Zuversicht trotz Zollgewitter – 23. Unternehmertreffen in Hünfeld

Gastbeitrag von Philipp Weber

Gemeinsamer Austausch und Kontakte knüpfen – beim 23. Hünfelder Unternehmertreffen der Stadt Hünfeld kamen rund 100 Unternehmer im Alten Lokschuppen zusammen.

Ausrichter war in diesem Jahr die VR-Bank NordRhön eG, die mit Moritz Bauer, Head of Investment Strategy bei Union Investment, einen hochkarätigen Vortrag für das Publikum gewinnen konnte.

Bürgermeister Benjamin Tschesnok freute sich, dass so viele Unternehmer der Einladung gefolgt seien und nutzte die Begrüßung, um die Wichtigkeit von wirtschaftlichen Erfolgen für die Region und damit nicht zuletzt auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervorzuheben.

Themen wie Kostendruck oder Bürokratie müsse man geschlossen und entschlossen begegnen, sagte Tschesnok und fügte an, „Kommune und Unternehmen sitzen in einem Boot“, die Handlungsfähigkeit einer Kommune sei mitunter auch abhängig vom Erfolg der Unternehmen.

Dass hierfür auch die Politik auf Bundesebene in der Pflicht sei, positive Rahmenbedingungen zu schaffen, verdeutlichte Annika Wuttke, Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Fulda, die ebenso wie Landrat Bernd Woide ein Grußwort an die Unternehmer richtete. Woide plädierte dafür, dass sich die Probleme unseres Landes nur aus der Mitte heraus lösen ließen.

Bevor Gastredner Moritz Bauer die Zuhörer in seinem spannenden Vortrag durch das „Zollgewitter“ navigierte, gab Walter Mengel, Vorstandssprecher der VR-Bank, dem Publikum einen Einblick in die Entwicklung der Genossenschaftsbank.

So stieg laut Mengel die Bilanzsumme im 2024 auf über 1,6 Milliarden Euro, darüber hinaus sei die VR-Bank NordRhön mit 183 Mitarbeitern und 17 Auszubildenden ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.

„Im vergangenen Jahr wurden zudem über 180.000 Euro an über 300 Projekte ausgeschüttet“, was den Stellenwert der VR-Bank nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich eindrucksvoll herausstelle, erklärte Mengel.

„Was wir selbst in der Hand haben, werden wir erfolgreich umsetzen“, sagte der Vorstandssprecher: „Die äußeren Rahmenbedingungen müssen wir akzeptieren und uns auf veränderte Zinsentwicklungen oder geopolitische Krisen einstellen.“

Die äußeren Rahmenbedingungen beleuchtete Bauer in seinem Vortrag unter dem Titel „Nach dem Zollgewitter – Navigieren durch die Großmacht-Unsicherheit“.

Mit der von Donald Trump unbeständigen Zollpolitik und den Handelskonflikten seien die wirtschaftlichen Folgen von großen Unsicherheiten geprägt. Allerdings führe das nicht zwangsläufig zu negativen Marktentwicklungen.

Wichtig sei es laut Bauer, hinter die Schlagzeilen zu blicken. Handelten europäische Unternehmen mit Mut und Entschlossenheit, könne man den geopolitischen Spannungen trotzen.

Auch wenn Europa nicht zu den Pionieren in zukunftsweisenden Themen wie künstlicher Intelligenz gehöre oder auch bei der wachsenden Bedeutung der Halbleiterindustrie keine führende Rolle einnehme, gebe es dennoch große Potenziale, die noch immer gut funktionierenden Kapitalmärkte am Laufen zu halten und weiterhin Einfluss auf die wirtschaftlichen Entwicklungen nehmen zu können, so das Plädoyer des Kapitalmarktexperten.

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Gäste in entspannter Atmosphäre die Möglichkeit, sich auszutauschen, Kontakte zu pflegen und neu zu knüpfen.

Die positiven Rahmenbedingungen dafür waren bei Getränken und Catering von Zuspann von der Stadt Hünfeld und der VR-Bank NordRhön definitiv geschaffen.