Ehrung der Organisten in der Region Süd des Kirchenkreises – „Gott loben, das ist unser Amt“

Gastbeitrag von Julia Otto

Am Freitag fand im Gasthaus „Zur Einkehr“ in Kaltennordheim die Ehrung von acht Organistinnen und Organisten aus der Region Süd des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach statt.

Unter dem Motto „Gott loben, das ist unser Amt“ würdigte der stellvertretende Superintendent Alfred Spekker ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Hingabe im Orgeldienst.

Spekker eröffnete seine Laudatio am Abend mit einer humorvollen Anekdote über seine Recherche zu einem modernen „digitalen Ersatz“ für Orgelmusik.

Bei der Google-Suche nach „Kein Organist?“ stieß er auf ein Angebot für 200 populäre Kirchenlieder mit Orgelbegleitung zum Download. Doch dieser Gedanke erfüllte ihn mit Unbehagen.

„Kein Organist, kein Problem? Das macht mir grauen, und es läuft mir eiskalt den Rücken herunter“, sagte Spekker. „Gottesdienste ohne echte Orgelmusik sind einfach nicht dasselbe.“

Der Abend bot die Möglichkeit, die Organistinnen und Organisten für ihren Dienst zu würdigen. „Heute wollen wir vor allem ‚Danke‘ sagen und euch zeigen, wie sehr wir eure Arbeit schätzen“, sagte Spekker.

Die geehrten Organistinnen und Organisten an diesem Abend waren:

• Jens Rauch (Kaltensundheim)
• Daniela Spiegel (Wohlmuthausen)
• Ulla Goerge (Kaltenwestheim)
• Max Wedjelek (Birx)
• Astrid Spekker (Frankenheim)
• Jonathan Spekker (Frankenheim, der jüngste Organist)
• Ernst Krämer (Diedorf, dienstältester Organist)
• Jonas Planitzer (Hilders)

Auch wenn nicht alle Organistinnen und Organisten anwesend sein konnten, wurden sie benannt: Maximilian Hartmann aus Frankenheim, Helga Neumann aus Birx, Edeltraud Rauch aus Reichenhausen, Ilona Bsufka aus Kaltennordheim, Peter Schönherr aus Kaltennordheim, Konrad Hartmann aus Helmershausen, Stephan Ader aus Andenhausen, Klaus Göbel aus Zella, Roy Pabst aus Wiesenthal, Niklas Konrad aus Urnshausen, Ludwig und Jakob Kotsch aus Dermbach.

Ich hoffe, wir haben bei alldem niemanden vergessen“, sagte Alfred Spekker. Des Weiteren fanden Anekdoten aus der Dienstzeit der Organistinnen und Organisten ihren Platz in der Laudatio.

Alfred Spekker berichtete, dass es ihn beeindruckt, wie Gottesdienstbesucher von sich aus beim Nachspiel sitzen bleiben, ohne dass er sie dazu auffordern muss.

Früher sei dies stets der Moment gewesen, in dem alle den Gottesdienst verließen. Inzwischen werde sogar nach dem Nachspiel noch geklatscht, was er als ein Zeichen der Wertschätzung für den Orgeldienst ansah.

Gemeinsam mit Kreiskantor Hartmut Meinhardt überreichte Alfred Spekker den Organistinnen und Organisten Ehrenurkunden. Diese trugen die Inschrift: „Gott loben, das ist unser Amt – mit herzlichem Dank und Anerkennung für den Orgeldienst zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde, im Namen des Regionalkonventes der Region Süd im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach.“

Zusätzlich gab es ein kleines Geschenk: Ein Handwärmer, der über USB aufgeladen werden kann. „Was nützt das wärmste Herz, wenn die Finger kalt sind? Wir möchten, dass ihr euren Dienst mit warmen Händen und einem fröhlichen Herzen ausübt“, sagte Alfred Spekker.

Der Abend war auch der Auftakt zu einem neuen Austauschformat: dem ersten „Organistenstammtisch“, initiiert von Sebastian Glöckner, der mittlerweile als Vikar im Kirchenkreis Meiningen tätig ist.

„Dieser Stammtisch soll uns die Möglichkeit geben, uns auszutauschen, gemeinsam zu wachsen und zu überlegen, wie wir den Orgeldienst weiter unterstützen können“, so Spekker.

Die Organistinnen und Organisten zeigten sich begeistert von der Idee des „Organistenstammtischs“, da in der Regel nur jeweils eine Person pro Kirche die Orgel spielt und daher der Austausch untereinander nur selten stattfindet. „Es wäre toll, wenn der „Organistenstammtisch“ öfter stattfinden würde“, war aus der Runde zu hören.

„Danke, dass ihr da seid!“, betonte Alfred Spekker und würdigte die Vielfalt der ehrenamtlichen Organistinnen und Organisten: „Danke, an jung und alt. Der jüngste Organist ist 15 Jahre alt, der älteste 85 Jahre. Das ist genau die Bandbreite.

Männer und Frauen, solche, die schon immer hier in der Gegend waren, und andere, die dazugekommen sind und ihren Platz gefunden haben. Mit viel Erfahrung oder auch mit etwas Nervosität, wenn es an die Orgeltasten geht. Danke, dass wir miteinander dazu wirken: ‚Gott loben, das ist unser Amt.‘“

„Heute feiern wir, heute soll niemand an der Orgel spielen. Wir wollen euch einfach danken und einen fröhlichen Abend miteinander verbringen“, so der Pfarrer.

Bei gutem Essen und Trinken und Gesang gab es auch die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen: „Was können wir besser machen, was wollen wir gemeinsam tun? Lasst uns miteinander planen und im Gespräch bleiben“, schloss Alfred Spekker die Ehrung.

v.l.n.r.: Jens Rauch (30 Jahre Orgelspiel), Daniela Spiegel (30 Jahre), Ulla Goerge (18 Jahre), Max Wedjelek (17 Jahre), Astrid Spekker (42 Jahre), Jonathan Spekker (2 Jahre, der jüngste Organist), Alfred Spekker (stellvertretender Superintendent, würdigte die Organistinnen und Organisten), Ernst Krämer (65 Jahre, dienstältester Organist), Hartmut Meinhardt (Kreiskantor, überreichte die Urkunden) und Jonas Planitzer (7 Jahre).