Gastbeitrag von Lea Hohmann
Unter dem Motto „Zukunft.Bildung.Rhön“ fand vor wenigen Tagen die länderübergreifende Biosphärentagung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in der Thüringer Rhön statt.
Akteure aus Rhöner Kommunen, Schulen, Kindertageseinrichtungen und außerschulischen Institutionen der nachhaltigen Umweltbildung sowie Landrätin Peggy Greiser (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) kamen in der Hochrhönhalle in Frankenheim/Rhön zusammen, um gemeinsame Ansätze für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu entwickeln und zu stärken.
Der Austausch bot eine Plattform, auf der diskutiert wurde, wie nachhaltige Bildung Schulen, Kommunen und die Bevölkerung in der Rhön befähigen kann, zukunftsfähig zu handeln und die Region lebenswert zu gestalten.
Die Veranstaltung, die anlässlich des Internationalen Tages der Biosphärenreservate in der Hochrhönhalle stattfand und als Gemeinschaftsprojekt der länderübergreifenden AG Bildung fungierte, zeigte eindrucksvoll, wie Bildung als Grundpfeiler der nachhaltigen Entwicklung in der Region verankert werden kann.
Seit der Anerkennung der Rhön als UNESCO-Biosphärenreservat im Jahr 1991 wird die Bedeutung von BNE u. a. durch die drei Landesumweltministerien in der Region kontinuierlich gefördert – nicht nur als Wissensvermittlung, sondern als aktives Engagement für eine nachhaltige Zukunft.
Inspirierende Vorträge und intensiver Austausch an Thementischen
Den Auftakt der Tagung bildeten Einführungsvorträge, die sowohl die Grundprinzipien der BNE als auch konkrete Praxisbeispiele aus der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön beleuchteten.
Im Anschluss daran boten elf verschiedene Thementische Raum für interaktive Diskussionen, bei denen die Teilnehmenden Erfahrungen und Ideen austauschen konnten.
Neue Schwerpunkte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung
„Die Bildungsarbeit hat sich im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön seit 1991 stetig weiterentwickelt.
Lag zu Beginn der Fokus der Arbeit auf dem Aufbau der mobilen Umweltbildungsarbeit an Schulen, Kitas und über geführte Natur- und Landschaftsführungen für Familien in der Landschaft, liegt jetzt ein Hauptaugenmerk auf der Multiplikation der Aktivitäten“, so Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltungsstelle UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.
„Seit 2019 gibt es die ersten Biosphären-Schulen und –kitas, deren Fachpersonal selbstständig in den Unterricht bzw. in die Betreuungszeit ihre BNE-Aktivitäten bündelt und umsetzt. Das Interesse, eine dieser zertifizierten Einrichtungen zu werden, war auch bei der Tagung sehr groß.“
Ein weiteres Zukunftsfeld, welches von den Bildungsakteuren ausgebaut werden wird, sei das Thema Jugendbeteiligung. „Hier werden zukünftig noch weitere spezifische Angebote konzipiert werden – auch im kommunalen Bereich“, so Schade.
Spannende Fachvorträge
Am Nachmittag folgten zwei Fachvorträge, die die psychologische Bedeutung von BNE sowie die Erkenntnisse eines deutschlandweiten Modellprojekts zur kommunalen Umsetzung von BNE vertieften.
Die Referentinnen und Referenten stellten heraus, dass nachhaltige Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern das Handeln, Denken und Fühlen der Menschen verändert. So kann BNE eine treibende Kraft sein, um langfristig eine nachhaltige und resiliente Gesellschaft zu fördern.
Einheitlicher Wille zur Stärkung von BNE in der Rhön
Die Tagung brachte Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammen und setzte neue Impulse für die Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Rhön.
Der Austausch zeigte die große Bereitschaft aller Beteiligten, BNE als länderübergreifendes Konzept gemeinsam voranzutreiben und in der Region stärker zu verankern.
Besonders die aktive Teilnahme und das Interesse an den Thementischen spiegelten die Bereitschaft wider, als Region neue Wege der Zusammenarbeit zu gehen.
Die Diskussionen haben gezeigt: Gemeinsam kann das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu einem Vorreiter in der Bildung für nachhaltige Entwicklung werden und den Grundstein für eine zukunftsfähige Region legen.