Caritas-Aktion in Fulda – „Eine Million Sterne“ als Zeichen der Solidarität

Gastbeitrag von Winfried Möller

Ein Zeichen der Solidarität waren die zahlreichen Kerzen auf der Haupttreppe der Stadtpfarrkirche in Fulda. Der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa (RCV) nahm in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese Fulda (DiCV) und der Innenstadtpfarrei zum 18. Mal an der Solidaritätsaktion von Caritas international teil.

Mit der diesjährigen Solidaritätsaktion „Eine Million Sterne“ setzt sich Caritas international für Menschen mit Behinderung in Kolumbien ein.

Im Gottesdienst schilderte anhand einer Bildpräsentation Holger Franz, Caritas Referent Soziale Dienst, unterschiedliche Lebensläufe von Menschen mit Behinderung in Kolumbien.

Mitarbeitende der Caritas Pasto im Südwesten des Landes helfen diesen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Dank der Hilfe und Förderung durch Fachkräfte können soziale Teilhabe und Integration ermöglicht werden.

Menschen mit Behinderung und die sie betreuenden Angehörigen brauchen zudem angepasste Beschäftigungsmöglichkeiten, um menschenwürdig leben zu können.

Mittel und langfristig müsse es darum gehen, die Einstellung gegenüber körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in den Familien zu ändern, sowie die Barrieren auf kommunaler und sozialer Ebene zu beseitigen.

Die 18-jährige Yulieth Rivera, die die Gebärdensprache lernte, Sport trieb und bei einem nationalen Wettbewerb in der Disziplin Kugelstoßen im Dezember 2023 Bronzemedaille gewann, ist ein Beispiel von vielen.

Ebenso auch Luis Aníbal Delgado (19), der trotz geistiger Entwicklungsstörung, Sehschwäche und epileptischer Anfälle nach zehn Jahre therapeutischer Behandlung am technischen Gymnasium Abitur machte und heute als „Gleicher unter Gleichen“ Sprecher und Jugendberater auf Departments-Ebene für Menschen mit Behinderung ist.

Zu Begin des Gottesdienstes in der Stadtpfarrkirche betonte Innenstadtpfarrer Stefan Buß, dass es wichtig sei, Gottes Liebe im eigenen Tun sichtbar zu machen und sich in der Welt solidarisch zu zeigen.

Die Lichter, die nach dem Gottesdienst entzündet würden, sein nur kleine Lichter, aber wenn viele kleine Lichter leuchten würden, bewirke das etwas, so der Stadtpfarrer.

Im Gottesdienst wirkten zudem mit Isabell Eckert, Susanne Saradj, Jochen Rill (Orgel) und die Musikgruppe „Divine Concern“ mit Addy Haas (Akkordeon), Thilo Tschorn (Gitarre) und Diakon Meins Coetsier (Gitarre und Gesang).

Er hatte für den Gottesdienst eigens das Lied „Eine Million Sterne gedichtet, in dem es heißt: „Eine Million Sterne, in strahlende Lichtermeere, leuchten für die Liebe, die wir alle tragen. Zusammen können wir Räume schaffen, wo der Frieden blüht, und die Seelen lachen.“

Nach dem Gottesdienst nahmen die Teilnehmenden die vorbereiteten Kerzen und erleuchteten damit die Kirchentreppe. Caritas-Geschäftsführerin Susanne Saradj dankte für das Kommen, die Spenden und den Engagierten für die Mithilfe.

Dabei hob sie Familie Bunk, Oberrombach hervor, die seit Jahren für den organisatorischen Rahmen sorgen. Es lohne sich zu sehen, was die Caritas vor Ort, aber auch weltweit an sozialen Hilfen und Förderung in Projekten leiste.

Die Aktion findet seit 2007 jährlich in vielen Ländern Europas, so in Deutschland an rund 80 Veranstaltungsorten statt und wird von Caritas International, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands (DCV), koordiniert.