Gastbeitrag von Christin Grobe
Ein Generationenweg, der zum Bewegen, Spielen und Verweilen einlädt; eine „Handysprechstunde“ für ältere Menschen oder der Schwimm-eine-Runde-Tag für den guten Zweck: Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und spannende Ideen für das Zusammenleben von Jung und Alt entwickelt, die sie in ihren jeweiligen Orten verwirklichen wollen.
Den Anlass dazu gab ein Ideenwettbewerb im Rahmen des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“, den das Landratsamt in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgelobt hatte.
Im Rahmen der Kreistagssitzung am 26. September 2024 wurden nun die Preisträger des Wettbewerbs bekanntgegeben und prämiert.
Über den ersten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro durfte sich der Breitunger Weg der Generationen freuen. Das Projekt war von Janine Schöttner eingereicht worden und soll gemeinsam mit der Gemeinde Breitungen, dem Kindergarten „Regenbogen“ sowie ortsansässigen Vereinen umgesetzt werden.
Die Idee: Ein rund drei Kilometer langer Wander- und Spazierweg rund um die Werragemeinde soll an unterschiedlichsten Stationen zu Bewegung und Begegnung einladen. Spielplätze für Kinder und Erwachsene, Sportgeräte, Rast- und Ruheplätze, Grünflächen, ein Bücherschrank und öffentliche Toiletten sollen entlang des Weges entstehen.
Der Generationenweg soll das Zusammenwachsen der Dorfbewohner fördern, indem er ein kostenfreies Freizeitangebot schafft, das Raum für Begegnungen und den gegenseitigen Austausch eröffnet.
Den mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro dotierten zweiten Platz sicherte sich das Gemeindeprojekt „Handysprechstunde“ in Floh-Seligenthal, das von der Klasse 7a der Staatlichen Regelschule Floh-Seligenthal für den Ideenwettbewerb eingereicht worden war.
Das Ziel ist eine von Schülern und anderen Freiwilligen regelmäßig angebotene „Sprechstunde“ für ältere Menschen, die Probleme mit ihrem Smartphone, Tablet oder einem anderen technischen Gerät haben oder Unterstützung im Umgang mit moderner Technik benötigen. Das Projekt soll eine Brücke zwischen Jung und Alt schlagen und den Kontakt unter den Generationen fördern.
Gleichzeitig kann es dazu beitragen, das Problemlösungsverständnis und Organisationstalent der teilnehmenden Schüler zu verbessern. Die „Handysprechstunde“ soll in Zusammenarbeit mit weiteren Klassen der Regelschule sowie der Gemeinde und Kirchgemeinde Floh-Seligenthal verwirklicht werden.
Über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro und den damit verbundenen dritten Platz freute sich der Förderverein Freibad „Einsiedel“ Zella-Mehlis für seine Idee eines „Schwimm-eine-Runde-Tages“- einem jährlichen Spendenschwimmen für den guten Zweck. Oberstes Ziel des Projektes ist es, Menschen aller Generationen zu mehr Bewegung zu animieren.
Pro geschwommenen 1.000 Metern spenden Sponsoren – das können Unternehmen, aber auch Einzelpersonen sein – einen Betrag von zehn Euro. Das Geld kommt sozialen Einrichtungen der Region zugute.
Der „Schwimm-eine-Runde-Tag“ befindet sich bereits in der Umsetzung und konnte in diesem Jahr die ersten Erfolge verbuchen: Es wurden 4.000 Euro von 27 Unternehmen und Einzelpersonen gesammelt und an das Kinder- und Jugendhospiz in Tambach-Dietharz sowie an das Hospiz in Meiningen gespendet.
Partner im Projekt sind neben den Sponsoren und sozialen Einrichtungen auch die Stadt Zella-Mehlis sowie Bad- und Imbissteam des Freibades „Einsiedel“.
„Ich freue mich, dass sich auch in diesem Jahr wieder so viele Menschen in unserem Landkreis an dem Ideenwettbewerb beteiligt haben und sich auf so kreative Weise darüber Gedanken gemacht haben, wie wir das Miteinander in unserer Gesellschaft künftig noch besser gestalten können.
Das beweist, wie groß der Zusammenhalt in unserer Prachtregion ist und mit wie viel Einfallsreichtum und Engagement die Menschen Projekte auf die Beine stellen, die das Zusammenleben der Generationen fördern“, blickte Landrätin Peggy Greiser zur Kreistagssitzung zufrieden auf die diesjährige Wettbewerbsrunde zurück.
Der Ideenwettbewerb des Landkreises war mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. 20 Anträge waren bis zum Bewerbungsschluss am 15. August 2024 bei der Sozialplanung im Landratsamt eingegangen.
Die Auswertung und Bewertung der eingegangenen Anträge erfolgte im Anschluss durch den Beirat für Sozialplanung. Dieser war einer festgelegten Bewertungsmatrix gefolgt, die jedes Vorhaben im Hinblick auf verschiedene Faktoren wie dessen Realisierbarkeit, die Nachhaltigkeit sowie den Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger einstufte.
Die Preisträger haben nun in den kommenden Monaten Gelegenheit, ihre Projekte in die Tat umzusetzen. Im April 2025 soll dann noch einmal vor Ort nachgeschaut werden, was aus den prämierten Ideen geworden ist. Der Ideenwettbewerb soll anschließend in eine neue Runde gehen.
Hintergrund:
Das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ – kurz LSZ – ist ein Förderprogramm des Freistaates Thüringen. Das LSZ nimmt die Interessen der gesamten Familie in den Blick und unterstützt Projekte und Angebote genau dort, wo man wohnt, arbeitet und lebt.
Unter dem Motto „Wir alle sind Familie“ wird das Zusammenleben der Generationen gefördert. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln des LSZ sollen insbesondere neue Projekte, Maßnahmen, Einrichtungen und Angebote gefördert werden, die die Ziele des Integrierten Sozialplans des Landkreises Schmalkalden-Meiningen verfolgen.
Sie sollen Ehrenamt und zivilgesellschaftliches Engagement besonders einbinden und begünstigen und dabei möglichst nachhaltig auf die soziale Infrastruktur wirken.
Um neue und innovative Angebote zu fördern, wohnortnahe Hilfen für die Bürger sicherzustellen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, wurde der Ideenwettbewerb 2023 erstmals ins Leben gerufen und wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt.