Ausstellung in Geisa erinnert zum 100. Geburtstag an Werner Schwarz – Vernissage am 13.9.24

Zum Anlass seines 100. Geburtstages präsentiert die Anneliese-Deschauer-Galerie Geisa eine Sonderausstellung des Rhöner Malers, Grafikers und Künstlers Werner Schwarz. Die öffentliche Vernissage findet am 13. September 2024 um 19 Uhr statt.

Dazu lädt der Förderverein Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e. V. alle Interessierten recht herzlich ein und verspricht einen unterhaltsamen Abend.

Denn neben einer abwechslungsreichen Ausstellung gibt es als besonderes Highlight auch Livemusik mit Lateinamerikanischem Jazz, präsentiert von Kalle Aschenbach aus Bad Salzungen.

Hier in der Region ist Werner Schwarz vielen Menschen noch in Erinnerung durch seine Gründung und jahrelange Leitung des Mal- und Zeichenzirkels bei Kali in Merkers.

Dort lernte einst auch Hobbymaler Erhard Röhr aus Borsch das Malen und erinnert sich noch gut an den Dermbacher Künstler.

Gemäldezyklen beeindrucken

Im Künstlerleben von Werner Schwarz entstanden im Laufe der Jahre unglaublich viele Ölgemälde, Tafelbilder, Druckgrafiken und Radierungen. Bilder über das Leben der Arbeiter in der DDR, wie bei Kali oder den Glasbläsern, versetzen den Betrachter in den Arbeitsalltag der Menschen, in die Vergangenheit.

Seine Zeichnungen, Ölbilder und Aquarelle widmen sich der einmaligen Rhöner Landschaft, dem Handwerk und der Landwirtschaft.

In der Ausstellung werden frühe Werke von Werner Schwarz ebenso gezeigt, wie Ölbilder und Aquarelle ab 1990, die er mit neuer Technik und berauschenden Farben entstehen ließ.

Später wurden die Farben seiner Gemälde bunter, freundlicher und moderner, wie unter anderem seine Gemälde-Zyklen mit dem alten Dermbacher Museum eindrucksvoll zeigen.

Fasziniert von der Heimat

Den größten Einfluss auf ihn hat allerdings die Natur, deren Wachstum, Farben und Formen er in ausdrucksstarke Bilder überträgt.
Zu seinen beliebtesten Motiven zählten der Rhönschäfer, die einstige Glasfabrik in Dermbach und die Berge der Rhön.

Feinste Radierungen zeigen unter anderem auch Motive aus Geisa und Umgebung. Und immer wieder faszinierte ihn die Heimat, seine Aquarellbilder beflügeln die Phantasie und lassen den Betrachter träumen.

Für Werner Schwarz ist übrigens nicht die Wasserkuppe der Berg der Rhön, sondern der Gläserberg – und der hat in verschiedenen Farben einen Platz in der Ausstellung erhalten.

Breites Spektrum

Aus Anlass seines 100. Geburtstages am 13. September wird an den verwachsenen Ur-Rhöner mit einer sehenswerten Ausstellung erinnert.

Sie demonstriert anhand ausgesuchter Arbeiten das breite Spektrum seines Schaffens, welches seine Bekanntheit begründet und ihn weit über die Grenzen der Region berühmt gemacht hat.

Die Strahlkraft seiner beeindruckenden Malerei ist ungebrochen - auch über den Tod des Künstlers im Jahre 2010 hinaus.

Vermächtnis fortführen

Die Familie des bekannten Rhöner Malers und Grafikers Werner Schwarz will dessen Vermächtnis weiterführen und stellte seine Werke dem Förderverein Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e. V. für die Ausstellung in Geisa zur Verfügung.

Ausstellungszeiten

Die Ausstellung ist ab 13. September zu sehen und wird mit einer Finissage am 18. Oktober 2024 um 15 Uhr ihren Abschluss finden. Die Besichtigung der Ausstellung ist im Rahmen des Besuchs der Anneliese-Deschauer-Galerie zu den Öffnungszeiten sowie nach Terminvereinbarung über das Tourismusbüro Geisa möglich.

Fein platziert zwischen Weltkünstlern wie Chagall, Münter oder Dalí ist bis zum 18. Oktober 2024 mit den Werken des Rhöner Künstlers Werner Schwarz eine sehenswerte und abwechslungsreiche Kulisse zu bestaunen.

Durch die neuen Audio Guides sowie den Galerieführer für Kinder ist der Rundgang durch die Anneliese-Deschauer-Galerie auch für Familien ein interessantes Erlebnis.

Aus der Biografie

Werner Schwarz wurde am 13. September 1924 in Dermbach geboren. Nach seiner Lehre als Dekorationsmaler und der Meisterschule für Dekorative Malerei in Magdeburg wurde er als Soldat in den Zweiten Weltkrieg eingezogen.

Schwer verletzt kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück. An der Landesschule für Angewandte Kunst in Erfurt machte er sein Diplom als Dekorations- und Wandmaler, besuchte die Hochschule für Bildende Künste Dresden und wurde Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Seit 1956 war er als freischaffender Maler und Grafiker tätig.

In zahlreichen Kunstausstellungen, wie Dresden, Berlin und Thüringen als auch in Auslandsausstellungen wie Korea, Polen, Bulgarien und der Tschechoslowakei stellte der Dermbacher Künstler seine Werke aus. Werner Schwarz unterhielt enge Kontakte zu Brigaden in Betrieben des heimischen Kalibergbaus.

Um als freischaffender Künstler in der DDR seine Familie ernähren zu können, arbeitete er von 1956 bis 1969 künstlerisch bei Kali in Merkers und erhielt öffentliche Aufträge.

Werner Schwarz war lange Jahre Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler des Bezirkes Suhl und leitete ab 1959 den Mal- und Zeichenzirkel im Kali-Kombinat.

Für sein Schaffen erhielt er mehrere Auszeichnungen, wie den Max-Reger-Kunstpreis, die Hans-Grundig-Medaille und den Theodor-Körner-Preis. Werner Schwarz verstarb am 3. Februar 2010.