„Nein zum 5G-Sendemast“ – Bürgerinitiative fordert neuen Standort für geplanten Mastbau

Mitteilung der BI „Nein zum Bau eine 5G Sendemastes“

In Zirkenbach und Johannesberg (Stadtteile von Fulda) formiert sich derzeit eine neue Bürgerinitiative (BI), die sich entschieden gegen den geplanten Bau eines 5G-Sendemasts in unmittelbarer Nähe zu den Wohngebieten der beiden Stadtteile ausspricht.

Der geplante Mast soll eine Höhe von 33 Metern erreichen und ist mit einem Signallicht versehen. Die Anwohner befürchten gesundheitliche Risiken und fordern eine eingehende Prüfung alternativer Standorte.

Ende des Jahres 2023 wurden Anwohner erstmals auf das Bauvorhaben aufmerksam, als sich u.a. Vertreter der Stadt Fulda, ein Baubeauftragter der Deutschen Funkturm GmbH sowie der stellvertretende Ortsvorsteher von Zirkenbach zu einem Beratungsgespräch auf dem vorgesehenen Flurstück zwischen den beiden Stadtteilen trafen.

Über dieses Treffen wurden die Bewohner jedoch weder im Vorfeld informiert noch zur Teilnahme eingeladen. Erst durch eine Nachfrage beim Bauamt wurde bestätigt, dass ein 5G-Sendemast im Endstadium des Genehmigungsverfahrens sei und bald errichtet werden könnte.

Ablehnung des Standorts, nicht der Technologie

Die Bürgerinitiative stellt klar, dass sie nicht grundsätzlich gegen den Bau eines 5G- Sendemasts sei.

„Wir lehnen nicht den Fortschritt oder 5G ab – im Gegenteil,“ so ein Sprecher der BI, „aber der Standort direkt am Rand eines Wohngebiets, mitten in einer wichtigen Lüftungszone und in nur geringer Entfernung zu unseren Häusern, ist inakzeptabel. Es muss andere, unbedenklichere Standorte geben.“

Die BI verweist zudem auf gesundheitliche Bedenken, die durch Studien gestützt würden, wie etwa die STOA-Studie des EU-Parlaments aus dem Jahr 2021. Diese Studie weise auf mögliche Gesundheitsrisiken hin, die beim Aufbau der 5G-Infrastruktur beachtet werden sollten.

Bestehende flächendeckende Versorgung wirft Fragen auf

Die Notwendigkeit eines neuen 5G-Sendemasts wird von der Bürgerinitiative stark in Zweifel gezogen, da bereits ein flächendeckendes 5G-Netz (5G SA) in der Region vorhanden ist.

„Wir haben hier schon eine stabile und funktionierende 5G-Versorgung. Warum also ein weiterer Mast?“, fragt sich die BI. Der Bau eines zusätzlichen Masts sei aus Sicht der Initiative nicht nachvollziehbar, insbesondere angesichts der bestehenden Versorgung und der Nähe des geplanten Standorts zu Wohngebieten.

Kritik an fehlender Kommunikation und Einbeziehung der Anwohner

Neben der Standortwahl kritisiert die Initiative das Kommunikationsverhalten der Stadt Fulda und der Deutschen Funkturm GmbH. „Die betroffenen Anwohner wurden über diesen Bauplan weder informiert noch konsultiert“, erklärt ein Mitglied der BI.

Auf Anfragen bei der Stadt gebe es bislang keine konkreten Antworten, und vonseiten der Politik herrsche Schweigen. Dies habe die Bürgerinitiative dazu bewogen, selbst aktiv zu werden und sich für mehr Transparenz und Dialog einzusetzen.

Unterschriftensammlung und Informationskampagne

Die Bürgerinitiative hat mittlerweile eine Unterschriftensammlung gestartet und plant eine breit angelegte Informationskampagne, um das Bewusstsein für die Problematik des geplanten Standorts zu schärfen.

Über Plakate und Flyer soll die Öffentlichkeit informiert werden, und Interessierte können sich über die E-Mail-Adresse der BI (sendeturm@posteo.de) direkt mit den Mitgliedern in Verbindung setzen.

Ziel der BI ist es, einen Dialog auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und den zuständigen Betreibern zu etablieren. Die BI fordert eine Prüfung alternativer Standorte, die nicht direkt an Wohngebieten liegen und die Frischluftzone für die Stadt Fulda nicht beeinträchtigen.

Forderung nach Dialog und Transparenz

„Wir erwarten von der Stadt Fulda und der Deutschen Funkturm GmbH, dass sie ihre Pläne offenlegt und den Bürgern erklärt, warum dieser Mast an genau diesem Standort notwendig ist“, so ein Sprecher der BI.

„Es muss geprüft werden, ob ein anderer Standort in Frage kommt, der weniger Gesundheitsrisiken und keine Wertminderung für unsere Immobilien birgt.“

Die Bürgerinitiative sieht den Handlungsbedarf seitens der Stadt und hofft, dass diese sich zeitnah zu einem
Dialog bereiterklärt.

Die Initiative ist offen für alle, die sich gegen den geplanten Standort einsetzen wollen, und freut sich über weitere Unterstützung.