Gastbeitrag der Kirchgemeinde Bad Salzungen
Am Samstag, den 9. November 2024 fand in Bad Salzungen eine Gedenkveranstaltung an die Novemberpogrome in Deutschland 1938 statt.
Am 9. November 1938 wurden jüdische Gotteshäuser, Geschäfte und andere Einrichtungen geschändet, unzählige Jüdinnen und Juden festgenommen, gefoltert und deportiert, viele von ihnen überlebten die Übergriffe nicht.
Es war ein erster schrecklicher Höhepunkt der nationalsozialistischen Judenverfolgung, der schließlich in der Shoa – der Ermordung von 6 Millionen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialistische Diktatur endete.
Wie in den vergangenen Jahren wurde auch dieses Jahr wieder an dieses schreckliche Ereignis der deutschen Geschichte erinnert. Dazu luden die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Salzungen, der Runde Tisch für Demokratie im Wartburgkreis und das Programm „denk bunt im Wartburgkreis“ um 17 Uhr zu einer Andacht in die Stadtkirche Bad Salzungen ein.
Im Mittelpunkt der Andacht stand das Wort aus dem Sprüche-Buch des Alten Testaments: „Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.“ (Sprüche 31,8).
Die Andacht wurde von den Pfarrern Karl und Martin Weber, dem Kirchenmusiker Ariel Arnhold und von Schülerinnen und Schülern des Dr.-Sulzberger-Gymnasiums gestaltet.
Anschließend begaben sich die Teilnehmer auf einen Gedenkgang entlang der 16 Stolpersteine, die an die deportierten Jüdinnen und Juden aus Bad Salzungen erinnern und gedachten gemeinsam an deren Schicksal.
Schülerinnen und Schüler der Ersten Stadtschule und der Werratalschule beteiligten sich an zwei Stationen mit Beiträgen am Gedenkgang.
Die Organisatoren sind dankbar, dass über 60 Personen an der Gedenkveranstaltung teilnahmen und gemeinsam den Schrecken der deutschen Geschichte gedachten. Sie setzten so öffentlich ein Zeichen gegen Antisemitismus und Menschenverachtung.
Gedenken ist ein wichtiger und nötiger Beitrag zur Gestaltung der Gegenwart, in der Antisemitismus in erschreckender Weise das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland angreift.