Mitteilung des Landkreises Rhön-Grabfeld
Vergangenen Mittwoch tagte der Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbandes Main-Rhön (Region 3) in Schweinfurt, um das regionale Windenergiesteuerungskonzept und die neuen Windenergiegebiete vorzustellen.
Der Verbandsvorsitzende Landrat Thomas Bold (Landkreis Bad Kissingen) machte deutlich, dass diese Sitzung nach einer intensiven und langen Planungsphase einen Meilenstein darstelle.
Nun könne der Entwurf der Windenergiegebiete in die öffentliche Beteiligung gehen. Ziel sei es, damit weitere verträgliche und möglichst konfliktfreie Flächen anzubieten und insgesamt eine ausgewogene räumliche Steuerung zu erreichen.
Die Region Main-Rhön hat bereits seit 2014 23 Vorranggebiete (2.400ha) und 41 Vorbehaltsgebiete (4.300ha) und damit insgesamt 1,7% der Regionsfläche für die Windkraftnutzung ausgewiesen.
Allerdings macht der Bundesgesetzgeber dem Freistaat Bayern die Vorgabe, bis zum Jahresende 2032 1,8 % seiner Fläche als Vorranggebiete für Windenergie auszuweisen.
Windenergie ist eine wesentliche Säule einer kohlenstofffreien Energieversorgung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und als heimische Energiequelle zur Energieunabhängigkeit.
Der Verbandsvorsitzende Landrat Bold betonte darüber hinaus, dass Standortgemeinden von Windenergieanlagen inzwischen auch finanziell erheblich profitieren.
Um zügiger neue Flächen für die Umsetzung von Windenergievorhaben bereitstellen zu können, erfolgt das Verfahren in der Region Main-Rhön in zwei Schritten.
Zunächst werden im Rahmen dieser Teilfortschreibung neue Flächen als Vorranggebiete für die Windnutzung im Regionalplan ausgewiesen bzw. bestehende Gebiete erweitert.
Dazu wurde ein Entwurf des Windenergiekonzeptes durch die Regierung von Unterfranken als höhere Landesplanungsbehörde in einem mehrstufigen Planungsverfahren erarbeitet.
Um zu geeigneten, verträglichen Windenergiegebieten zu kommen, wurden über 100 Kriterien entwickelt und mit den Fachbehörden und Kommunen vorabgestimmt, wie z.B. die Windhöffigkeit, Abstände zu Siedlungsflächen, Aspekte des Wald- und des Trinkwasserschutzes und das Landschaftsbild. Auch Konflikte mit dem Artenschutz sowie dem Schutz von Natura 2000-Gebieten werden vermieden.
Im Rahmen der aktuellen Teilfortschreibung kommen 14 Erweiterungen von bestehenden Windenergiegebieten sowie 17 neu geplante Vorranggebiete für die Windenergie und damit insgesamt gut 4.100 Hektar hinzu.
Damit wäre vorläufig ein Windenergieausbau auf 2,7% der Fläche der Region Main-Rhön möglich, da die bestehenden Vorrang- und Vorbehaltsgebiete aus dem Jahr 2014 zunächst weitestgehend bestehen bleiben.
Nach Abschluss dieser Teilfortschreibung werden dann in einem zweiten Schritt die im Jahre 2014 ausgewiesenen Gebiete überprüft, ob sie nach den aktuellen fachlichen Kriterien fortbestehen und zu Vorranggebieten aufgestuft werden können oder gegebenenfalls im Einzelfall aufgehoben werden.
Der Verbandsvorsitzende Landrat Bold zeigte sich insgesamt sehr zuversichtlich, dass es der Region Main-Rhön gelingen wird, die Potenziale der Windenergie zu nutzen, um so die geforderten Flächenbeitragswerte zu erfüllen und gleichzeitig aber auch die Wertschöpfung und Akzeptanz vor Ort zu sichern.
Das vorgestellte regionale Windenergiesteuerungskonzept fand breite Zustimmung.
Einstimmig wurde die Durchführung des Beteiligungsverfahrens beschlossen, in dem Kommunen, Fachstellen, Verbänden und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Einsichtnahme der Planunterlagen sowie zur Stellungnahme gegeben wird. Das Beteiligungsverfahren ist für Mitte März 2025 geplant und soll bis Ende April 2025 dauern.
Die umfangreichen Planunterlagen werden online auf der Homepage der Regierung von Unterfranken sowie des Regionalen Planungsverbandes Main-Rhön veröffentlicht.
Darüber hinaus können diese dann auch persönlich bei der Regierung von Unterfranken sowie in den Landratsämtern Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Haßberge und Schweinfurt sowie bei der Stadt Schweinfurt während der Öffnungszeiten eingesehen werden.