Das Freibad in Kaltennordheim feierte gestern seinen 90. Geburtstag – ein beeindruckendes Jubiläum, das ohne das unermüdliche Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer und die Unterstützung des Schwimmvereins kaum möglich gewesen wäre.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1934 hat das Schwimmbad zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen erlebt, die es jedoch stets mit vereinten Kräften und viel Herzblut meisterte.
Die Anfänge: Eine Geschichte des Einsatzes
Alles begann in den 1930er Jahren, als die Bewohner von Kaltennordheim beschlossen, ein eigenes Schwimmbad zu errichten. Vorher badeten die Menschen im Prunken in der Felda, der jedoch immer schmutziger wurde. So wurde 1934 mit Schaufeln und viel Muskelkraft das Schwimmbecken ausgehoben.
Der damalige Sportverein investierte 5000 Goldmark in das Projekt – eine enorme Summe für die damalige Zeit.
Die ersten Jahre waren geprägt von zahlreichen Verbesserungen. 1954 wurden die ursprünglichen Bretterwände entfernt und durch Gehwegplatten ersetzt, was das Schwimmbad deutlich aufwertete.
Im Laufe der Jahre folgten weitere bauliche Maßnahmen: Es wurde betoniert, Startblöcke für Schwimmer und Nichtschwimmer installiert und 1976 schließlich eine blaue Folie im Becken eingebaut, die das Badeerlebnis modernisierte.
Herausforderungen und Erfolge
Trotz vieler positiver Entwicklungen blieb die Wasserversorgung eine große Herausforderung. Das Wasser war oft knapp, weshalb das Schwimmbad zeitweise mit Brunnenwasser aus der Molkerei versorgt wurde. Diese Problematik konnte erst 1980 gelöst werden, als das Schwimmbad an einen nicht mehr genutzten Brunnen angeschlossen wurde.
Die Gründung des Schwimmvereins im Jahr 2009 markierte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Bades. Seitdem wurde viel Geld investiert, um das Bad zu erhalten und zu modernisieren. Unter anderem wurden 2012 eine neue Filter- und Chloranlage angeschafft und 2017 eine moderne Umkleidekabine sowie zwei Glasfaser-Sprungbretter installiert.
Die Arbeit geht weiter
Doch trotz aller Bemühungen steht das Freibad weiterhin vor großen Herausforderungen. Das Becken muss dringend saniert werden, und auch die finanzielle Lage bleibt angespannt. Erika Groß-Herbst, die Vorsitzende des Schwimmvereins, äußerte in einem Interview ihre Sorge, dass das Bad ohne weitere Investitionen und Unterstützung möglicherweise nicht mehr lange bestehen könnte.
„Es ist wichtig, den Bestandsschutz für das Schwimmbad zu erhalten“, betont sie. Das bedeutet, dass das Bad in seinem jetzigen Zustand weiter genutzt werden kann, ohne dass umfangreiche und teure Anpassungen an neue Vorschriften vorgenommen werden müssen.
Trotz aller Schwierigkeiten blickt der Verein optimistisch in die Zukunft. In den letzten zwei Jahren wurden weitere Modernisierungen durchgeführt, darunter der Neubau eines Vereinshäuschens, die Installation einer Photovoltaikanlage und die Erneuerung eines Zauns.
Auch diverse Spielgeräte wurden angeschafft, um das Schwimmbad noch attraktiver zu machen.
Ein Ort der Gemeinschaft
Das Jubiläum wurde mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Veranstaltungen gefeiert. Besucher hatten die Möglichkeit, die beeindruckende Entwicklung des Bades anhand von Fotos und Dokumentationen nachzuvollziehen.
„Es ist unglaublich, was in den letzten 90 Jahren alles erreicht wurde“, sagte Erika Groß-Herbst stolz. Besonders freut sie sich über die Unterstützung der jungen Generation, die sich zunehmend im Verein engagiert.
Das Freibad in Kaltennordheim ist mehr als nur ein Ort zum Schwimmen – es ist ein Symbol für den Zusammenhalt und die Tatkraft der Gemeinde. Möge es noch viele weitere Jahre bestehen und die Menschen zusammenbringen.