Auch der zweite Vergleich gegen den Landesklasseabsteiger 1. Suhler SV endete vergangenen Samstag in Kaltenwestheim 1:1 unentschieden. Wie bereits beim ersten Spiel in Suhl konnte die SG Kalten Rhön in Führung gehen und kassierte durch einen Strafstoß spät den Ausgleich.
Das vorgezogene Punktspiel vom 2.12. begann recht verhalten. Beide Teams mussten sich erst an den Platz und die sehr tief stehende Sonne gewöhnen. So dauerte es bis zur neunten Spielminute, ehe Enrico Heim mit einem Schuss den Chancenreigen dieses Spiels eröffnete. Sein abgefälschter Schuss wurde aber zur Ecke geklärt. Doch bereits hier wurde deutlich, dass die Hausherren schnell die Fronten klären wollten und zwei Minuten später durften sie tatsächlich das erste Mal jubeln. Jonas Reder zog von der linken Seite in den Strafraum der Gäste und passte uneigennützig auf Matthias Heim, der Robert Mentzel im Tor mit seinem Flachschuss keine Chance ließ.
Mit dieser Führung im Rücken wollten die Einheimischen ihr Spiel ruhig aufziehen, was ihnen in der ersten Halbzeit auch größtenteils gelang. Doch die nächste dicke Chance gab es auf der gegenüberliegenden Seite. Eine Flanke von links erreichte vor dem Tor einen Suhler Stürmer, der den Ball sofort Richtung Tor brachte, doch Rainer Baumbach im Tor lenkte den Ball mit einem Superreflex noch über das Tor. Doch die Suhler witterten nun ihre Chance und in der 14. Minute hielten die Zuschauer kurz den Atem an, als ein Schuss eines Suhler Spielers aus gut 25m an die Latte des Tores klatschte, die Torlinie aber nicht überschritt. Von den Chancen her stand es also pari, aber noch führte die SG Kalten Rhön. In der 16. Minute schoss Matthias Heim einen gefährlichen Freistoß, Keeper Mentzel wehrte den Ball nach vorne ab und Marcel König netzte ein, doch der Linienrichter hatte die Fahne oben
Eine von vielen Entscheidungen in diesem Spiel, die nicht unbedingt nachvollziehbar war. In der 20. Minute war es erneut König, der nach einem Freistoß von Kapitän Robert Greifzu einen Kopfballaufsetzer versuchte, in Mentzel aber seinen Meister fand. Doch das Spiel verlagerte sich jetzt zunehmend in die Hälfte der Suhler, die nur noch sporadisch mit langen Bällen agierten. In der 29. Minute dann eine Doppelchance. Erneut prüfte Matthias Heim Keeper Mentzel, der gekonnt zur Ecke klärte. Kevin Kranz war der Abnehmer, der getretenen Ecke, schoss den Ball aber etwas überrascht aus Topposition über das Tor. Auf der Gegenseite wurde ein Freistoß über das Tor geschossen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch einmal auf beiden Seiten turbulent. Zunächst bekam der sehr agile Matthias Heim den Ball in den Lauf gespielt, wurde aber kurz vor Torwart Robert Mentzel entscheidend gestört. Auf der Gegenseite war es Paul Zimmermann, der alleine auf Rainer Baumbach zulief, aber zu lange wartete und den Ball dann an den souveränen Keeper im Kasten der Kalten Rhön verlor. So ging es mit einem 1:0 der Hausherren in die Pause, den Chancen und Spielverlauf nach, auch entsprechend.
Die zweite Hälfte begann dann gleich mit einem Paukenschlag, verflachte aber mehr und mehr. In der 48. Minute war es Max Triebel auf Seiten der Suhler, der einen Kopfball nach einer Ecke an die Latte des Rhöner Tores setze und wiederum für Schnappatmung auf Seiten der Rhöner Fans sorgte. In der Folge verlagerte sich das Spiel aber zwischen die beiden Strafräume und gute Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Auffallend aber war, dass die Suhler im Mittelfeld Herr des Geschehens wurden und so optische Vorteile besaßen. Die SG Kalten Rhön schaffte es hier leider zu selten den Ball gekonnt nach vorne zu spielen und eine Chance zu kreieren. Schiedsrichter Lutz Specht sorgte mit seiner kleinlichen Art zu pfeifen zusätzlich noch dafür, dass kein richtiger Spielfluss zustande kam. In der 75. Minute suchte Matthias Heim bei einem Freistoß Marcel König, doch der Kopfball des Goalgetters ging rechts am Tor vorbei. Der Druck der Suhler wurde danach immer größer und Halbchancen ergaben sich. Die SG Kalten Rhön versuchte in dieser Phase nur noch das Heil in der Verteidigung, eine echte Entlastung gab es nicht mehr. Und so kam es, wie es kommen musste. Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr schoss Steffen Kolk auf Seiten der Suhler den Ball Richtung Tor, erwischte dabei Abwehrchef Robert Greifzu am Arm und Schiedsrichter Specht zeigte auf den Punkt. Eine Handdiskussion hier aufzumachen, ist mühselig, solange die Regeln so sind, wie sie sind. Den fälligen Elfmeter verwandelte Paul Brumme sicher zum 1:1. Die Suhler versuchten danach noch einmal alles um sogar drei Punkte aus der Rhön mit auf die Heimreise zu nehmen, doch eine klare Chance hatten sie nicht mehr. So blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden, ging die erste Halbzeit noch an die Hausherren, waren die Gäste in der zweiten Hälfte Chef im Ring. Wie bei einem solchen Spiel allerdings insgesamt 12 gelbe Karten vergeben werden können, bleibt ein Rätsel.
Zieht man Bilanz, kann man aus Sicht der SG Kalten Rhön mit dem Punkt leben. Hätte man in der ersten Hälfte die Führung ausbauen können, wäre auch ein Dreier drin gewesen. Ein besonderes Kompliment und einen herzlichen Glückwunsch gehen an Paul Salzmann, der sieben Stunden nach der Geburt seiner zweiten Tochter auf dem Platz stand und wieder ein kuragiertes Spiel zeigte. Die SG Kalten Rhön hat nun am kommenden Samstag noch eine Auswärtsaufgabe vor sich. Es geht zum Tabellenführer nach Goldlauter.