Gastbeitrag von Jennifer Schellenberg
Das diesjährige Kreistreffen der Landfrauen hat zahlreiche Teilnehmerinnen aus dem gesamten Wartburgkreis am 24. September nach Kieselbach in das Dorfgemeinschaftshaus gelockt.
Der Einladung folgten rund 40 Landfrauen aus neun Ortsverbänden, darunter Vertreterinnen aus Dermbach, Kieselbach, Möhra, Borsch, Förtha, Brunnhartshausen, Geisa, Bermbach und Ettenhausen.
Das jährliche Treffen, das seit 1995 durchgeführt wird, hat sich zu einer festen Institution im Wartburgkreis entwickelt. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr vom Landfrauenortsverein Kieselbach unter der Leitung der Vorsitzenden Monika Hujer organisiert.
Die Ortsgruppe kümmerte sich liebevoll um die Vorbereitung des Nachmittags. Auch die neue Kreislandfrauenbeauftragte, Elke Langguth, nahm erstmals in ihrer neuen Funktion am Treffen teil.
Zudem konnte als Vertreterin des Thüringer Landfrauenverbandes Regina Tittmar begrüßt werden, die bis Ende 2023 die Landfrauenbeauftragte im Wartburgkreis war.
Ebenfalls vom Thüringer Landfrauenverband war Geschäftsführerin Christine Schwarzbach vor Ort und überbrachte Grüße an die Landfrauen des Wartburgkreises.
Lokale Trachten aufleben lassen
Landrat Dr. Michael Brodführer, der das Treffen der Landfrauen in seinen ersten Monaten im Amt gerne weiterführt, betonte in seiner Begrüßungsrede die wichtige Rolle der Landfrauen für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Region.
„Die Landfrauen übernehmen nicht nur in ihren Ortsvereinen eine zentrale Funktion, sondern wirken als Multiplikatorinnen auch in ihre Familien und in andere Vereine hinein. Sie sind eine unverzichtbare Stütze für den ländlichen Raum und sollten weiterhin aktiv unterstützt werden“, so Dr. Brodführer.
Auch wies er auf die Herausforderungen hin, vor denen viele Ortsvereine aufgrund von Überalterung und Nachwuchssorgen stehen. In diesem Zusammenhang kam die Idee auf, junge Menschen wieder für ihre lokale Tracht zu begeistern.
Das bereits bestehende Projekt der „Optimisten“ und der Landfrauen aus Kieselbach, die ihre traditionelle Tracht in neuem leicht zu tragendem Design gestalteten, um diese auch auf der Kirmes tragen zu können, soll für weitere Orte im Wartburgkreis beispielgebend sein.
Die Landfrauen des Wartburgkreises engagieren sich darüber hinaus nicht nur für den Erhalt traditioneller Fertigkeiten, sondern sind auch mit progressiven und innovativen Projekten aktiv.
So werden beispielsweise Waschaktionen und Milchpartys für Schüler und Gruppen angeboten, ebenso wie Seminare zur Wirtschaftlichkeit und Selbstständigkeit. Regelmäßig führen die Landfrauen Fortbildungsveranstaltungen und Bildungsreisen durch, um ihre Mitglieder zu stärken und weiterzubilden.
Einen besonderen Dank richtete Petra Lehmann, Gleichstellungsbeauftragte des Wartburgkreises, an die langjährige Vorsitzende des Ortsvereins Förtha, Katrin Fiedler, und an Angelika Scheuch. Beide haben gemeinsam mit der Steuerungsgruppe das Aktionsprogramm "Kommune – Mehr Frauen in die Politik!" unterstützt.
Das weitere Programm bot informative und unterhaltsame Beiträge von Monika Hujer, die über Aktivitäten der Landfrauen in Kieselbach sprach und der in Kieselbacher Tracht gekleideten Barbara Hotzel, die mit „Schnorren aus der Rhön“, wie der Geschichte von Bauer Lehmann und seinem verschwundenen Fahrrad, die Anwesenden zum Lachen brachte.
Die kleinen Gäste des Kindergartens in Kieselbach führten Lied- und Tanzeinlagen zur Freude aller Anwesenden auf. Für ihre rührige Darbietung erhielten sie kleine Küchlein und einen Dank der Landfrauen.
Der gesellige Nachmittag wurde in lockerer Atmosphäre fortgesetzt, wobei die Frauen die Gelegenheit nutzten, sich über die Arbeit der Ortsverbände und die Situation der Familien im ländlichen Raum auszutauschen.
Bei Kaffee und Kuchen kamen viele interessante Gespräche zustande, die die Vernetzung und den Zusammenhalt unter den Landfrauen weiter fördern.