Am 21. Juni 2024 fand in Vacha ein denkwürdiges Ereignis statt: die feierliche Eröffnung des neuen "Gedächtnisparks Vacha" an der historischen Brücke der Einheit. Unter dem Motto „Geschichte erlebbar machen“ wurden die Brückenköpfe dieser symbolträchtigen Brücke neugestaltet, um Besuchern und Touristen die bewegte Vergangenheit der Region näherzubringen.
Das Projekt wurde durch Fördermittel des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz sowie durch die Unterstützung der K+S Minerals and Agriculture GmbH ermöglicht.
Bürgermeister Martin Müller betonte in einem Interview die besondere Bedeutung dieser Initiative für die Stadt und die Region:
„Wir wollen heute den neuen Grenzgedächtnispark in Vacha eröffnen. Die Brücke der Einheit und ihre Umgebung wurden neu gestaltet, um Touristen und Besuchern einen Eindruck von der historischen Situation bis 1989 zu vermitteln.“
Ein Ort der Verbindung und Trennung
Die Brücke der Einheit, eine historische Brücke, die über 600 Jahre alt ist, steht sinnbildlich für die Verbindung der Menschen in der Region. Bürgermeister Müller erläuterte die emotionale Bedeutung der Brücke für die Einwohner:
„Die Werra-Brücke ist den Menschen hier ans Herz gewachsen. Sie ist ein Symbol der Einheit und der Verbindung, das durch die Grenze zerstört wurde. Es war uns ein Anliegen, diese besondere Geschichte erlebbar zu machen.“
Einblick in die Vergangenheit
Der Gedächtnispark bietet zahlreiche Attraktionen, die die Geschichte der Region erlebbar machen. Direkt am beliebten Werratal-Radweg gelegen, ist der Park leicht erreichbar und lädt zu einem Rundgang durch die historische Altstadt von Vacha ein.
Ein besonderer Höhepunkt ist der begehbare Aussichtsturm, von dem aus Besucher einen Blick auf die einstige innerdeutsche Grenze werfen können.
Zeitzeugenberichte und Erinnerungen
Die Eröffnung wurde auch von persönlichen Erinnerungen der Einwohner begleitet. Horst Saar, der als Kind die Kriegszeit in Vacha erlebte, teilte seine bewegenden Erfahrungen:
„Als Kind habe ich die Ankunft der Amerikaner miterlebt und die Sprengung der Brücke. Diese Erinnerungen sind tief in mir verwurzelt. Es ist wichtig, dass solche Orte der Erinnerung existieren, um die Geschichte lebendig zu halten.“
Ein Blick in die Zukunft
Die Stadt Vacha plant, den Gedächtnispark weiter auszubauen und noch mehr historische Elemente zu integrieren.
„Wir haben langfristige Pläne, den Park weiterzuentwickeln und eventuell sogar die ehemalige Grenzmauer einzubeziehen,“ erklärte Bürgermeister Müller. „Es wäre ein Traum, diesen Ort der Geschichte noch umfassender zu gestalten.“
Der Gedächtnispark Vacha ist ein eindrucksvoller Ort, der die Geschichte der Region bewahrt und erlebbar macht. Die feierliche Eröffnung markiert einen wichtigen Schritt in der Bewahrung des kulturellen Erbes von Vacha und wird sicherlich viele Besucher anziehen, die mehr über die bewegte Vergangenheit dieser besonderen Region erfahren möchten.