Gastbeitrag der SG Johannesberg
Das war ein Paukenschlag. Über 200 Gäste aus nah und fern kamen am Samstag nach Johannesberg, um den Feierlichkeiten der Pool-Billard Abteilung beizuwohnen.
Darunter führende Kräfte aus Politik und Wirtschaft ebenso wie beispielsweise der ehemalige Weltmeister Thorsten Hohmann aus New York oder auch Billardtisch-Konstrukteur-Legende Thierry Gabriels aus Antwerpen.
Im Anschluss an die offizielle Einweihung folgte ein besonders unterhaltsames Abendprogramm, welches die Gäste noch lange in Erinnerung behalten werden. Dazu gehörten sowohl Showkämpfe als auch die abschließende Party mit Tanz und Musik bis in die frühen Morgenstunden.
Obwohl die Veranstaltung erst ab 18 Uhr begann, füllten sich die Räumlichkeiten schon ab 17 Uhr deutlich. Ein Knistern lag in der Luft. Vertreter von Radio und TV waren ebenso präsent wie sämtliche Medien aus Osthessen.
Seit Tagen berichtete unter anderem der hessische Rundfunk schon über das Ereignis auf allen Kanälen. Ab 18 Uhr waren die Räumlichkeiten der Pool-Billard Abteilung der SG Johannesberg prall gefüllt zum Sektempfang – und dieser floss bereits in Strömen.
Pünktlich um 18.30 Uhr zerschnitt Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld das Band, welches den neuen Anbau von der bisherigen Spielfläche trennte und gab somit unter tosendem Beifall den Weg frei in die funkelnagelneue Pool-Arena.
Die Architektur des neuen Pool-Billard Leistungszentrums ist einzigartig in Europa. Es ist ein Ort der Zusammenkunft, der Spitzensport ebenso abbilden kann wie den Breitensport. Pool-Billard kann hier auf höchstem Niveau angeboten werden.
Die neue Arena bietet Sitzplätze für zahlreiche Zuschauer und schreit förmlich nach der Austragung von spannenden Matches, herausragenden Turnieren und Events. Der sportliche Charakter ist spürbar auf jedem Quadratmeter.
Eröffnet wurde der offizielle Teil von dem Vereinsvorsitzendem Lothar Plappert, der alle Gäste aufs Herzlichste begrüßte. „Einen neuen Mosaikstein haben wir geschaffen“, so Plappert.
Die SG Johannesberg bietet mit seinen 930 Mitgliedern als einer der größten Vereine Osthessens ohnehin schon ein außergewöhnliches Spektrum an Sportarten, doch Pool-Billard wachse enorm.
Alleine dieses Jahr hat man beim Pool-Billard schon mehr als 20 neue Mitglieder gewinnen können. Eventuell müsse man bald nochmal anbauen, scherzte Plappert, feierte man doch gerade den Neubau - ein Projekt, welches Investitionen in Höhe von 300.000 Euro erforderte. Auch das ist ein Meilenstein der Vereinsgeschichte.
Plappert übergab das Wort an seinen Stellvertreter und Pool-Billard Abteilungsleiter Alexander Peer. „Wir haben hier nicht nur ein Gebäude errichtet, sondern einen Ort der Zusammenkunft. Wir wollen Billard in Fulda dorthin entwickeln, wo er vor Jahren einmal war“, sagte Abteilungsleiter Alexander Peer.
Das Leistungszentrum sei die Grundlage, den Billardsport auf diesem hohen Niveau ausüben zu können. Zudem soll in Zukunft noch ein Nachwuchsleistungszentrum für die eigene Jugend errichtet werden.
„Wir haben den Anspruch, eine Sportstätte zu kreieren, die Maßstäbe setzt“, so Peer weiter. Etwa ein Jahr haben die Bauarbeiten des Leistungszentrums gedauert. Nun finden auf 100 Quadratmetern acht Tische der Premiummarke Gabriels ihren Platz.
Zudem verfügt die Anlage u.a. über eine professionelle Moderatorenkabine, eine wunderschöne Rooftop-Terrasse sowie eine Bar und barrierefreie Toilettenräume.
