Gastbeitrag von Antje Neiße
Worte eines Künstlers, der in seiner Arbeit, seinem Schaffen und seinem Leben als sympathischer und bescheidener Mensch gilt, der in der Rhön aber zunächst durch seine Fassadenmalereien der Öffentlichkeit bekannt wurde.
Herbert Lochner zeigt in seiner 2. Ausstellung in der Anneliese-Deschauer-Galerie Geisa nach 5 Jahren eindrucksvolle Werke, die in dieser Zeit entstanden sind.
Viele Gäste der Vernissage am 22. November konnten die 36 Rhönlandschaften betrachten und auch rechtzeitig als Weihnachtsgeschenke sichern.
Durch die Augen des Künstlers
Bilder, die die großartige, naturbelassene Rhön zeigen - lassen den Pferdskopf, den Baier, den Blick auf Geisa, aber auch Moorlandschaften eindrucksvoll durch die Augen des Künstlers erkennen.
Lochner, der schon immer gerne malte und zeichnete, musste zunächst einen Studienplatz an der Kunsthochschule Leipzig ziehen lassen, da er seinem Vater nach erstmal einen „ordentlichen Beruf“ erlernen sollte. Also lernte er Facharbeiter für Steuer- und Regelungstechnik im Kaliwerk. Doch die Malerei ließ ihn nicht los.
Im Mal- und Zeichenzirkel Merkers blieb er seiner Leidenschaft treu und wurde später doch noch freischaffender Künstler mit eigenem Atelier in Dorndorf.
Botschafter der Rhön
Als leidenschaftlichen Botschafter der Rhön bezeichnete ihn die Laudatorin Anja Meyfarth, die extra aus Gotha angereist war. Lochners Bilder erzählen Geschichten, er fängt in seinen Bildern die Rhön ein und macht sie lebendig.
Geschichten von Sonnenstrahlen, die durch die Bäume tanzen, der kleine Schmetterling auf einer Rhöndistel und Tau auf einer Hagebutte - entdeckt und stark vergrößert, aber unglaublich realistisch, zeigen die schätzenswerten kleinen Wunder des Alltags.
Meyfarth und Lochner verbindet eine langjährige Freundschaft und die gemeinsame Liebe zu elementaren Aspekten der Natur. Meyfarth selbst arbeitet und l(i)ebt Natur, als Försterin, Wanderführerin, Holzbildhauerin und Kräuterfrau.
Gemälde für Hospiz-Zentrum
Ein Werk jedoch sticht aus den Natur- und Landschaftsbildern heraus. Das großformatige und bunte Bild Nr. 34 „Tiere in Gefahr“ wird an diesem Abend als eine Spende des Künstlers für das Hospiz-Zentrum Bad Salzungen/Rhön überreicht.
Zur Übergabe und mit dankbaren Worten nimmt Heike Fritzsche das Geschenk entgegen, welches für die Kinder im „Haus Lichtblick“ einen würdigen Platz finden wird. Die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes, unglaublich wichtig und wertvoll.
Seit vielen Jahren besteht eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein und dem Hospiz bei der Unterstützung von Trauerarbeit, insbesondere bei Kindern. Hier steht insbesondere Astrid Weimann-Heim bei kreativen Workshops in der Anneliese-Deschauer-Galerie diesen Kindern zur Seite.
Und so spannt sich der Bogen in dieser Zusammenarbeit – Natur und Kinder müssen bewahrt werden, sie sind unsere Zukunft.
Rhönlied als Blues intoniert
Doris Heim (Vorsitzende des Fördervereins Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e.V.) und Sylvia Möller (Moderation) führen gekonnt durch die Vernissage und hatten auch bei der musikalischen Auswahl ein feines Händchen.
Uli Göb, Musiklehrer, Bar-Pianist und Vielen als Alleinunterhalter bekannt, zeigte passend zum Thema der Ausstellung eine andere Seite. Seine Interpretation bekannter Stücke im Jazz-Stil und insbesondere des Rhönliedes als Blues intoniert beeindruckt viele Gäste.
Musik und Bilder bilden einen Einklang, die Atmosphäre erhebend. Ein Abend, der bei allen Gästen die Liebe zur Heimat und zur Rhön sichtbar und hörbar macht.
Die Ausstellung wird am 20. Dezember 2024 mit einer Finissage beendet und kann zu den Öffnungszeiten der Galerie sowie zum Geisaer Weihnachtsmarkt (14./15.12.2024) besichtigt werden.
In diesem Sinne „What a wonderful world…“ – Unsere Rhön.
Weitere Infos unter: www.anneliese-deschauer-galerie.de/veranstaltungen