Volle Punkte für den Rhöner Waldtag in Gerthausen

Zum 4. Rhöner Waldtag trafen sich am vergangenen Sonntag 12 Holzrücker mit ihren Pferden zu einem spannenden Wettkampf im Clasberg zwischen Gerthausen und Schafhausen.

Der in einem Buchenmischwald aufgebaute Parkour bestand aus 11 Stationen, welche Pferd und Rücker meistern mussten. Schon der Start war die erste Hürde. Das Pferd musste rückwärts zwischen zwei Holzstangen geführt werden.

Nachdem diese Eingangshürde gemeistert war , wurde der 8 Meter lange Stamm angehangen und los ging es .

Er musste zwischen Bäumen hindurch gezogen werden, eine schiefe Ebene hinaufgezogen werden und zum krönenden Abschluss auf einem Baumstamm so abgelegt werden, dass sich der Rückestamm in der Schwebe befand. Pro Hindernis gab es zwischen 5 und 20 Punkte, insgesamt 100 Punkte konnten erreicht werden.

Weiterhin floss die benötigte Zeit mit in die Bewertung ein.

Der erstplatzierte in der Wertung „Kaltblut“ schaffte es als einziger, die Höchstpunktzahl zu erreichen. Es waren Frank Brinkmann und sein Hengst „Nalu“ mit einer zudem überragenden Zeit von 17:50 Minuten.

Nalu ist ein mehrfach prämierter 5 Jahre alter, Rheinisch-Deutscher Kaltbluthengst, dessen Besitzer viel Wert darauf legt, die Hindernisse sauber zu meistern, um den Besuchern zu zeigen, wie sensibel und feinfühlig ein so kraftvolles Tier geführt werden muss, damit er sein volles Können zeigen kann, wie er selbst sagte.

Über Facebook auf den Wettbewerb aufmerksam geworden, reisten sie eigens rund 250km aus dem Westerwald an. Es war ihr erster Wettbewerb in diesem Jahr und dieser sollte für seinen Besitzer auch gleichzeitig zeigen, wie die Kondition und Führigkeit seines Nalu ist, der sich gestern noch im Deckeinsatz befand.

Den zweiten Platz belegte Frederik Baumgardt aus Geisa, mit seinem Noriker „Buby“ aus Geisa. Bei den Kindern hatte Buby schnell einen anderen Namen, sie nannten ihn liebevoll kleiner Onkel, denn aufgrund seines weißen Fells mit schwarzen Punkten erinnerte dieser sie an das Pferd von Pippi Langstrumpf namens Wendy.

Den dritten Platz belegte der älteste Teilnehmer im Feld, Horst Göbel aus Neidkarthausen mit seinem Rheinsch-Deutschen Kaltblut „Moritz“. Mit immerhin 85 Punkten und einer zeit von 20:35Minuten zeigte er mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im professionellen Einsatz der Pferde in der Forstwirtschaft, dass er noch immer mit den Jüngeren Schritt halten kann.

Allen Teilnehmern gefiel, dass dieser Wettkampf als einer der einzigen deutschlandweit originalgetreu im Wald stattfand und nicht auf einer Wiese, mit künstlich angelegten Hindernissen. Dies schätzten auch die rund 450 Besucher, welche bei herrlichstem Sonnenschein in den lichtdurchfluteten Buchenmischwald kamen.

Auch mitten im Wald mangelte es nicht an Versorgung, die Besucher konnten sich dank des Femewehrvereins Gerthausen an selbstgebackenen Kuchen und Grillspezialitäten sowie Getränken erfreuen.

Da zu einem Wettbewerb für die erstplatzierten auch ein Pokal zum Andenken gehören, überraschte Bürgermeister Christoph Friedrich mit eigens kreierten. Auf einem Holzbrett aufgeschraubt befand sich ein Hufeisen in Gold, Silber und Bronze, in dessen Mitte ein Rhöntropfenflasche platz fand.

Als Dankeschön für die weiteste Anreise wurde noch eine Kasten Rhönbier mit auf die Heimreise geschickt. Er kommentierte des Wettbewerb mit den Worten :

„ Ich glaube an das Pferd, die Holzvollerntemaschine ist nur eine vorübergehende Erscheinung!“

Kai Schikora und Marcel Spengler als Hauptorganisatoren dankten allen Helfern und Sponsoren ebenso wie den Preisrichtern Bodo Kirchner aus Heßles und Frank Scheidler aus Oberkatz, welche das Fest zu einem vollen Erfolg für Teilnehmer und Zuschauer werden ließen.

Beide waren sich einig, im nächsten Jahr feiern wir unser 5jähriges Jubiläums-Holzrücken!

Quelle: Gemeinde Rhönblock