Gelebter Zusammenhalt: Feuerwehrhof in Kaltenlengsfeld eingeweiht

Es gibt Bauprojekte und es gibt Herzensprojekte: „Unser neuer Hof ist beides“, sagte Christina Rauch am Samstag im Rahmen der feierlichen Einweihung des neuen Feuerwehrhofes in Kaltenlengsfeld.

Die Vereinsvorsitzende des örtlichen Feuerwehrvereins war sich sicher: „Dieser Hof ist das Ergebnis harter Arbeit und Ausdruck echter Gemeinschaft.“

Bereits im Jahr 2018 ist die Einsatzabteilung der Kaltenlengsfelder Feuerwehr in das ehemalige Bauhofgebäude eingezogen. „Seitdem haben wir Jahr für Jahr darum gekämpft, dass der Hof gepflastert wird“, erinnerte sich Wehrleiter Kai Tröger.

Umso glücklicher seien er und seine Kameraden nun, dass der Hof endlich fertig ist. Zum einen sei die Ausfahrt aus dem Hof sicherer und zu anderem habe sich dadurch die Situation für Übungen und die Ausbildungsdienste enorm verbessert.

Was lange währt, wird richtig gut 

Gestartet wurde das Großprojekt im Januar diesen Jahres. Der Hof war damals „ausbaufähig“, so die Vereinsvorsitzende. „Aber was dann passiert ist, zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn sich ein paar Leute zusammentun“, blickte sie stolz zurück.

Abends, nach Feierabend und an den Wochenenden wurde ehrenamtlich ordentlich Hand angelegt: „Insgesamt haben wir rund 1.176 Arbeitsstunden investiert.“

200 Kubikmeter Schotter, 27 Kubikmeter Split, 50 Meter Bordstein, neun Meter Abwasserrinne, drei Sinkkästen, zwölf Meter Rohr und sage und schreibe 450 Quadratmeter Pflaster wurden hier verarbeitet.

„Wenn man da mal drauftritt, merkt man: Das ist nicht einfach nur irgendein Boden – das ist gelebter Zusammenhalt, harte Arbeit und echter Teamgeist. Stein für Stein verlegt“, sagte Rauch.

Sie dankte insbesondere der Stadt Kaltennordheim für die Finanzierung des Vorhabens und den großen Bagger.

Auch der Firma Z-Bau aus Empfertshausen, dem Agrarhof Kirchner und dem Agrarhof Kümpel für Traktoren und Anhänger, Franziska Vogt und Tobias Berger für den Lkw, Mario Ehms für die Bereitstellung des Baggers, Meinhard Müller und Tobias Reinhard für die elektrischen Angelegenheiten, Udo Volkenand für die Versorgung mit Getränken und Wildbratwürsten sowie Margit Brode fürs Kochen der „Fleischhötes“ am Samstag, an dem gepflastert wurde, galt ein herzliches Dankeschön.

An der Spitze: Ein unschlagbares Trio 

„Und dann gibt es drei Namen, die heute nicht unerwähnt bleiben dürfen“, berichtete Christina Rauch weiter. Florian Bauer, Christopher Hellmann und Christian Heil bildeten ein eingespieltes Team während der Pflasterarbeiten im Feuerwehrhof.

Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Florian Bauer fungierte als Projektleiter und behielt stets den Überblick. Er sorgte dafür, dass alles zusammenläuft – Termine, Abläufe, Menschen. Leider konnte er am Samstag nicht vor Ort sein.

Mit kühlem Kopf und manchmal still und heimlich habe er das Projekt stets auf Kurs gehalten. „Die Ehrenurkunde für vorbildliche Vereinsarbeit hast du bereits erhalten – und mit deinem Einsatz jetzt einmal mehr bewiesen, dass du sie auch verdient hast“, so Rauch.

Wenn es einen Projektleiter gebe, könne er sehr wohl als Bauleiter fungieren: Christopher Hellmann habe mit seinem Plan nicht nur den Überblick behalten, sondern auch die Nerven – „und das war manchmal die größere Herausforderung.“

Ein großes Dankeschön galt außerdem Christian Heil, „der, trotz dass er Kaltennordheimer ist, an den Wochenenden gefühlt in Vollzeit auf der Baustelle war“, scherzte die Vereinsvorsitzende.

Er war als Baugeräteführer, Koordinator und Mann für alles stets im Einsatz. Am Samstag konnte auch er leider nicht am Feuerwehrfest teilnehmen.

Manche Hilfe sieht man nicht sofort, aber man spürt sie. „All jene, die mit einem heißen Kaffee, einer warmen Mahlzeit oder einfach mit Herz und Hand unterstützt haben, sollen wissen: Ihr wart unverzichtbar“, so Christina Rauch.

Mehrwert für die Jugend

Kaltennordheims Bürgermeister Erik Thürmer (CDU) bedankte sich auch im Namen der Stadt für die geleistete Arbeit. Es war bereits das zweite Großprojekt innerhalb weniger Jahre, das der Kaltenlengsfelder Feuerwehrverein erfolgreich meisterte.

Die Einweihung des Vereinsraums im Obergeschoss ist erst zwei Jahre her - und auch hier flossen unzählige Stunden ehrenamtliche Arbeit hinein. „Das ist alles andere als selbstverständlich“, so der Bürgermeister.

Insbesondere freute er sich, dass auch die Jugendfeuerwehr einen Mehrwert von dem neuen Hof habe. „Bei den regelmäßigen Übungen ist ein stolperfreier Hof wichtig“, meinte Thürmer.

Zeit zum Anstoßen und Platz zum Feiern

„Heute stoßen wir an auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Auf diesen neuen Platz, der nicht nur funktional, sondern auch ein echtes Symbol für Zusammenhalt ist“, sagte die Vereinschefin.

Auf alle, die mit angepackt haben – ob mit der Schaufel, dem Radlader oder einfach mit einem Kaffee für die Truppe.

„In diesem Sinne: Lasst uns anstoßen, tanzen, essen, lachen und vor allem – stolz sein. Auf unseren Feuerwehrverein, auf unser Dorf und auf diesen großartigen neuen Hof“, so Rauch abschließend.

Nach dem offiziellen Banddurchschnitt sorgten die Rosataler Musikanten bei strahlendem Sonnenschein für musikalische Unterhaltung auf der neuen kleinen Bühne.

Die Besucher wurden mit Kaffee und regionalen Kuchenköstlichkeiten verwöhnt. Neben einem kühlen Bauernhofeis und frisch gezapftem Bier gab es ebenso Bratgut, Brezeln und Pommes.

Beim Kinderschminken, auf der Hüpfburg oder bei den Spielen mit Jugendwart Andreas Beck war stets viel Betrieb. Auch die Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto durften selbstverständlich nicht fehlen.

Der Vereinsvorstand dankt allen Helferinnen und Helfern, die erneut dazu beigetragen haben, dass dieses Fest so reibungslos und mit vielen schönen Erinnerungen stattfinden konnte.