Gastbeitrag von Christopher Eichler
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat erste Arbeitsstände zu den repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen (rvSU) veröffentlicht.
Diese geben einen Einblick in den aktuellen Stand der Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Auch das sogenannte Teilgebiet Saxothuringikum, zu dem Teile des Landkreises Schmalkalden-Meiningen zählen, ist Gegenstand der Untersuchungen.
Nach der ersten Auswertung wurden rund 80 Prozent des Teilgebiets als ungeeignet eingestuft. Etwa 20 Prozent der Fläche, darunter auch Bereiche im Landkreis, sind weiterhin in der Prüfung und noch nicht abschließend kategorisiert.
Die Veröffentlichung bietet der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand zu informieren und sich aktiv in das Verfahren einzubringen.
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen sowie benachbarte Landkreise stehen den Entwicklungen kritisch gegenüber – insbesondere nach den Erfahrungen mit dem Großprojekt Südlink, das entgegen dem Geradlinigkeitsprinzip auch durch den Landkreis verlaufen soll.
Gemeinsam arbeiten die Landkreise intensiv daran, die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und eine Endlagerung von radioaktiven Abfällen in der Region zu verhindern. In einer überregionalen Arbeitsgruppe werden regelmäßig Strategien abgestimmt und Maßnahmen geplant.
Bürgerinnen und Bürger können und sollen mitwirken
Die Entscheidung, ob der Landkreis Schmalkalden-Meiningen weiterhin im Fokus der Endlagersuche bleibt, ist noch offen. Der Landkreis ruft daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich aktiv in den Beteiligungsprozess einzubringen.
Die veröffentlichten Arbeitsstände sind online über den Endlagersuche-Navigator der BGE (www.bge.de/navigator) abrufbar. Dort können Interessierte über Postleitzahlsuche gezielt Informationen zur eigenen Region einsehen.
Auch das 3. Forum Endlagersuche am 22. und 23. November 2024 bietet für Bürgerinnen und Bürgern eine wichtige Gelegenheit, den Prozess mitzugestalten. Die Veranstaltung findet sowohl vor Ort im Vogel Convention Center in Würzburg als auch online statt und richtet sich an die gesamte Öffentlichkeit. Interessierte können sich unter www.forum-endlagersuche.de anmelden.
Warum Mitmachen wichtig ist
Die Auswahl eines Endlagerstandorts ist eine Entscheidung mit Auswirkungen für Millionen Jahre. Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis, Hildburghausen, Sonneberg, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und die Kreisfreie Stadt Suhl setzen sich dafür ein, die Region zu schützen und sicherzustellen, dass Entscheidungen transparent, fachlich fundiert und im Sinne der Bürger getroffen werden.
Im Rahmen einer regionalen Arbeitsgruppe findet ein entsprechender Austausch statt.
Aktive Bürgerbeteiligung entscheidend
„Nutzen Sie die angebotenen Plattformen, um Ihre Bedenken, Fragen oder Vorschläge einzubringen. Gemeinsam können wir Einfluss nehmen und die Zukunft mitgestalten. Schützen wir gemeinsam unsere Region vor einer Endlagerung hochradioaktiver Abfälle“, ruft Landrätin Peggy Greiser auf.
Kontakt und weitere Informationen
Für Rückfragen und weitere Informationen zur Bürgerbeteiligung stehen die Ansprechpartner der BGE und des Landkreises zur Verfügung.
· Landratsamt Schmalkalden-Meiningen, Fachdienst Abfall und Altlasten, Frau Jackstädt, E-Mail: h.jackstaedt@lra-sm.de
· Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE), E-Mail: dialog@bge.de
Fragen und Antworten werden auch auf www.bge.de veröffentlicht und aktualisiert.