Präventionsveranstaltung in Motzlar – So werden Straftäter & Betrüger besser erkannt

Gastbeitrag vom Team Dorfschule Motzlar

Zur Präventionsveranstaltung „Straftäter & Betrüger erkennen – sicher Leben“ waren zahlreiche Besucher und Gäste in den Veranstaltungssaal des Motzlarer Dorfgemeinschaftshaus „Dorfschule“ gekommen. Alle Sitzplätze waren am Mittwoch belegt.

Manfred Krieger und Gabriele Träber eröffneten die Veranstaltung und begrüßen die Besucher und Gäste. Sie stellten den pensionierten Polizeibeamten Richard Veltum als Referenten vor.

Als Ehrengäste begrüße Veltum die Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Schleid, Bernadett Hosenfeld –Wald und Adalbert Schuchert aus Schleid.

Foto: Martin Veltum

Schuchert war in seiner früheren Tätigkeit langjähriger ehrenamtlicher Kreisbrandmeister. Er betreut nunmehr als Rentner ehrenamtlich die Senioren der Freiwilligen Feuerwehren im Geisaer Land.

Als Referent stellte der pensionierte Polizeibeamte Richard Veltum zunächst den WEISSEN RING e.V. als die größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer in Deutschland vor.

Im Wartburgkreis ist er mit weiteren ehrenamtlichen Helfern tätig. Außenstellenleiterin WEISSER RING im Wartburgkreis ist Diplom-Sozialpädagogin Petra Notroff.

Foto: Martin Veltum

In seinen weiteren Ausführungen informierte Veltum über Alltagsgefahren, welche von Straftätern und Betrügern ausgehen und wie sich die Bürger im täglichen Leben wirksam schützen können. Wissen sei der beste Opferschutz.

Im Alltag lauern überall Gefahren. Ob an der Haustür, am Telefon oder Smartphone, auf Partys, im Internet oder in großen Menschenansammlungen, wie auf Veranstaltungen und Märkten.

Die Straftäter und Betrüger würden immer dreister und die technischen Möglichkeiten raffinierter. Wer aber die Tricks, Lügen und Täuschungsmanöver der Kriminellen kennt, kann sie durchschauen und sich erfolgreich schützen.

Oft sind es schon kleine Dinge, die eine große Wirkung haben - beispielsweise die Haustüre und Wohnungstür jedes Mal richtig abzuschließen und nicht nur einfach ins Schloss zu ziehen.

Foto: Martin Veltum

Für Fremde bleibt die Tür zu

Etwa alle drei Minuten wird laut Statistik in Deutschland in ein Haus oder in eine Wohnung eingebrochen.

Hier der Rat: Öffnen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegtem Sperrbügel. Alle Fenster, Balkon- und Terrassentüren vollständig schließen, nichts gekippt lassen.

Schlüssel gehören nicht unter die Fußmatte oder in andere Verstecke, dies gelte auch für die Urlaubszeit.

Falscher Polizist & dreiste Trickbetrüger

Fordern Sie von Amtspersonen einen Dienstausweis. Im Zweifel sollte bei der entsprechenden Behörde angerufen werden.

Betrügerische Handwerker

Lassen Sie nur angekündigte Handwerker in die Wohnung. Fragen Sie im Zweifel telefonisch nach. Seien Sie misstrauisch bei angeblichen Notfällen.

Falsche Gewinnversprechen

Hier kann man nur verlieren. Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen sofort zurück und beende Sie das Telefonat. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

Foto: Martin Veltum

Für mehr Sicherheit auf der Datenautobahn

Vergeben Sie verschiedene sichere Passwörter für unterschiedliche Anwendungen, z.B. für Ihr E-Mail-Programm, für soziale Netzwerke oder zum Online shoppen.

Geben Sie auf keinen Fall ihre persönlichen Daten einschließlich Passwörter und Kontonummern an Unberechtigte weiter.

Unbegrenzte Möglichkeiten – leider auch für Kriminelle

Smartphone, Computer und Co. gehören heute fest zu unserem Leben. Viele Bereiche des Alltags hat die Digitalisierung verändert, durchdrungen und beschleunigt. Und sie wird mit großen technischen Schritten weitergehen, KI ist hier ein Stichwort.

All diese positiven Aspekte des Internets haben auch ihre Schattenseiten, informierte der Referent. Alles was uns im echten Leben bewegt, schlägt ebenso hohe Wellen im Netz. Sei es das aktuelle Weltgeschehen, Kriege, die aufgeheizte Stimmung und die zunehmende Verrohung der Gesellschaft.

Das Internet werde zu einem Nährboden für Betrug, Gewalt, Hass und Hetze (Darknet), führte Veltum aus.

Straftäter können sich nie sicher sein

Geehrt wurde die 76. Jährige Mechthildis Uth. Sie war vor ihrem Renteneintritt in der Otzbacher Kompostierungsanlage beschäftigt. Hier wurde aus dem Nachbarbundesland Hessen Hecken- und Grünschnitt angeliefert.

Ihre Kolleginnen und Frau Uth fanden plötzlich im Grünschnitt eine angerostete Pistole. Diese Pistole übergab Mechthildis Uth vertrauensvoll ihrem damaligen Kontaktbereichsbeamten Richard Veltum.

Diese Waffe wurde zur weiteren kriminaltechnischen Begutachtung auf dem Dienstwege weiter geleitet. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass es sich hierbei um eine Mordwaffe handelte. Frau Uth wurde in der Präventionsveranstaltung nochmals Dank und Anerkennung ausgesprochen und bekam einen Blumenstrauß überreicht.

Foto: Martin Veltum

Dieses Beispiel zeigt, dass sich Straftäter ihrer Taten nie sicher sein können, dass die Polizei auch nach längerer Zeit in der Lage ist, Straftaten und Verbrechen aufzuklären.

Im Verlauf der Veranstaltung wurden weitere Informationen und Hinweise über Betrugshandlungen gegeben. Aufklären und Wissen ist der beste Opferschutz.

Bürgermeisterin Bernadett Hosenfeld-Wald dankte Richard Veltum für seine wissenswerten Darlegungen und überreichte ein Präsent.

Angesichts der angespannten internationalen Lage, Kriege in Europa und Nah-Ost, betete die Ortschefin gemeinsam mit den Besuchern und Gästen ein "Vaterunser" zur Erhaltung und Sicherung des Weltfriedens.

Foto: Martin Veltum