Bewahrung der Erinnerung – Kriegsgräberpflege in Bad Liebenstein fortgesetzt

Gastbeitrag von Stefanie Kießling

Die Bewahrung der Erinnerung an Kriegstote und Zwangsarbeiter in Bad Liebenstein geht weiter: Einige Soldaten der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 391 aus Bad Salzungen haben erneut die Pflege der Kriegsgräber auf dem Friedhof übernommen.

Bereits im Frühjahr 2025 hatten sie die Grabplatten des Kriegsgräberfeldes umfassend gereinigt und freigeschnitten, sodass die Namen der Kriegstoten wieder gut lesbar sind.

In der aktuellen Aktion lag der Schwerpunkt auf dem Zwangsarbeitergrab mit der obeliskartigen Säule.

Auf ihr sind die Namen von 18 bekannten und fünf unbekannten sowjetischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen, darunter auch Kinder, vermerkt, die während des Zweiten Weltkriegs in Bad Liebenstein den Tod und ihre letzte Ruhe fanden.

Die Opfer sind rund um die Säule bestattet. Die Soldaten behandelten die Inschriften mit Steinreiniger, entfernten Moose und witterungsbedingte Ablagerungen mithilfe von Hochdruckreiniger und pflegten das Umfeld.

„Durch die kontinuierliche Pflege können wir sicherstellen, dass die Opfer von Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft in Bad Liebenstein nicht in Vergessenheit geraten“, erläutert Thomas Mieling, Verbindungsmann der Patenkompanie und Mitarbeiter der Stadtmeisterei.

Die 4. Kompanie hatte bereits 2023 offiziell die Pflegepatenschaft für die Kriegsdenkmäler in Bad Liebenstein und allen Ortsteilen übernommen.

Bei den Arbeiten im Frühjahr 2024 stellte die Kompanie fest, dass auf dem Friedhof neben den Denkmälern auch Gräber von Kriegstoten und Zwangsarbeitern gepflegt werden müssen. Die Bundeswehr bot daraufhin ihre Unterstützung an, die von der Stadt gerne angenommen wurde.

Die Stadtmeisterei stellte erneut alle erforderlichen Arbeitsmaterialien und Technik bereit, darunter die neue Hubarbeitsbühne, die Arbeiten in der Höhe erst möglich machte.

Die gemeinsame Pflege der Gräber und Denkmäler wird regelmäßig fortgesetzt, um diese Erinnerungsorte würdevoll zu erhalten.

Hintergrund:

Der Friedhof in Bad Liebenstein vereint private Grabstätten, Kriegsgräber aus dem Zweiten Weltkrieg und Gräber von Zwangsarbeitern.

Die Arbeiten der Patenkompanie tragen dazu bei, dass dieser Ort als historisches Zeugnis und Mahnmal erhalten bleibt und die Erinnerung an die Opfer von Krieg und nationalsozialistischer Gewalt lebendig bleibt.

Das „Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ stellt die Kriegsgräber unter besonderen dauernden Schutz.

Es dient der Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und der Gewährleistung, dass diese Gräber dauerhaft erhalten bleiben.