Fulda steht auf – Über 100 Organisationen rufen zur Kundgebung auf

Überall im Land gehen Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße und bekennen sich für Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Auch in Fulda ist es so weit.

Über 100 Organisationen, Parteien, Betriebe, Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen, kirchliche Einrichtungen und Sozialträger rufen am Dienstag, den 30. Januar 2024 zur Kundgebung auf dem Universitätsplatz auf.

„Wir sind total überwältigt von dieser breiten Unterstützung“, berichtet Andreas Goerke vom Verein „Fulda stellt sich quer“. „Vor acht Tagen haben wir uns entschlossen, zum 30. Januar 2024 zu mobilisieren. Diese Mobilisierung ist zum Selbstläufer geworden, Fulda zeigt deutlich Gesicht für Demokratie und gegen Rassismus“, sagt Goerke weiter.

Die unterschiedlichen Organisationen zeigen, dass in Fulda kein Platz für Feinde der Demokratie, Antisemitismus und rechter Propaganda ist.

Als Redner werden erwartet: Dr.Heiko Wingenfeld als Oberbürgermeister, Bischof Michael Gerber, Prof. Dr. Karim Khakzar für die Bildungseinrichtungen, Silvia Brünnel, Jonathan Wulf und Thomas Hering für die demokratischen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung, Katja und Wolfgang Wortmann für die Fuldaer Kulturszene sowie die Stadtschülervertretung.

Umrahmt wird das Programm von Rick Washington, Duo Zweiklang, Fuldaer Weltorchester, Frank Tischer mit Dreiklang und weiteren Gästen.

Für die Verantwortlichen in Fulda gibt es nur eine klare Aussage: „Wir sagen Nein zu Hass und Ausgrenzung - und wir sagen Ja zur Demokratie! Nie wieder ist JETZT!“

Gerade das Datum, der 30. Januar wurde von den Veranstaltern bewusst ausgewählt, denn „wir wollen an diesem Tag auch mahnen und erinnern“, so Andreas Goerke.

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Damit war das Ende der
Weimarer Republik de facto besiegelt: Hitler und seine Partei nutzen die Machtübernahme, um die Verfassung zu ändern und das Führerprinzip zu verankern.

Damit ebneten sie den Weg für die NS-Diktatur, die von Gleichschaltung und der Unterdrückung aller politischen Gegner geprägt war.

„Mit dem Geheimtreffen in Potsdam sehen wir ähnliche Gedankengänge wie damals“, sagt Goerke weiter. Umso wichtiger sehen es die Veranstalter, dass Bürgerinnen und Bürger gemeinsam ein Zeichen für Demokratie aus der Barockstadt senden.

Die Veranstalter rechnen mit einer hohen vierstelligen Teilnehmerzahl und bitten alle Teilnehmer frühzeitig anzureisen und die öffentlichen Parkplätze zu nutzen sowie den Anordnungen der Ordner zu folgen.

Weiter teilen die Veranstalter mit, dass sie umgehend eingreifen werden, sollten Plakate, Transparente und Schilder mit Gewaltaufrufen gezeigt werden.

„Wir wollen nicht, dass unsere Kundgebung in einem schlechten Ruf kommt, wir lehnen Transparente wie z.B. in Aachen ab“, so die Veranstalter abschließend.