeitrag von Jens Lampert

„Im Flaschenhals wird’s eng und manchmal knallt es auch dazu“, berichtet die Bürgerinitiative B62-Merkers, die seit den 1990ern um die Umgehungsstraße zwischen Merkers und Dorndorf kämpft.

Am gestrigen Donnerstag, wo am Morgen noch die Vollbremsungen und der totale Stillstand einen Unfall verhinderte, war es am Abend gegen 19 Uhr zu einem Zusammenstoß gekommen.

„Wir von der B62 kennen es ja: Täglich Vollbremsungen in den drei Merkerser Engstellen, wo kein Begegnungsverkehr von Lastkraftwagen stattfinden kann. Was heißt täglich - es ist stündlich bis minütlich“, so die BI aus Merkers.

Der Flaschenhals von Merkers, wenn dieser nun so belassen wird, stelle jeglichen Sinn einer Bundesstraße in Frage. Die B62 als Leistungsader für Süd-Westthüringen und weit darüber hinaus, bindet das Mittelzentrum Bad Salzungen an die Autobahn nach Friedewald an.

Wo nun ein Kreisverkehr nach dem anderem entstanden ist, dass es flüssiger läuft, sogar Umgehungsstraßen für Bad Salzungen, Leimbach und Kaiseroda in vier Bauabschnitten entstanden ist und auch noch die Werraquerung nach Barchfeld zur B19 geschlagen werden soll, wird all dieser Verkehr in den Flaschenhals von Merkers gestopft.

„Da sind wir glücklich, dass es nicht zu großen Unfällen kommt oder, noch schlimmer, Totalschäden von Häusern entstehen. Sich da noch als Fußgänger oder im Sommer auch als Radfahrer zu bewegen, ist ein Risikofaktor, den nur Wenige wagen“, meint die Interessenvereinigung. „Ein Unfall steckt wie ein Korken in der Flasche.“

Am Donnerstagabend wurde nun im Flaschenhals ein Kotflügel von einem Fahrzeug abgerissen (wir berichteten). Ein Bild zeigt noch den Lkw, der an der linken Vorderseite leicht touchiert ist. Vom Gegner liegt die Seitenwand noch da.

„Besoffen oder nicht: im Flaschenhals geht es halt eng zu“, sagt die Bürgerinitiative dazu.

„Wir, die BI B62-Merkers, fordern alle Beteiligten, die politischen Vertreter der Landesregierung und unseren Landrat dazu auf, sich massiv für die Wiedereinstellung der Ortsumgehung Merkers/Dorndorf der B62 in den aktuellen und kommenden Bundesverkehrswegeplan (BVWP) zu kümmern.

Denn es kann nicht im Sinne der Wiedervereinigung sein, dass nach ca. 25 Jahren vordringlicher Bedarf in den ganzen vorangegangenen BVWP in 2016 eine komplette Streichung einfach so hingenommen wird“, sind sich die Aktivisten einig.