Spätestens bis 2026, zum 100-jährigen Vereinsjubiläum, soll der deutsche Meistertitel geholt werden, so die Vision. Peer berichtete von dem bereits erfolgten sportlich erfolgreichen Werdegang der 1. Mannschaft, die im Eiltempo von der Oberliga vor wenigen Jahren inzwischen über die Regionalliga und 2. Bundesliga inzwischen mit dem Tabellenführer auf Platz zwei der 1. Bundesliga rangiert.
„Wenn wir vor dem 100-jährigen Bestehen des Vereins in 2026 Deutscher Meister würden, wäre dies natürlich auch nicht schlimm“, so Peer. Damit übergab er das Wort an den Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Heiko Wingenfeld.
Heiko Wingenfeld sogleich übernahm in gewohnt eloquenter Art und Weise das Wort und beschwerte sich zunächst einmal, dass die Zahlen, Daten, Fakten, die in seinem fünfseitigem Manuskript seiner Rede erst kürzlich zusammengetragen wurden, bereits schon wieder obsolet waren - so schnell wachse der Bereich.
Er zeigte sich über die Entwicklung des Vereins und des Sports beeindruckt. „Wir als Stadt Fulda sind dankbar für diese starke Gemeinschaft“, sagte er und auch die Reichweite des Billardsportes, sei mehr als beeindruckend.
Er selber habe dank Streaming und digitaler Kanäle schon aus Brisbane das Geschehen verfolgt und auch bis New York ist Fulda stark vernetzt, dank des Billard-Sportes. Er bedanke sich bei Hohmann für die Initiierung der European Open, eine weitere Großveranstaltung im Billard Kontext in Fulda.
Wingenfeld zeigte auch beeindruckendes Detailwissen zu den weiteren Mannschaften des Pool-Billard Clubs und lobte insbesondere die Bescheidenheit der erfolgreichen heimischen Spieler, wie beispielsweise von Arik Reiter vor den 200 Zuschauern. Die Stimmung war hervorragend.
Abschließend übernahm der aus Dortmund angereiste Präsident der DBU (Deutsche Billard Union), Enrico Wahle, das Wort und begrüßte die Menge.
Auch er wertschätzte die leidenschaftliche Arbeit des Vereins und was die SG Johannesberg für den Billardsport insgesamt bereits erreicht hat.
Die sportlichen Aspekte hob dann auch Arik Reiter hervor, der die erste Mannschaft des Klubs nach vorne bat und ein kleines Interview mit ihnen führte.
Als besonderes Bonbon und auch zur moralischen Unterstützung des Teams und als Dank an Alexander Peer und Lothar Plappert organisierten Reiter und Hohmann die Zusammenkunft des ehemaligen Deutschen Mannschaftsmeisterteams von 1999 zu den Feierlichkeiten und ließ auch diese Spieler zu Wort kommen, unter ihnen auch Shervin Rahimi.
Der Iraner ist auch heute noch bestens bekannt in Billardkreisen und er freue sich auch darauf, in 25 Jahren wieder zu kommen, um die weiteren Erfolge des Fuldaer Billardsports zu würdigen.
Danach ging es nahtlos über in den gemütlichen Teil mit gutem Essen und Getränken und anschließenden Showkämpfen, welche für besonders schöne Unterhaltung sorgten.
Superstar Hohmann spielte gegen Johannesbergs Ausnahmetalent Raphael Wahl im 10-Ball an ebenso wie am zweiten Arenatisch der Deutsche Meister im 14.1, Christoph Reintjes, zusammen mit Neuzugang Tobias Bongers im Doppel gegen Johannes Schmitt und Erik Köhler im 9-Ball antraten.
Die Spieler zeigten alle Billiard vom Feinsten und die Partien wurde live von Arik Reiter moderiert, der nebenbei noch den ortsansässigen Pfarrer Michael Oswald zu Wort kommen ließ.
Dieser traf nach der Messe noch etwas verspätet ein und richtete auch ein paar Worte an die Menge. Er erwähnte dabei auch die die Vorliebe des ehemaligen Bischoffs für den Billardsport.
Abgeschlossen wurde das Event bei Musik und Tanz und mit vielen Gesprächen. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert. Auch ein Gin Tasting von der Rhöner Heimat wurde angeboten.
Wieder einmal wurden in der Agricolastraße neue Freundschaften geschlossen. Fulda war erneut der Mittelpunkt für Billarddeutschland.