Tag der Ehemaligen am Rhöngymnasium: Begegnungen, Erfahrungen & Perspektiven

Gastbeitrag von Robert Müller

Das Rhöngymnasium Kaltensundheim hat auch in diesem Jahr wieder zum „Tag der Ehemaligen“ eingeladen.

Die inzwischen 13. Auflage dieser besonderen Veranstaltung bot den Schülerinnen und Schülern der oberen Jahrgänge eine wertvolle Gelegenheit, direkt von den Erfahrungen früherer Absolventinnen und Absolventen zu profitieren.

Neben den Gesprächen mit den Ehemaligen rundeten eine begleitende Ausbildungs- und Studienmesse sowie eine Vielzahl von Vorträgen und Diskussionsrunden den Tag ab.

Schon am Vormittag herrschte im Schulgebäude reges Treiben. In den Fluren tauschten sich Gruppen von Schülerinnen und Schülern über ihre Pläne nach dem Abitur aus, während die Klassenräume für die einzelnen Sessions vorbereitet wurden.

Besonders die Veranstaltungen zu Studienfinanzierung und Bewerbungsprozessen stießen auf großes Interesse, auch manche Eltern nutzten die Gelegenheit, um sich ausführlich zu informieren und die Referenten mit Fragen zu löchern.

Aber auch Themen wie Betriebswirtschaft, Psychologie, Ingenieurwissenschaften oder Work & Travel lockten zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.

In den Vorträgen und Gesprächsrunden wurde schnell deutlich, worin die besondere Stärke des Ehemaligen-Tages liegt: Ehemalige Schüler erzählten unverstellt von ihren eigenen Wegen, gaben Einblicke in Höhen und Tiefen und machten Mut, auch ungewöhnliche Entscheidungen zu treffen.

Annabell Schneider (Abitur 2016) schilderte ihre Rückkehr an die alte Schule als sehr emotional: „Es ist spannend, in die teilweise ahnungslosen Gesichter zu schauen, da ich mich damals genauso gefühlt habe.“

Ihr Rat lautete, Chancen im Ausland zu nutzen und Kontakte zu knüpfen: „Geht ins Ausland, sprecht permanent mit Leuten und packt euren Rucksack voll mit Erfahrungen.“

Auch andere Alumni formulierten ihre Botschaften klar und direkt. Philipp Welle (Abitur 2019) ermutigte dazu, Neues auszuprobieren: „Lieber einmal scheitern, als es gar nicht erst zu versuchen.“

Theresa Ritz (Abitur 2020) fasste sich knapp, aber eindringlich: „Genießt das Studium.“

Marcus Rothhaupt (Abitur 2018) legte den Jugendlichen ans Herz, die eigenen Ziele konsequent zu verfolgen: „Hört auf euer Herz, macht das, worauf ihr Lust habt, und überwindet euren Schweinehund.“

Organisator Daniel Möllerhenn (Abitur 2003) blickte auf die Entwicklung des Formats zurück. Was einst als kleine Idee begann, sei heute ein fester Bestandteil im Schulkalender.

Er plädierte für Mut und Neugier: „Ein Praktikum in einem Bereich, den nicht jeder wählt, oder ein Auslandssemester in einem nicht-englischsprachigen Land, das sind Erfahrungen, die sich später auszahlen.“

Auch die aktuellen Schülerinnen und Schüler zeigten sich begeistert. Liam Michel (12. Klasse) beschrieb den Tag als „perfekte Gelegenheit, um mit Leuten in Kontakt zu treten, die in der Praxis schon Erfahrungen gesammelt haben.“

Sein Fazit in einem Wort lautete: „Wunderbar.“ Andere Jugendliche betonten, wie informativ und erkenntnisreich die Vorträge waren. Besonders das Fach Soziale Arbeit hinterließ Eindruck, weil der Studienalltag anschaulich erklärt wurde.

Für Nele Schulz (12. Klasse) war die Veranstaltung „außergewöhnlich, weil es nicht jede Schule macht“. Ihre Mitschülerin Hanna Luise Denner (11. Klasse) hob hervor, dass man viele Fragen stellen konnte und Themen aus ganz unterschiedlichen Bereichen vertreten waren.

Ein fester Bestandteil des Ehemaligen-Tages war erneut die begleitende Messe im ersten Stock des Gymnasiums. Dort präsentierten sich unter anderem die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Hochschule Schmalkalden, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena und sie SBBS Schwallungen mit ihren Studienangeboten.

Auch regionale Arbeitgeber wie die VR Bank Fulda, die Rhön-Rennsteig-Sparkasse oder die Spedition Geis stellten ihre Ausbildungswege vor. Neu dabei war in diesem Jahr der Z-Bau Empfertshausen, der sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region präsentierte.

Die Messe verdeutlichte, dass sich die Veranstaltung nicht nur an akademisch orientierte Schülerinnen und Schüler richtet, sondern ebenso praxisnahe Perspektiven eröffnet.

So entstand eine Brücke zwischen überregionalen Studienmöglichkeiten und regionalen Karrierewegen, die sowohl für die Jugendlichen als auch für ihre Eltern von großem Wert war.

Am Ende wurde noch einmal deutlich, was den Tag der Ehemaligen so besonders macht: Er vereint die Nähe eines Klassentreffens mit der Ernsthaftigkeit einer Berufs- und Studienberatung.

Für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler ist es ein Wiedersehen, für die Jugendlichen eine Quelle ehrlicher und praxisnaher Orientierung. Dass dabei Mut zur Veränderung ebenso wichtig ist wie Verlässlichkeit, wurde in vielen Gesprächen deutlich.

Der Tag der Ehemaligen hat sich längst als fester Bestandteil des Schullebens etabliert.

Mit seiner Mischung aus persönlichem Austausch, fachlicher Information und inspirierenden Einblicken bleibt er für das Rhöngymnasium ein Ereignis, das Vergangenheit und Zukunft auf einzigartige Weise miteinander verbindet und so Jahr für Jahr neue Perspektiven eröffnet.