Die Karnevalisten aus Kaltenlengsfeld feierten am Samstag mit rund 200 Gästen und Akteuren ihr 40. Vereinsjubiläum. Dass die „Flögel“ feiern können und Spaß dabei haben, wurde während des vierstündigen Programms unter Beweis gestellt.
Moderator des Abends war Ricardo Berger. Nach seinem einzigartigen Einmarsch begrüßte er die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus mit einen Gitarrensolo und Glitzer-Sakko.
„Ich bin richtig stolz, heute, an unserem 40. Geburtstag, Euer Moderator zu sein“, sagte er und kündigte auch gleich den ersten Programmpunkt an.
Die Tanzmariechen Amelie Kümpel (13), Lea Ebert (13) und Elaine Switala (9) begeisterten das Publikum mit ihrer Choreografie. Spagat und Radschlag überzeugten die Gäste, die prompt eine Zugabe forderten. Trainiert wurden die drei jungen Tänzerinnen von Anne-Kathrin Bach und Stefanie Liß.
Wie es sich bei einem Rückblick auf die vergangenen 40 Vereinsjahre gehört, bat der Moderator, der selbst ein ehemaliger Präsident des Karnevalsvereins war, die früheren Amtsinhaber auf die Bühne.
Der erste Präsident und Gründungsmitglied des Flögeler Karneval Klub war Udo Hübner. Er hatte das Amt als Karnevalspräsident ganze 20 Jahre lang in der Hand.
Auch Tobias Trautwein, Franziska Jahn und Stefanie Liß betraten die Bühne und bekamen ein Präsent überreicht. Die beiden Frauen waren sowohl ehemalige als auch amtierende Präsidentinnen: Seit den Neuwahlen im November ist der FKK in (pinker) Frauenmacht.
Stefanie Liß fungiert nun als Karnevalspräsidentin, Franziska Jahn ist ihre Stellvertreterin. Ramona Krokowski wurde zur Kassenwartin gewählt und Michaela Leister zur Kassenprüferin. Das Amt der Schriftführerin wird von Sophie Rauch ausgeführt.
Anschließend strapazierten die „Sittenstrolche“ Christian Ehlert und Ricardo Berger die Lachmuskeln des Publikums.
Als Hausmeister Krause und Sohn Tommie sprachen sie bestens pointiert und mit kölschem Dialekt über die Drogenlegalisierung, „die Mutter“ und natürlich den Dackelclub KTC. Besonders freute sich Dieter Krause (Christian Ehlert) auf den anstehenden Familien-DVD-Abend mit seinem Hund Bodo: 40 Jahre Männerballett des FKK würden sie später noch schauen.
Funkelnd ging es dann weiter im Programm: Die 13 Mädels der „Little Diamonds“ kamen auf die Bühne. Die Garde aus Kaltenlengsfeld legte eine flotte Sohle aufs Parkett, tanzte sich in die Herzen der Zuschauer und erfüllten ihre Eltern mit Stolz.
Trainiert wurden sie von Anne-Kathrin Bach, Stefanie Liß und Josefine Berger. Eine Zugabe durfte natürlich nicht fehlen.
Die „Schluchtenjodler“, die Sängergruppe des Flögeler Karneval Klubs, sangen zunächst ihre Erkennungsmelodie „Aus Spaß an der Freud'“. Udo Hübner berichtete, dass es im Jahr 1985 erstmals Live-Sänger beim Kaltenlengsfelder Karneval gab.
Die acht Sängerinnen und Sänger, einige seit dem ersten Auftritt dabei, brachten anschließend noch weitere, teils auf ihr Heimatdorf umgedichtete, Lieder zu Gehör, was bei den Gästen gut ankam.
Die zehn flotten Cowgirls aus Rosa bildeten den fünften Programmpunkt des Abends. Tolle Kostüme und Musik, die zum Mittanzen einlud, sorgten für Begeisterung im Publikum.
„Viel Spaß mit meiner Familie“ wünschte Ricard Berger beim nächsten Programmpunkt. Mit Witzen über die Kaltennordheimer Nachbarn, ihre Frauen oder die Arbeitskollegen kamen Tobias Leister und Thomas Credo mit zwei Mülltonnen in den Saal - in ihnen Michaela Leister und Conny Pawlowsky.
Die beiden Schwestern und Michaelas Tochter Sophie Rauch boten anschließend auf der Bühne den „Mahnah Mahnah-Song“ der Muppet-Show dar und begeisterten die Zuschauer im Saal.
Die Bühne zum Beben gebracht hat die Tanzgruppe „The Unknown“ vom Gesangverein Hofbieber. Sie tanzten zum Thema „Tatort“ und schmissen dabei nicht nur ihre Beine nach oben. Eine Zugabe durfte dabei nicht fehlen.
„Dass ich heut' hier oben steh, das war weiß Gott 'ne Schnapsidee“, begann Marc Christiansen aus Kaltenlengsfeld seine Bütt. Es war das erste Mal, dass er auf der Bühne stand und über „das Dorf und unser Leben“ berichtete.
So gab es beispielsweise einige „Getränkeunfälle“ und Fahrten ohne Führerschein, die besprochen wurden. Aber auch sich selbst ließ Christiansen nicht außen vor und berichtete über seine Gänse, die vor dem Schlachter ausgerissen waren.
Die aktuellen Bauernproteste kamen ebenso wie Kaltennordheims Bürgermeister Erik Thürmer in seiner Bütt vor. Der Saal applaudierte und Ricardo Berger hoffte, dass dies nicht die letzte Bütt von Marc Christiansen gewesen sei.
Die Tanzmariechen Emilia und Emma aus Kaltenwestheim zogen ebenso alle Blicke auf sich. Sie wurden von Candy Bergner und Paulinde Görtner trainiert.
Ein weiterer befreundeter Verein der Kaltenlengsfelder ist der Karnevalsverein aus Kaltensundheim. Vereinsvorsitzende Ivonne Taube ergriff das Wort, um sich bei Stefanie Liß für die Zeit während der Karnevalsproben zu bedanken und ihr als Präsidentin die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Es sei für die Kaltensundheimer nicht leicht ohne ihr Kulturhaus, weshalb sie nun erneut ihren Karneval im Kaltenlengsfelder Dorfgemeinschaftshaus ausrichten müssen. Zum Jubiläum überreichte Ivonne Taube ein kleines Präsent an Stefanie Liß.
Die „Flögelgörls“ boten anschließend ihren Showtanz dar. Die neun Mädels im Alter von 12 bis 14 Jahren studierten den Tanz selbst ein und bekamen für die Darbietung ordentlich Applaus.
Das Trio „Ohne Ton“ sorgte für Ruhe im Saal. Mit ihren riesengroßen Zetteln, ihrer Mimik und Gestik brachten Tobias Leister, Nico Scharfenberg und ihr Azubi Tino Matz die Zuschauenden ordentlich zum Lachen. Besonders beim „Wettblättern“ gab es im Publikum kein Halten mehr.
Ein Medley mit den schönsten Tänzen aus den vergangenen 20 Jahren hatten die „Feuchten Schnecken“, das Damenballett des FKK, vorbereitet.
Von „König der Löwen“, über „Dirty Dancing“ bis hin zu „Fluch der Karibik“ und Rockmusik von Volbeat wurde Einiges geboten. Viele verschiedene Kostüme und Schritte von vor 20 Jahren rundeten den Rückblick ab.
Krönender Abschluss des Programmabend mit Freunden war der Auftritt des Männerballetts. Hier kam, wie zuvor versprochen, Hausmeister Krause (Christian Ehlert) mit Dackel Bodo zum angekündigten Film-Abend zurück.
Nach und nach legte er eine Videokassette aus seiner Erinnerungskiste nach der anderen ein, um sich die Tänze des Männerballetts auf der Bühne anzuschauen.
So begann er mit dem Jahr 1997, als das Männerballett den „Schwanensee“ tanzte. Auch Traumschiff Surprise und die Mondlandung aus dem Jahr 2016 durften dabei nicht fehlen. Eisig kalt wurde es im Jahr 2009, als alle die Eisbären sehen wollten.
Das „Chaos im Olymp“ war im Jahr 2017 das Thema des Showtanzes. Alle zusammen kamen dann bei „Lord of the Dance“ auf die Bühne und lieferten eine grandiose Show ab.
Ein rundum gelungener Abend mit vielen glücklichen Gesichtern neigte sich bereits nach Mitternacht dem Ende entgegen. Ein besonderes Dankeschön möchte der Vereinsvorstand allen Helfern aussprechen, die diesen Abend mitgestaltet haben.
Im Ausschank unterstütze der Sportverein SV Wacker Kaltenlengsfeld die Karnevalisten und die Technik wurde von Thomas und Benedikt Krokowski bedient.
Die fleißigen Bienchen, die sämtliche Requisiten auf der Bühne bereit stellten, waren in diesem Jahr Kevin Hartmann und Sebastian Strauch. Musikalisch begleitet wurde der Abend vom Duo Easy Tandem.
Doch die Karnevalssaison in Kaltenlengsfeld ist noch nicht vorbei: Am 24. Februar 2024 lädt der FKK herzlich zum diesjährigen Rhönkarneval erneut ins Dorfgemeinschaftshaus ein, um mit den Karnevalsvereinen der Region noch einmal gebührend zu feiern.