120 Jahre Bibliothek Dermbach – Jugendliche gestalten Jubiläumsprojekt

Gastbeitrag von Jens Pabst

Dermbach feiert in diesem Jahr 120 Jahre Bibliothek. Unter dem Titel „Was meinst du zur Bibliothek?“ setzten sich Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Regelschule Dermbach intensiv mit der Geschichte der Bibliothek, ihrem heutigen Angebot und der Frage auseinander, wie junge Menschen stärker für die Bibliothek begeistert werden können.

In mehreren Projekttagen erforschten die Jugendlichen die Bibliothek unter Anleitung von Lehrkräften sowie Mitarbeiterinnen der Bibliothek.

Das Ergebnis: spannende Einblicke, konkrete Vorschläge zu Öffnungszeiten, Veranstaltungsformaten und neuen Nutzungsangeboten – und der Beleg, dass Lernen nicht nur im Klassenzimmer stattfindet, sondern dort, wo Geschichten beginnen.

Im zweiten Projektschritt konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Kreativität zeigen: Gemeinsam entstanden über 90 Plakate, die sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Bibliothek auseinandersetzen.

Bibliotheken werden häufig als altmodisch wahrgenommen. Das Projekt zeigt jedoch deutlich das Gegenteil: Die Bibliothek Dermbach ist lebendig, offen zugänglich und ein Ort der Entdeckung – weit mehr als nur ein stiller Bücherraum.

Trotz zunehmender Digitalisierung bleibt sie ein frei zugänglicher Treffpunkt, auch im ländlichen Raum, an dem individuelle Antworten und kleine Überraschungen warten.

Projektablauf

Zu Beginn des Schuljahres besuchten die Klassen 9a und 9b am 20. August die Bibliothek Dermbach. Die Projektwoche selbst fand vom 25. bis 29. August 2025 statt.

Von Seiten der Bibliothek begleiteten Frau Koch, Frau Ullmann und eine weitere Mitarbeiterin das Projekt von der ersten Idee bis zur Präsentation in der Schule. Die Kunstschule Oepfershausen war mit Frau Casper-Zielonka und Herrn Wagner federführend für die Plakatgestaltung beteiligt.

Lehrkräfte der Regelschule, darunter Frau Städler und Frau Klaus, führten verschiedene Schreib- und Kreativtechniken ein, während Herr Pabst die Koordination des Projekts übernahm.

Zu Beginn wurden die Schülerinnen und Schüler spielerisch an das Thema herangeführt, indem sie ein Blitzplakat zu einem beliebigen Thema gestalteten.

Darauf aufbauend entstanden die späteren Plakate, die als Kunstaktion die Bibliothek sichtbar machen und Bürgerinnen und Bürger im Ort erreichen sollen.

Ein langfristiges Ziel ist die engere Verzahnung von Schule, Bibliothek und Kunstschule sowie die nachhaltige Nutzung regionaler Potenziale.

Während des Bibliotheksbesuchs erinnerten sich einige Schülerinnen und Schüler daran, bereits früher Bücher ausgeliehen oder vor Ort gelesen zu haben. Sie stöberten in den Regalen, liehen Literatur aus und setzten sich kreativ mit dem Thema auseinander.

Mit Techniken wie Kalligrafie, Collagen, Interviews (QR-Codes zu den Interviews) und weiteren gestalterischen Werkzeugen entstanden die über 90 Plakate.

Diese wurden am letzten Projekttag in der Aula der Schule ausgestellt und konnten bewundert werden. Ausgewählte Plakate wurden zusätzlich professionell gedruckt, wodurch ihre Wirkung und Aussagekraft noch einmal deutlich gesteigert wurde.

Am vorletzten Projekttag besuchte Frau Sommermeier, zuständige Kulturagentin für den Schulamtsbereich Westthüringen, die Schule. Sie konnte sich direkt mit den Schülerinnen und Schülern über das Projekt austauschen und erleben, wie viel Freude die Arbeit bereitet.

Alle Beteiligten, sowohl Lehrkräfte als auch externe Partner, waren sich einig, dass die Plakate der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Ob sie in Schaufenstern oder als Banner im Ort präsentiert werden, wird noch entschieden.

Das Projekt wurde durch die Kulturagentinnen Thüringen im Rahmen des „Kunstgeldes“ gefördert. Träger der Maßnahme sind die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V. und das Land Thüringen.