Gastbeitrag von Sandra Blume
Eine gemeinsame Erklärung gegen den geplanten Verlauf der Stromtrasse SuedLink durch Westthüringen präsentierten heute die Partner des „Salzunger Bündnisses“ aus dem Wartburgkreis, dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen, der Stadt Eisenach sowie des Unstrut-Hainich-Kreises. Ziel des politischen Bündnisses ist es, sich gemeinsam effektiver gegen den SuedLink einzubringen.
Im Rahmen ihrer Bündniserklärung machen sich die Vertreter der genannten Gebietskörperschaften für die Berücksichtigung der vom Freistaat Thüringen vorgeschlagenen Alternativtrasse stark. Die Mitglieder des „Salzunger Bündnisses“ stimmen sich hierzu mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft und dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz sowie dem Landesverwaltungsamt im gemeinsamen Vorgehen ab.
Die Alternativtrasse wurde von der Bundesnetzagentur unzureichend geprüft und abgelehnt, obwohl die aktuell erwogenen Trassenvorschläge durch Westthüringen deutlich länger sind und höhere Kosten bedeuten, die von den Stromkunden zu zahlen sein werden. Vor allem aber verstößt die Zurückweisung des Thüringer Vorschlags gegen das Gebot der Geradlinigkeit.
Der SuedLink zerklüftet für jeden weithin sichtbar die bewaldeten Mittelgebirgslagen, zerstört die gerade in Thüringen sehr spezielle Bodenbeschaffenheit der landwirtschaftlichen Flächen, quert zahlreiche unter Naturschutz stehende Landschaften darunter das nationale Naturmonument „Grünes Band“ und behindert massiv die weitere Siedlungsentwicklung in Westthüringen.
Das Bündnis verlangt von der Bundesnetzagentur, die Alternativtrasse gleichberechtigt und qualifiziert zu prüfen. Der Freistaat Thüringen plant zudem, Klage gegen die Bundesnetzagentur beim Bundesverwaltungsgericht einzureichen, das Bündnis unterstützt diese Klage.
Das "Salzunger Bündnis" kooperiert außerdem mit dem Verein "Keine Stromtrasse zwischen Rhön und Rennsteig", der jetzt "Thüringer gegen SuedLink" heißt. Gemeinsam mit dem Verein wird bürgerschaftliches Engagement koordiniert und unterstützt. Zudem beabsichtigen die Bündnispartner, dem Verein als Mitglieder beizutreten und sich so noch stärker einzubringen.
Weiterhin kündigten die Bündnispartner an, 2.133 Unterschriften gegen den SuedLink noch am selben Tag der Bundesnetzgentur zu übergeben.
Der SuedLink ist ein geplanter Erdkabel-Trassenkorridor von rund 1000 Meter Breite zur Übertragung von Höchstspannungsgleichstrom aus Windenergie von der Nordseeküste nach Süddeutschland und für den europäischen Strommarkt, der in nord-südlicher Richtung durch Westthüringen verlegt werden soll. Zunächst war der SuedLink als Überlandleitung westlich von Thüringen konzipiert.
Aufgrund erheblicher Bürgerproteste, insbesondere aus Bayern, sollte der SuedLink als Erdkabeltrasse gebaut werden. Im September 2016 wurde Thüringen davon überrascht, dass die vom Vorhabensträger Tennet TSO GmbH geplante Vorzugstrasse als reiner Stromtransfer in nordsüdlicher Richtung durch Westthüringen verlaufen soll.
Foto S.Blume: Präsentation der Bündniserklärung mit Bürgermeister Dr. Uwe Möller (Eisenach), Landrätin Peggy Greiser (Schmalkalden-Meiningen) und Landrat Reinhard Krebs (Wartburgkreis)
Quelle: Landratsamt Wartburgkreis