Buchlesung über Pater Eugen Büchel – Ein Dichter im Exil & Indianer-Missionar aus der Rhön

Gastbeitrag von Richard Veltum

Am Samstag fand im Rhön-Club Geisa eine bemerkenswerte Buchvorstellung statt, die zahlreichen interessierten Besuchern und Gästen Einblicke in das Leben des Jesuitenpaters und Missionars Eugen Büchel gewährte.

Organisiert wurde die Veranstaltung durch den Rhön-Club unter Leitung von Jürgen Fleck sowie den Geschichts- und Heimatverein der Rhönstadt Geisa, vertreten durch Johannes Henning.

Zu den Ehrengästen zählten der Ehrenpräsident des Rhön-Clubs Jürgen Reinhard aus Fulda und Angehörige von Pater Büchel, darunter Anna Fischer (geb. Büchel) und deren Kinder Veronika, Michael und Andrea.

Im Mittelpunkt der Lesung stand die Broschüre von Wilhelm Ritz, der über Jahre hinweg Daten und Geschichten rund um das Leben von Pater Büchel, auch bekannt als der „Indianer-Missionar“, recherchierte und in einem Buch zusammenstellte.

Das Werk widmet sich Büchels bemerkenswertem Weg vom kleinen Ort Schleid in der Rhön bis zur Missionierung der Lakota-Indianer in den USA und stellt sein Engagement als Vermittler und Bewahrer der Lakota-Kultur heraus.

Pater Eugen Büchel wurde am 20. Oktober 1874 als zehntes Kind der Familie Büchel in Schleid geboren. Als Waisenkind erhielt er durch Unterstützung seiner Verwandten eine weiterführende Ausbildung in Fulda, studierte am Priesterseminar und trat 1897 in den Jesuitenorden in den Niederlanden ein.

1900 wanderte er in die USA aus, wo er in Wisconsin und Ohio arbeitete, bevor er seine Missionstätigkeit auf der Rosebud Reservation in South Dakota begann. Dort wurde er 1906 zum Priester geweiht und übernahm 1907 die Leitung der Holy Rosary Mission auf der Pine Ridge Reservation. Eugen Büchel widmete sein Leben dem Dienst an den Lakota-Sioux, deren Kultur er schätzte und respektierte.

Durch seine Studien der Lakota-Sprache und seine Aufzeichnungen der traditionellen Legenden und Geschichten schuf Büchel ein bleibendes Erbe für die Nachkommen, das ihnen ihre Sprache und kulturelle Identität bewahrte.

Er wurde für die Lakotas zu einem Menschen, der ihre Würde und Kultur achtete, und auch heute noch wird er als visionärer Seelsorger und Pionier in der Wahrung indigener Werte verehrt.

In seiner Buchvorstellung ergänzte Wilhelm Ritz die Erzählung um interessante Details und Anekdoten. Johannes Henning unterstützte den Vortrag mit zahlreichen Bildaufnahmen, die Büchels außergewöhnliche Lebensreise dokumentierten.

Grußworte in der Broschüre wurden u.a. von den Bürgermeisterinnen Manuela Henkel (Geisa) und Bernadett Hosenfeld-Wald (Schleid) sowie den Vereinsvorsitzenden Jürgen Fleck und Johannes Henning verfasst.

Die Finanzierung der Broschüre wurde durch den Heimat- und Geschichtsverein Geisa (HGV), den Rhönklub Zweigverein (RZV) und die Werner-Deschauer-Stiftung Geisa ermöglicht. Interessierte können das Werk über den HGV und RZV Geisa erwerben.