Die Stadt Meiningen erarbeitet eine Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Ein wichtiger Aspekt dieses Projektes ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Am 10. Februar 2025 findet von 18 bis 20 Uhr im Meininger Volkshaus die erste Informationsveranstaltung zu diesem Thema statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Die internationale Staatengemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den Temperaturanstieg der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Im Fokus steht dabei eine zügige Energiewende, die vor allem die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität umfasst, insbesondere, da die Auswirkungen des Klimawandels in diesem Jahr weltweit bereits deutlich spürbar waren.
Gesetzlicher Auftrag: Das Wärmeplanungsgesetzt verpflichtet die Länder und Kommunen
Die Aufgabe, strategische, effiziente und langfristige Lösungen für das ganze Gemeindegebiet zu entwickeln, ist durch das Wärmeplanungsgesetz (WPG) an die Kommunen übertragen worden. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hingegen setzt direkt an der Heizungstechnik an.
Neue Heizungen müssen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt mit höheren Anteilen erneuerbarer Energie betrieben werden.
Hauseigentümerinnen und -eigentümer müssen sich aber nicht allein Gedanken machen, wie eine zukunftsfähige Wärmeversorgung sichergestellt werden kann.
Was versteht man unter "Kommunaler Wärmeplanung"?
Die Kommunale Wärmeplanung ist ein langfristiger, strategischer Prozess, der darauf abzielt, eine weitgehend klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen, betrachtet aber auch die Energieplanung als Ganzes.
Grundsätzlich umfasst die Wärmeplanung das gesamte Gemeindegebiet und berücksichtigt private Wohngebäude, kommunale Liegenschaften sowie gewerbliche Gebäude.
Die Stadt spielt eine zentrale Rolle bei der Planung und Entwicklung der Wärmeinfrastruktur. Sie ist verantwortlich für die räumliche Planung, besitzt die relevanten Kenntnisse und Daten zum Gebäudebestand und ist oft Inhaberin der Wegerechte sowie Eigentümerin der
Infrastruktureinrichtungen.
Durch ihre räumliche Nähe und ihren Auftrag zur Daseinsvorsorge kann die Kommune maßgeblich dazu beitragen, Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen für das Thema zu sensibilisieren.
Letztlich kann die Kommune die Wärmewende gezielt unterstützen, indem sie quartiersbezogene Ansätze zur verstärkten Nutzung von Wärmepumpen im Bestand oder den Bau von Wärmenetzen als Mittel zur Wärmeverteilung fördert.
Hierbei steht Meiningen nicht am Anfang. Die Kreisstadt hat sich bereits vor einigen Jahren auf den Weg gemacht, das Fernwärmenetz nach und nach zu erweitern.
Bestandsanalyse läuft
Die Entwicklung eines sogenannten Wärmeplanes ist eine vom Bund geförderte Maßnahme, die die Stadtverwaltung Meiningen mit fachkundiger Unterstützung des Ingenieurbüros BCC – Energie GmbH bereits begonnen hat.
„Aktuell befinden wir uns in der Phase der Bestandsanalyse, in der wir Daten zu Gebäuden, Infrastruktur und weiteren relevanten Aspekten erheben. Dabei arbeiten wir eng mit verschiedenen Akteuren zusammen, darunter die Stadtwerke Meiningen, der Netzbetreiber TEN und die Schornsteinfeger der Bezirke“, erklärt Maria Götze, Projektkoordinatorin und Klimaschutzmanagerin der Stadt Meiningen.
„Im nächsten Schritt werden wir die Potenziale für erneuerbare Energiequellen, Abwärme und Energieeinsparungen ermitteln, um daraus mögliche Szenarien für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung abzuleiten.“
Öffentlichkeitsbeteiligung
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist ein wichtiger Aspekt dieses Projektes und erfolgt in allen Phasen der Wärmeplanung.
„Wir möchten den Prozess so transparent wie möglich gestalten, weshalb wir die Öffentlichkeit von Anfang an einbeziehen. Dafür werden mehrere Veranstaltungen stattfinden, bei welchen wir über den aktuellen Stand der Planungen informieren. Auch wird der fertige Wärmeplan den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und veröffentlicht“, erläutert Bürgermeister Fabian Giesder über die weitere Vorgehensweise.
Die erste Informationsveranstaltung findet am 10. Februar 2025, von 18 bis 20 Uhr im Volkshaus statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Bereits jetzt können Sie sich auf der städtischen Internetseite unter kwp.meiningen.de über den Stand der kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Meiningen informieren. Die Seite wird auch zukünftig die zentrale Informationsplattform sein, auf der die Inhalte regelmäßig aktualisiert werden.
Fragen und Anliegen können außerdem an die Klimaschutzmanagerin der Stadtverwaltung, Maria Götze, gerichtet werden.
E-Mail: klimaschutz@meiningen.de
Web: www.kwp.meiningen.de