Gastbeitrag von Thomas Volkmann
Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als am Sonntag die altehrwürdige Marcus-Kirche in Langenfeld zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Benefizkonzerts wurde.
Späte Besucher mussten sogar stehen - ein eindrucksvoller Beweis für die Verbundenheit der Langenfelder mit ihrer Kirche und ihre Liebe zur Musik.
Der Hintergrund: zwei renommierte Chöre, der Männergesangverein Langenfeld unter der Leitung von Hartmut Meinhardt, und The Gospel Sisters&Brothers aus Bad Salzungen, geleitet von Siegrun Hoffmann, boten Musik vom Feinsten, um für den Erhalt der Kirche zu werben.
Zunächst hatten die jüngsten Mitglieder des Gospelchores den Abend mit ihren beeindruckenden Solostimmen eröffnet. Daraufhin bot der Männergesangverein Langenfeld eine Reihe beeindruckender Darbietungen.
Gemeinsam mit Solosängern des Gospelchores besangen sie die Glocken der Kirche, die den Sonntag einläuten. Besonders im Gedächtnis blieb das Stück "Wer hat dich, du schöner Wald...", ergänzt durch ein selbstverfasstes Gedicht über "den Baum" von einem der Mitsänger.
Die Interpretation von "Die kleine Kirche" rührte viele Zuhörer, während Schuberts "Heilig, Heilig, Heilig" in der absoluten Stille der Kirche für Gänsehautmomente sorgte.
The Gospel Sisters&Brothers brachten mit ihrer Performance frischen Wind in die altehrwürdigen Mauern. Die jüngsten Mitglieder des Chors beeindruckten wie die erfahrenen alten Hasen mit ihren Solostimmen. Das Publikum hörte eine mitreißende Version von "Oh Happy Day".
Die Perfomance eines afrikanischen Vaterunser zog das Publikum in den Bann und ließ die Kirche mitbeben. Der Segensspruch "Der Herr segne dich und behüte dich" auf Dänisch und Deutsch zeigte noch einmal die Vielseitigkeit des Chors.
Als krönender Abschluss vereinten sich beide Chöre für den irischen Reisesegen "Möge die Straße" - ein bewegender Moment der musikalischen Einheit.
Zwischen den musikalischen Darbietungen ergriff Pfarrer Thomas Volkmann das Wort und erläuterte in berührenden Worten den dringenden Handlungsbedarf an der Kirche - liebevoll-charmante Worte über die ehrwürdige Kirche - eine "alte Dame", die schon immer Stil hatte und nun etwas Zuwendung benötigt.
Es wurde eindrücklich vermittelt, warum die Erhaltung dieses Kleinods eine Aufgabe für alle Generationen ist. Ein unerwartetes Knacken von der Empore unterstrich seine Ausführungen auf fast dramatische Weise.
Geplant sind neue Dachrinnen, eine neue Regenwasser-Einleitung sowie Stabilisierungsarbeiten im Dachbereich und auf der obersten Empore, um die Kirche vor weiterer Bewegung und Rissbildung zu schützen.
„Wir haben uns vorgenommen, dieser Kirche am Ende noch eine kleine Schönheitskur zu verpassen“, sagte Pfarrer Volkmann entschlossen und bat freundlich um Spenden.
Das Konzert endete mit strahlenden Gesichtern und einem Sektempfang, bei dem die Begeisterung der Zuhörer noch lange spürbar war. Die gut gefüllten Spendenboxen zeugten von der Großzügigkeit und dem Engagement der Langenfelder für ihre Marcus-Kirche.