Am Montag, den 25. März 2024 starteten die Rhönschätze aus Kaltenlengsfeld ihren ersten Spendenlauf. Ziel ist es in 11 Tagen 11.000 Euro zu sammeln, um tiergestützte Projekte zu finanzieren und diese Art der Therapie bekannter zu machen.
Entlang des Grünen Bandes sollen mit zwei Pferden und einem Hund 111 Kilometer zurück gelegt werden.
Franziska Vogt, Geschäftsführerin und Initiatorin des Spendenlaufs, nimmt uns mit auf ihre abenteuerliche Reise:
Logbuch Spendenlauf Tag 10 (3. April):
Christin Denner, die uns für die vergangene Nacht einen Platz für die Ponys bereit stellte, beginnt ihren Arbeitstag bereits um 7 Uhr im Dressurstall Birkenbach. Als gelernte Pferdewirtin arbeitet sie dort ein paar Stunden die Woche, bevor sie dann zu Hause weitermacht.
Seit 2016 führt sie einen eigenen Pensionsstall und versorgt dort zehn Pferde. Drei davon nennt sie ihr eigen. Über sich selbst sagt sie: „Ich lebe für die Pferde.“
Ihr erstes eigenes Pferd hat sie im Februar 2015 gekauft, eine Thüringer Warmblutstute, die sie ihre komplette Ausbildung begleitet hat. Leider musste sie die alte Dame 2023 einschläfern lassen.
Bis 2021 wurde Christin von ihrem Mann unterstützt, das Paar trennte sich, aber Christin blieb in Habel und leitet den Pensionsstall seither allein. Eine Powerfrau, die ihren Stall immer schöner und besser gestalten möchte, sodass sich Pferd und Reiter immer mehr wohl fühlen.
Aber nicht nur fürs Praktische hat Christin ein Händchen, auch einige andere Qualifikation kann sie vorweisen. So hat sie nicht nur mit ihrer Ausbildung eine solide Basis sondern ist weiterhin Wanderrittführerin, Geländerittführerin und Übungsleiterin B.
Viel Wissen in Theorie und Praxis was in der Pferdewelt - wie auch in anderen tierischen Bereichen - nie schadet. Man lernt immer dazu und baut so eine gute Beziehung zu seinem Tier auf, kann vieles früh genug erkennen, lernt es "zu lesen", zu verstehen.
Mir persönlich fällt es nach den vielen Jahren mit meinen Tieren nicht mehr schwer, zu sehen wenn etwas nicht stimmt. Man entwickelt irgendwann ein Gefühl für sein Tier und das macht die Beziehung dann besonders.
Christin habe ich gefragt, warum sie zu den Pferden gefunden hat, was sie an ihnen fasziniert und was für sie den Unterschied zu anderen Tieren bzw. tierischen Begleitern macht. „Zu ihnen gezogen hat mich ihr Vertrauen, ihre Schönheit, ihre Energie und einfach mein Gefühl. Ich kann mit und bei ihnen einfach ich sein, was man bei Menschen nicht kann. Das ist sehr tiefgründig, ich habe viel erlebt im Leben und Pferde waren immer an meiner Seite und haben mir viel Kraft gegeben“, antwortete sie.
Ich glaube, fragt man 100 Menschen, die länger oder auch nur eine Zeit (z.B. während einer Therapie) mit Pferden zu tun hatten, kommt man immer wieder auf diese prägnanten Antworten.
Ein Pferd verkörpert Stärke und Sensibilität, Freiheit aber auch Treue, Loyalität und Schönheit. Sie halten uns immer wieder den Spiegel vor und helfen uns ganz ohne Vorurteile unsere eigenen Handlungen, unsere Innen- und Außenwirkung zu erkennen, zu hinterfragen, genauer hinzussehen , achtsamer mit uns und anderen zu sein.
Eben deshalb sind sie perfekte Co-Therpeuten. Deshalb liebe ich diese Arbeit mit ihnen und durch sie. Christin liebt ihre tägliche Arbeit ebenso, auch wenn sie nicht immer leicht ist.
Die Dankbarkeit, die ihr die Tiere geben, ist ihr Antrieb. Es ist ihre Leidenschaft. Wer noch einen Einstallplatz sucht, in Habel gibt es noch freie Plätze!
Viel Zeit zum quatschen blieb auch an diesem Morgen nicht, obwohl es schön war, auch wieder mit Pferdemenschen zu sein. Aber wir mussten weiter.
Rund 13 Kilometer hatten wir noch vor uns und einen Termin mit der Zeitung stand noch auf dem Programm. Also verabschiedeten wir uns und liefen Richtung Spahl.
Das Wetter war wechselhaft aber erträglich, die Strecke wurde wieder etwas abwechslungsreicher und hielt einige Anstiege bereit. Mit meinen Kindern, die wieder gesund waren und seit heute wieder mit dabei, brauchte ich nun wieder etwas länger.
So mussten wir nach dem Zeitungsinterview einen Gang zulegen. Kurz vorm Ziel wurden wir doch noch ein bisschen nass und Talvi wollte reitend ihren Mittagsschlaf nachholen. Mit allerlei Liedern und fachlichen Gesprächen über die Paw Patrol schafften wir es zum Glück noch ohne Schläfchen zur Agrargenossenschaft.
Wie immer, alles wieder absatteln und die Ponys auf die Wiese bringen. Dann kam schon Familie Waider, die uns zur Unterkunft bringen wollte. Noch einmal schlafen, dann ist Finale!