Wie eine Motorradtour bei Bischofsheim zu einem prägenden Ereignis wurde

Gastbeitrag von Markus Höppner
(Helios St. Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen)

Die Motorradsaison startet wieder: Mit den ersten warmen Frühlingstagen sind vielerorts wieder verstärkt Zweiradfahrer auf den Straßen unterwegs. Für viele bedeutet das Freiheit, Leidenschaft – und leider auch ein erhöhtes Unfallrisiko.

Einer, der weiß, was das bedeuten kann, ist Rainer Nowak aus Heilbronn. Der erfahrene Motorradfahrer verunglückte bei einer Tour südlich von Bischofsheim – heute blickt er mit Dankbarkeit und Zuversicht auf seine Genesung im Helios St. Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen zurück.

Die Tour diente eigentlich einem guten Zweck: Zusammen mit einem Freund wollte Herr Nowak die Strecke für einen bevorstehenden Motorradfahrergottesdienst abfahren. Doch auf einer engen Landstraße kam es zum Unfall.

Der vorausfahrender Freund stürzte – Nowak wich aus, um nicht in das Motorrad zu fahren, kam selbst zu Fall und erlitt mehrere Rippenbrüche, eine Schlüsselbeinfraktur und ein Schädel-Hirn-Trauma.

„Exzellente Versorgung, großartige Menschen“

„Ich war rundum zufrieden. Die medizinische Versorgung war hervorragend, das gesamte Personal – von der Pflege auf Station 2c bis zum Ärzteteam – hat sich wirklich gekümmert“, erzählt Nowak.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm Dr. Frank Wanka, damals leitender Oberarzt der Unfallchirurgie, heute Chefarzt. „Herr Nowak, wie geht es Ihnen denn wirklich?“ – diese einfache Frage sei ihm als Ausdruck echter Empathie besonders im Gedächtnis geblieben.

Dr. Wanka erinnert sich gut an den Patienten und seinen Fall:

„Herr Nowak erlitt ein komplexes Verletzungsbild, das bei Motorradunfällen leider nicht selten ist. Die Kombination aus Rippenserienfraktur, Schlüsselbeinbruch und Schädel-Hirn-Trauma erfordert eine engmaschige medizinische Überwachung und eine koordinierte Behandlung.

Die Operation zur Stabilisierung des Schlüsselbeins verlief komplikationslos, und es freut mich besonders, dass wir auch die spätere Materialentfernung minimalinvasiv hier im Haus durchführen konnten.“

Im Frühjahr 2025, über ein Jahr nach dem Unfall, kehrte Herr Nowak erneut zurück nach Bad Kissingen – diesmal für die geplante Entfernung des eingesetzten Materials.

Für den ambulanten Eingriff reiste er rund 170 Kilometer aus Heilbronn an, weil er gute Erfahrungen gemacht hat und dem Team vor Ort nochmals persönlich danken wollte. Der Ablauf war eingespielt: mittwochs die Voruntersuchung, donnerstags der Eingriff, freitags die Entlassung.

Seine Frau begleitete ihn und nutzte die Gelegenheit, die Region um Bad Kissingen kennenzulernen. „Eine imposante Stadt,“ so Nowak.

Ein Leben auf zwei Rädern – mit Respekt und Schutz

Seit seinem 18. Lebensjahr fährt Rainer Nowak Motorrad – heute ist er 62. Der beschriebene Unfall war zwar nicht sein erster, aber der bisher schwerste. Und doch stand für ihn fest, dass er weitermachen will.

„Wenn ich Angst hätte, hätte ich mich nicht wieder draufgesetzt. Respekt sollte man immer haben. Die Fortbewegung auf zwei Rädern ist für mich eine tolle Sache“, sagt er.

Kürzlich hat er sich ein neues Motorrad gekauft, um gemeinsam mit seiner Frau auf Tour zu gehen. Das beim Unfall beschädigte Bike, das ihn 28 Jahre lang begleitet hatte, wurde inzwischen repariert.

„Schutzkleidung ist ein Muss“

Ein Appell, den Herr Nowak allen Mitfahrern mit auf den Weg gibt: „Nie ohne Schutzkleidung. Die hat mir vermutlich Schlimmeres erspart.“ Trotz des Unfalls bleibt er der Szene treu – mit Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und viel Herzblut.

Dr. Frank Wanka betont zum Saisonstart:

„Motorradfahren ist eine wunderbare Leidenschaft, aber es braucht Erfahrung, Umsicht – und immer die richtige Schutzausrüstung.

Herr Nowak ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie wichtig auch die medizinische Nachsorge und Eigenverantwortung in der Genesung sind. Es freut uns sehr, dass wir ihn auf seinem Weg begleiten durften.“