Gastbeitrag von Svea Jahnk
Am Samstag lud der Landschaftspflegeverband „Thüringer Rhön“ e.V. (LPV Rhön) /Natura 2000-Station Rhön zu einer Freiwilligenaktion in Fischbach ein.
Im Mittelpunkt stand der Lebensraum der seltenen Berghexe – ein vom Aussterben bedrohter Schmetterling, der auf trockene, sonnige Standorte angewiesen ist.
Der Einsatz begann bei idealem Arbeitswetter – bewölkt, trocken und angenehm – auf dem Parkplatz des Hexenpfads am Schullandheim Fischbach.
Von dort führten die Mitarbeiterinnen des LPV Rhön die Teilnehmenden durch die blütenreichen Kalkmagerrasen hinauf auf den Hexenpfad.
Während einer rund 30-minütigen Führung erfuhren die Freiwilligen Spannendes über die Artenvielfalt dieser wertvollen Biotope bis hin zur Namensgeberin des Tages, der Berghexe.
An der vorbereiteten Einsatzfläche angekommen, folgte eine kurze Einweisung in die Arbeit und den Umgang mit den bereitgestellten Werkzeugen.
Dann ging es auch schon los: Auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern wurden kniehohe Stockausschläge sowie junger Gehölzaufwuchs von Mehlbeere, Schlehe, Weißdorn und Co. entfernt. Zwischendurch konnten sich alle mit Kaffee, Apfelsaft und Gebäck stärken.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In nur drei Stunden Handarbeit kamen zwei Anhängerladungen Gehölzschnitt zusammen. Die Magerrasenflächen im Sommertal sind nun wieder offen und bieten standorttypischen Pflanzen Platz, als wichtige Nahrungsquellen für Schmetterlinge, Heuschrecken und andere Insekten.
Doch mit einem Einsatz allein ist es nicht getan. Durch die schwindenden Schafbestände, die traditionell für die Pflege dieser Flächen sorgen, wird eine regelmäßige Nachpflege immer wichtiger.
Es braucht mehr Arbeitseinsätze. Vor allem aber dauerhaft engagierte Menschen, die sich mit den Flächen identifizieren und Verantwortung über den Naturschutz vor Ort übernehmen wollen.
Denn: Die finanziellen Mittel im Naturschutz werden knapper, die Aufgaben hingegen mehr. Naturschutz ist Gemeinschaftsarbeit und nur durch engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter dauerhaft zu bewältigen.
Dennoch zeigt sich der LPV Rhön optimistisch. Svea Jahnk schätzt ein: „Die Rückmeldungen zu den bisherigen Einsätzen waren stets erfreulich hoch, auch wenn gelegentlich jemand kurzfristig absagen musste. Es gibt nach wie vor viele Menschen, die sich selbst und der Natur etwas Gutes tun möchten.“
Gesa Last ergänzt: „Dadurch, dass der LPV Rhön Träger der hiesigen Natura 2000-Station ist, haben wir die Möglichkeit, solche Einsätze zu organisieren.“