Gastbeitrag von Lea Hohmann
Tropische Temperaturen und eine schützenswerte Natur, geprägt von einer vielfältigen Tier-und Pflanzenwelt: Knapp 10.000 Kilometer von der Rhön entfernt liegt das Biosphärenreservat Oxapampa-Ashaninka-Yanesha (BIOAY) in Peru.
Dort lebt der 30-jährige Yan Axel Arteaga, der (über den Träger-Verein Biosphärenreservat und Naturpark Bayerische Rhön e.V.) seit Herbst vergangenen Jahres einen Freiwilligendienst in der Bayerischen Verwaltungsstelle im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön leistet.
„Ich habe ursprünglich Environmental Engineering studiert, dann im technischen Sekretariat von BIOAY gearbeitet und mich schließlich für ein Freiwilligenjahr hier in der Rhön beworben“, sagt Axel.
„Ich möchte einen Einblick erhalten, wie Biosphärenreservate in anderen Ländern, auf anderen Kontinenten arbeiten. Ich erhoffe mir, gerade in der Rhön als langjährig etabliertes, international angesehenes Biosphärenreservat viel für BIOAY, das erst 2010 gegründet wurde, mitnehmen zu können. Besonders interessiert mich die Arbeit der Dachmarke Rhön – wie das Partnernetzwerk funktioniert, die Vermarktung der regionalen Produkte, etc. Denn in BIOAY haben wir vor zwei Jahren ebenfalls eine Regionalmarke gegründet.“
In der Verwaltungsstelle in Oberelsbach kümmert sich der junge Mann unter anderem um die Intensivierung der Partnerschaft zwischen den beiden Biosphärenreservaten, die seit 2021 besteht.
Er unterstützt die Kolleginnen und Kollegen bei Monitoringaufgaben und begleitet die Ranger in die Schutzgebiete. Aktuell arbeitet der junge Mann an einem ganz besonderen Imagefilm.
Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Biosphärenreservate und der lokalen Kaffeerösterei „Rhön Kaffee – Bühners Rösterei“ konnte ein nachhaltig produzierter Kaffee mit dem Namen „Biosphäre² - Peru trifft Rhön“ in den Rhöner Regalen etabliert werden.
„Das Video soll die Entstehung des Kaffees vom Feld in Peru bis zur Verarbeitung in der Rösterei zeigen und symbolisiert so auch die Partnerschaft der beiden Biosphärenreservate“, so Axel.
Harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur
„Trotz aller Unterschiede gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Biosphärenreservaten. Das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur hat in Peru den gleichen Stellenwert wie in der Rhön“, erklärt Axel.
Im Rahmen der Biosphärenwochen, die am 20. April starten, wird er einen Einblick in die vielfältige und seltene Tier- und Pflanzenwelt des Biosphärenreservats in Peru geben sowie über Forschung und Monitoring vor Ort berichten (Vortragsreihe „In der Rhön, für die Rhön“, online am 25. April um 19:30 Uhr, Anmeldung über die Homepage des Biosphärenreservates).
Noch bis Ende August unterstützt der Peruaner die Bayerische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats. Bis dahin ist noch jede Menge geplant: „Ich möchte die Zeit nutzen, um die Rhön noch besser kennenzulernen. Es gibt hier so viel zu entdecken!“, betont Axel.
„Aber auch Besuche in ganz Deutschland sind geplant. Mein Ziel ist es, möglichst viele deutsche Biosphärenreservate zu bereisen. Ein persönliches Anliegen ist außerdem eine Reise nach Österreich, um die Verwandten und Nachfahren der österreichischen Immigranten kennenzulernen, die sich im 19. Jahrhundert in meinem Biosphärenreservat BIOAY niedergelassen haben.“
Videobotschaften für in BIOAY lebende Nachfahren sollen die Erinnerungskultur aufleben lassen.
Jetzt für einen Einsatz in Peru bewerben!
Auch junge Rhönerinnen und Rhöner verschlug es bereits in das Partnerbiosphärenreservat BIOAY nach Peru. Zuletzt traten im Jahr 2021/22 zwei Rhönerinnen den Weg in Richtung peruanischer Regenwald an.
Auch für dieses Jahr sind wieder Bewerbungen für den Freiwilligendienst „weltwärts“ über die Organisation Ecoselva e.V. möglich. Junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, im besten Fall schon mit Spanischkenntnissen, können sich bewerben.
Ein einjähriger Einsatz ist schon ab August 2024 möglich – Bewerbungsfrist ist der 30. April.
Neben Einsatzstellen im sozialen und landwirtschaftlichen Bereich besteht auch die Möglichkeit, das Jahr direkt in der Biosphärenreservatsverwaltung von BIOAY in Oxapampa zu verbringen. Freiwillige sollen vor Ort bei Aktivitäten der Umweltbildung und Maßnahmen des Umweltschutzes mithelfen.
Wichtig für Interessierte aus der Rhön: Bewerberinnen und Bewerber, die ihren Wohnsitz in den Rhönlandkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen haben, werden bei gleicher Eignung gegenüber anderen aus Deutschland bevorzugt.
Hierfür ist es erforderlich, auch mit der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön Kontakt aufzunehmen: Sabine Klenk, Telefon (0931) 380 1667, E-Mail: sabine.klenk@reg-ufr.bayern.de.