Beitrag von Martin Veltum
Am 9. August erlebten die Besucher des Konzerts in Vacha eine außergewöhnliche musikalische Reise durch die vielfältige Kultur Europas. Veranstaltet vom Verein zur Erhaltung der Klosterkirche und unter der musikalischen Leitung von Beate Bach, präsentierte sich ein Abend voller Emotionen, Traditionen und meisterhafter Darbietungen.
Die Begrüßung erfolgte durch Beate Bach und Bürgermeister der Stadt Vacha Martin Müller, die das Publikum herzlich willkommen hießen. Beate Bach informierte, dass die Musikschule in Bad Salzungen mit der Musikschule Eisenach fusioniert hat.
Seit dem 1. August trägt die Schule nun den würdigen Namen: „Musikschule Johann Sebastian Bach Wartburgkreis". Ehrengäste waren der Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU), der mit seiner Familie extra aus seiner Heimatstadt Geisa angereist war und die Leiterin der Musikschule Stefanie Ihling.
Der erste Teil: Eine Reise durch Europa
Das Konzert begann im Süden Europas, in Griechenland, mit dem Stück „Souliotikus“, das vom Nachwuchs-Folkensemble der Musikschule vorgetragen wurde. Ein gelungener Auftakt, der die Zuhörer sogleich in die Atmosphäre des Abends eintauchen ließ.
Weiter ging es nach Russland mit dem jiddischen Liebeslied „Tumbalalaika“, einem melancholischen Stück, das vom Folkensemble gefühlvoll interpretiert wurde.
Mit der Band Angel & Creek führte die Reise dann nach Bulgarien. Der traditionelle Tanz „Kopanitsa“ bestach durch seine komplexe Rhythmik, die in 11/16-Taktung eine besondere Herausforderung darstellte und die Musiker glänzend meisterten.
Das nächste Ziel war die Bretagne, wo mit „Hanter dro / An dro“ ein bretonischer Reihentanz dargeboten wurde. Diese keltischen Klänge leiteten nahtlos über zu „Lake Banook / The Loon and his Quine“, einem Stück aus den schottischen Highlands, das mit seiner langsamen Melodie und dem rhythmischen Abschlussstück die keltische Tradition würdig repräsentierte.
In Irland angekommen, entführte die Band das Publikum in die gemütliche Atmosphäre eines irischen Pubs.
Mit den Stücken „The Maids of Selma / Lisnagun“ und „The Hills of Kaitoke“ wurde das reiche Erbe der irischen Musik zelebriert, bevor der erste Teil des Konzerts mit den lebhaften Reels „The Congress / Tongadale“ endete und in die Pause übergeleitet wurde.
Der zweite Teil: Von Swing bis Irish Folk
Nach der Pause eröffnete das Folkensemble mit dem beschwingten Stück „Hallo Pepe“ den zweiten Teil des Abends. Die Mitglieder des Ensembles wurden dabei vorgestellt: Gregor Ihling (Schlagzeug), Hardy Tschaar, Malin Schlegel und Beate Bach (Akkordeon) und Mailin Eckert (Klarinette), bevor sie mit den moderneren Stücken „Cooler Groove“ und „Chillig“ im Reggae-Sound von Robin Schmidt einen poppigen Akzent setzten.
Ein Höhepunkt des Abends war zweifellos die Darbietung von „In Dreams“, dem bekannten Titel aus dem Film „Herr der Ringe“. Die sphärischen Klänge entführten die Zuhörer erneut nach Neuseeland, bevor mit „You Raise Me Up“, einer Ballade des Norwegers Rolf Lovland, die Verbindung zur irischen Volksmusik geknüpft wurde.
Angel & Creek, bestehend aus Liliana Engel und Annika Bach (Fiddle) sowie Jonathan Engel (Akkordeon) und Beate Bach (Akkordeon, Gitarre), beeindruckten das Publikum anschließend mit einem schnellen Reel-Set. Mit „Freefallin / Waves of Rush“ und den stimmungsvollen „Lounge Bar / Jig for Amelie“ zeigten sie ihre Virtuosität und die Vielseitigkeit der irischen Musik.
Das große Finale
Zum Abschluss des Konzerts vereinten sich alle Musiker auf der Bühne, um das berührende „Hallelujah“ zu spielen. Es war ein ergreifender Moment, der den Abend perfekt abrundete und das Publikum begeistert zurückließ. Als Zugabe wurde das populäre Seemannslied „Wellerman“ dargeboten, das die Stimmung noch einmal zum Höhepunkt brachte.
Ein großer Dank ging am Ende an den Förderverein, die engagierten Schüler, die Eltern und das Publikum. Die Besucher würdigten die Darbietungen der Musikerinnen und Musiker mit einem frenetischen Applaus und gaben großzügige Spenden um den Verein zu unterstützen und um weiterhin solche wertvollen, kulturellen Höhepunkte in der Stadt Vacha zu ermöglichen.
Es war ein Abend, der nicht nur die Vielfalt der europäischen Musik zelebrierte, sondern auch zeigte, wie Musik Menschen über Grenzen hinweg verbinden kann. Ein rundum gelungenes Konzert, das den Zuhörern sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die hervorragende Organisation, Technische Begleitung und Köstliche Bewirtung der Konzertgäste wurden durch Eric Engel, Antonia Engel, Simone Engel, Melitta Ißbrücker, Eckard Götze und Florian Engel sichergestellt.
Martin Müller dankte allen Unterstützern und Mitwirkenden des Konzertes und zeigte sich erfreut über die erfolgreiche Sanierung der Klosterkirche. Er informierte, dass die Sanierung 14 Jahre andauerte und voraussichtlich in wenigen Monaten abgeschlossen werden kann.
Es war ein Kraftakt und Husarenstück, denn die Gesamtkosten der Sanierung von 740000 Euro wurden zu einem Drittel von dem Förderverein aufgebracht.
Die 50 Mitglieder des Fördervereins unter Vorsitz von Dr. Peter Brommer organisierten und veranstalteten insgesamt bereits circa 70 Konzerte und förderten somit nicht nur den Stiftungszweck, sondern bereicherten damit auch das kulturelle Leben der Umgebung.