Frühjahrssynode des Kirchenkreises: Impulse für die Zukunft & Ehrung herausragender Projekte

Mitteilung des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach

Am Freitag kam in Bad Salzungen die Kreissynode, „das Kirchenparlament“ des evangelischen Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach, im Landratsamt zu seiner diesjährigen Frühjahrstagung zusammen. Als Gäste wohnten der Frühjahrssynode Landrat Michael Brodführer, Dekan Ralf Gebauer und Regionalbischof Tobias Schüfer bei.

Die Sitzung begann mit einer Andacht, in der Superintendent Christoph Ernst für die Synode mit einigen grundsätzlichen Fragen den Ton setzte: Sind wir am Evangelium, sind wir an der Sache Jesu Christi dran und trägt das, was ich tue, dazu bei, das Evangelium von der Liebe Gottes weiterzugeben? Ist das, was wir tun, relevant?

Relevant nicht nur im Sinne von wichtig und traditionell richtig, sondern relevant für Menschen um uns herum? Sind wir im Blick auf unser Gemeindeleben flexibel in den Formen und effizient im Einsatz unserer Ressourcen? Wie viele unserer Menschen erreichen wir eigentlich mit unseren Angeboten, mit unserer Botschaft?

Die nachfolgenden Diskussionen und auch der Halbjahresbericht des Superintendenten griffen diese Fragen vertieft auf. Bei aller Zuversicht, die aus dem Glauben an den auferstandenen Christus herrührt, gibt es auch einige Herausforderungen, die der Kirchenkreis künftig zu bewältigen hat.

So verlangt die rückläufige Zahl an Gemeindegliedern (vor allem durch den demographischen Wandel verursacht) noch mehr Zusammenarbeit der immer noch 61 selbständigen Gemeinden der Region. Während deutschlandweit durchschnittlich ca. 1500 Gemeindeglieder auf eine Gemeinde kommen, sind es im Kirchenkreis nur 350.

Frühere Pfarrstellen bleiben nicht in erster Linie wegen Personalmangels vakant, sondern können aufgrund von kleiner werdenden Gemeinden nicht mehr besetzt werden, was eine grundsätzliche Neuverteilung von Ressourcen erforderlich macht.

Hier hat der Kirchenkreis durch die Erprobung einer Regionalisierung bereits gute neue Wege eingeschlagen, denn nicht jede Gemeinde braucht z.B. eigenen Konfirmandenunterricht. Fragen, die den Kirchenkreis in Zukunft noch stärker beschäftigen werden, sind die Gottesdienstgestaltung und -frequenz.

Dies ist unter den Hauptamtlichen derzeit ein zentrales Thema. Verständlich ist, dass Gemeinden Veränderungen scheuen, wo sich doch sonst schon so viel im Leben immer schneller wandelt.

Am Ende kommt aber auch die Kirche nicht umhin, sich auf neue Situationen einzustellen, denn wenn es in fünf Jahren aufgrund fehlender Kinder im Wartburgkreis 30 erste Klassen weniger geben wird, so hat das auch für die Gemeindearbeit mit Christenlehre, Jugendarbeit und gemeindepädagogischen Angeboten erhebliche Konsequenzen.

Grußwort vom Landrat mit Herz und Haltung

Die Synodalen freuten sich besonders, dass Landrat Dr. Michael Brodführer ein Grußwort an die Synode richtete. In seiner Ansprache betonte er: „Der Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach ist auch mein Kirchenkreis, und ich fühle mich ihm sehr verbunden.

Wir brauchen einfach einen anderen Ton und eine andere Stimmungslage, und diese sollte christlicher, zuversichtlicher, hoffnungsvoller, ermutigender und beherzter sein. Wer, wenn nicht die Kirche, sollte diese Stimmung verbreiten und weitertragen – trotz der Herausforderungen, die es gibt?

Es liegt an uns, eine hoffnungsvolle Atmosphäre zu schaffen und vor allem die Menschen zu erreichen, die oft übersehen werden. Meine Botschaft lautet: „Tragen Sie mit dazu bei, dass wir wieder viel Hoffnung in unsere Gesellschaft bringen und dass unser Kirchenkreis, unser Wartburgkreis und unser Thüringen eine Zukunft hat.“

Personelle Veränderungen

Neben der Entlastung des Jahreshaushalts 2024 und weiteren formalen Beschlüssen gab es auch zwei besondere Personalien: Kantor Matthias Theuerkauf aus Bad Salzungen wurde für 40 Jahre Dienst im Kirchenkreis geehrt, er ist damit der dienstälteste Mitarbeiter des Kirchenkreises.

Ein herzliches Willkommen der Synode erfuhr auch Kantor Damian Poloczek aus Bad Liebenstein, der durch den Kreiskirchenrat zum neuen Kreiskantor berufen worden ist, nachdem der bisherige Kreiskantor, Hartmut Meinhardt, dieses zusätzliche Amt Ende Februar nach vielen Dienstjahren abgegeben hat, um sich seiner künstlerisch-musikalischen Arbeit intensiver widmen zu können.

Erstmals vier Gemeinden mit dem Sauerteigpreis ausgezeichnet

Im Rahmen der Synode hat der stellvertretende Superintendent Alfred Spekker erstmals den „Sauerteigpreis“ an vier Gemeinden des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach verliehen. Mit dem seit 2014 jährlich ausgelobten Preis würdigt der Kirchenkreis besonders gelungene und zukunftsweisende Projekte aus dem Gemeindeleben.

Die Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury aus Mitgliedern der Kreissynode ausgewählt. In diesem Jahr gab es eine Premiere: Erstmals teilten sich zwei Gemeinden den dritten Platz.

Insgesamt wurden sieben eingereichte Projekte aus sechs Kategorien bewertet: Originell/neues Format, missionarisch, traditionsverbunden, generationenübergreifend, nachhaltig und teamgetragen. Vier Projekte konnten sich schließlich über eine Auszeichnung freuen.

Den dritten Platz belegten die Kirchgemeinden Empfertshausen mit dem Projekt „Traditionen und Nachhaltigkeit in der Holzkunst“ sowie Kaltensundheim mit „Präsent im Advent“ – beide erhielten jeweils 1.000 Euro. Der zweite Platz und ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro gingen an die Kirchgemeinde Tiefenort für ihr engagiertes „Weihnachtsmarktprojekt“.

Sieger des Abends war die Kirchgemeinde Dermbach, die mit ihren vielfältigen „Kindergottesdienstaktionen“ den ersten Platz erreichten und mit 3.000 Euro ausgezeichnet wurde.

Die Synodentagung endete mit viel Optimismus, so wie es schon im letzten Satz der Anfangsandacht angeklungen ist: „Bei uns – da geht was…!“