Erinnerungskultur zum Anfassen: Schüler erleben die Stolpersteinverlegung in Tann

Mitteilung der Wigbertschule

Im Rahmen des Religionsunterrichts besuchte der katholische Religionskurs der Klassen 7L und 7Z der Wigbertschule Hünfeld eine Stolpersteinverlegung in Tann.

Die Veranstaltung erinnerte an dortige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die während der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt und schließlich deportiert oder ermordet wurden.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich zuvor im Unterricht mit dem Judentum und seiner Geschichte befasst. Durch den Besuch erhielten sie nun einen realistischen und bewegenden Bezug zu den theoretischen Inhalten.

Bewegt und aufmerksam verfolgten sie die Ausführungen der Organisatoren, die die Schicksale einzelner Familien schilderten.

Besonders eindrucksvoll war für viele, dass hinter jedem der verlegten Stolpersteine ein konkreter Name und eine persönliche Lebensgeschichte stand.

„Das macht die Geschichte greifbar und zeigt, wie nah sie uns eigentlich ist“, bemerkte Religionslehrer Thomas Nüdling.

Zum Abschluss der Zeremonie legten die Anwesenden Blumen nieder und gedachten in einer stillen Minute der Opfer. Für die Jugendlichen war es eine eindrückliche Erfahrung, die verdeutlichte, wie wichtig Erinnerungskultur ist – auch heute noch.

Die Stolpersteine, geschaffen vom Künstler Gunter Demnig, sollen Passanten im Alltag innehalten lassen und so die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachhalten.