Rom - Zentrum der Christenheit, Ort der Märtyrer, Hauptstadt eines Weltreichs – zieht seit Jahrhunderten Menschen aus ganz Europa in seinen Bann. Auch für Fulda, das geistliche Zentrum im Herzen Deutschlands, spielte die Ewige Stadt stets eine zentrale Rolle.
Diese Ausstellung geht den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Fulda und Rom nach: religiös, kulturell, politisch und künstlerisch.
Anlässlich des Heiligen Jahres 2025 geht die Bibliothek mit ihrer Sonderausstellung der Frage der speziellen kulturellen und religiösen Verbindungen zwischen Fulda und Rom nach.
Schon der Hl. Bonifatius, der „Apostel der Deutschen“, stand in direktem Kontakt mit dem Heiligen Stuhl. Neben den vielen Pilgerreisen sind es auch die Reliquien - allen voran die Stadtheiligen Faustinus, Simplicius und Beatrix – die von der besonderen Beziehung zwischen Fulda und Rom erzählen.
Darüber hinaus lässt sich auch im Bau der mittelalterlichen Ratgar-Basilika sowie des späteren Fuldaer Doms die direkte Inbezugnahme von Elementen aus dem alten und dem neuen St. Peter nachweisen.
Fulda war kein passiver Empfänger römischer Einflüsse. Vielmehr entwickelte sich ein lebendiger Austausch: Künstler, Gelehrte – wie beispielsweise der Jesuit Athanasius Kircher - Geistliche und Laien reisten und reisen – in und jenseits der Heiligen Jahre - immer wieder nach Rom.
Sie sammeln Eindrücke, knüpfen Kontakte und bringen neue Ideen mit zurück. So prägte Rom die geistige und kulturelle Identität Fuldas – und Fulda hinterließ wiederum Spuren in Rom.
Die Ausstellung lädt ein zu einer Zeitreise durch Jahrhunderte des Dialogs zwischen zwei geistlichen Zentren Europas – von den Anfängen im 8. Jahrhundert bis heute. Sie zeigt, wie „alle Wege nach Rom“ führen – und wie von Rom Wege zurück nach Fulda führten.
Die Eröffnung findet am 29. April um 19 Uhr im Lesesaal der Bibliothek des bischöflichen Priesterseminars statt (Domdechanei 4, 36037 Fulda, 2. OG) mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Cornelius Roth „Die Kirchen Roms als spiritueller Schatz. Spurensuche im 1500 Jahren Kunstgeschichte“.
Die Konzeption der Ausstellung obliegt Bibliotheksdirektorin Dr. Alessandra Sorbello Staub in Zusammenarbeit mit Kirchenhistoriker Dr. Fabian Sieber und Museumsdirektor a.D. Dr. Gregor Stasch.
Die Exponate entstammen den Sammlungen der Bibliothek ergänzt durch Objekte aus dem Dommuseum, dem Vonderau-Museum der Stadt Fulda sowie aus privatem Besitz. Die Schau ist im Ausstellungsraum der Bibliothek (Domdechanei 4, 36037 Fulda, 2. OG) bis zum 31. Oktober 2025 zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen.
An folgenden Donnerstagen – 15- Mai, 12. Juni, 10. Juli und 7. August – jeweils um 17 Uhr sind Kuratorenführungen mit Dr. Fabian Sieber und Dr. Alessandra Sorbello Staub geplant. Weitere Führungen und Sonderöffnungen sind nach Vereinbarung möglich.