Gastbeitrag von Tonya Schulz
Die RENERGIE Systeme GmbH&Co.KG, Spezialist für Innovationen im Bereich Spülbohrtechnik mit Sitz in Bad Königshofen, hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaneutralität gemacht: Ab sofort erfolgt die Zerspanungstechnik im Unternehmen komplett CO₂-frei.
Möglich wird dies durch eine umfassende Investition in eine neue Photovoltaikanlage mit modernem Pufferspeichersystem sowie eine hochmoderne CNC-Unversaldrehmaschine.
Energieoptimierte CNC-Universaldrehmaschine
Im Mittelpunkt der Umstellung steht die neue, energieoptimierte CNC-Universaldrehmaschine des Herstellers Spinner. Viele Komponenten dieser Maschine wurden bereits CO₂-frei produziert.
Der Energieverbrauch von Komponenten wird durch den Einsatz modernster Technologie wie LED reduziert. Die Motorspindeln- und Achsen-Varianten funktionieren intelligent mit Energierückgewinnung. Die Steuerung erfolgt automatisch je nach Bedarf.
„Die Motoren werden zwar immer stärker und damit stromintensiver, doch die Arbeitsweise wird dafür immer effizienter“, führt Erik Wagner, BG Werkzeugmaschinen, aus.
„Wir wünschen uns, dass noch mehr Unternehmen wie RENERGIE nicht nur auf den Preis, sondern langfristig energiesparende Aspekte in Betracht ziehen beim Kauf einer zeitgemäß konzipierten Maschine“, so Wagner weiter.
Intelligent steuerbare PV-Anlage
In Kombination mit der neu installierten, intelligent per App steuerbaren und in Deutschland gebauten PV-Anlage inklusive Speicher deckt RENERGIE den gesamten Strombedarf für die Produktion regenerativ – Überschüsse werden gespeichert und bei Bedarf abgerufen.
„Das Besondere ist der von uns eigens kreierte Speicher mit intelligentem Management“, erklärt Torsten Lockowandt von PV-EKD Energiekonzepte Deutschland.
Förderung für klimaneutrale Fertigung
Die Kombination von PV-Anlage und Bearbeitungszentrum wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.
Den komplexen Förderprozess mit einer Summe von 220.000 Euro hat die Sparkasse Bad Neustadt an der Saale tatkräftig begleitet und vorangebracht.
„Diese Investition ist für uns ein Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Fertigung“, so Geschäftsführer Peter Wieczorek. „Wir sehen es als unsere Verantwortung, sowohl technologisch führend als auch ökologisch nachhaltig zu handeln.“
Seit April dieses Jahres können wir sicher sagen, dass wir mehr Strom erzeugt als zugekauft haben“, versichert der Maschinenbauingenieur stolz.
Weil billig oft teurer wird
„Sicher – auf den ersten Blick waren sowohl die PV-Anlage als auch das Bearbeitungszentrum teurer. Doch im Zusammenspiel bildet es die wirtschaftlichste Lösung und billig wird nicht später teurer wie so oft“, betont Volker Hahn, ebenfalls Geschäftsführer von RENERGIE.
Sowohl von den Herstellern, als auch von der Hausbank und vom politischen Vertreter Frank Helmerich erhielten die Unternehmer höchstes Lob für ihren Mut, ihre Weitsicht und ihren festen Willen, in allen Bereichen aktiv zum Klimaschutz beizutragen.
„Dieses Projekt ist ein Vorzeigemodell. Es zeigt, dass auch kleine Maschinenbauer mit geschickter Ausrichtung, Denkweise über den Tellerrand und technisch hochwertigen und klimafreundlichen Produkten durchaus am Standort Deutschland produzieren können“, fasst der Kommunalpolitiker erfreut zusammen.
Klimafreundliches Konzept
Von der CO₂-freien Produktion profitieren vor allem die bekannten RENERGIE Produkte wie Felsbohrköpfe, die Richtpressbohranlage Rexacore oder Spülungsrecyclingsysteme, die ab sofort klimaneutral gefertigt werden.
Diese Systeme kommen in Spülbohr- und Horizontalbohrverfahren zum Einsatz – zwei wichtige Technologien in der modernen Infrastrukturentwicklung:
- Spülbohrverfahren (auch Spülbohrtechnik genannt) nutzen einen flüssigen Bohrspülstrom, um das Bohrklein aus dem Bohrloch zu transportieren. Sie finden Anwendung bei der Erkundung von Bodenverhältnissen, in der Geothermie oder im Brunnenbau.
- Horizontalbohrungen ermöglichen grabenlose Rohrverlegungen unter Straßen, Flüssen oder Gebäuden. Sie sind essenziell für die Verlegung von Leitungen für Wasser, Gas, Strom und Telekommunikation.
Mit dem Schritt zur CO₂-freien Zerspanung unterstreicht RENERGIE seine Vorreiterrolle in der Verbindung von Hightech und Umweltschutz – und leistet einen aktiven Beitrag zur Energiewende im Maschinen- und Anlagenbau.