Empfang im Rathaus: 130 Jahre Hünfelder Oblaten & 125 Jahre Klosterkirche

Gastbeitrag von Sabine Burkardt

Mit einem Festakt voller Erinnerungen, aber auch Blicken in die Zukunft wurde im Hünfelder Rathaussaal das 130–jährige Jubiläum des Hünfelder Oblatenklosters sowie das 125-jährige Jubiläum der Klosterkirche gefeiert.

„Hier im Rathaussaal nahm die Erfolgsgeschichte der „Hünfelder Oblaten“ ihren Anfang“, sagte Bürgermeister Benjamin Tschesnok. Vor 130 Jahren fanden die ersten Scholastiker der Ordensgemeinschaft bis zur Fertigstellung des Klosters Unterschlupf im neu gebauten Rathaus.

„Die Oblaten gehören zu Hünfeld – und daran wird sich hoffentlich auch in fernerer Zukunft nichts ändern. Das spirituelle Leben der Region wird durch die Hünfelder Oblaten auf vielfältige Weise bereichert“, betonte Tschesnok.

Pater Patrick Fey OMI, der als jüngster Oblate im Saal über 130 Jahre Oblatengeschichte sprechen durfte, zeichnete den Weg der Oblaten von Frankreich nach Deutschland bis nach Hünfeld nach.

Die Entscheidung, das Kloster in Hünfeld zu bauen, fiel 1895. Der deutschen Provinz gefiel das Gelände am alten Friedhof, das zu Stille und ernsten Gedanken einlade, im Winter aber etwas rau sei, heißt es in historischen Aufzeichnungen.

Die Stadt Hünfeld erklärte sich bereit, Steine und Bauholz sowie Unterkunft im Rathaus zur Verfügung zu stellen. 1895 bezogen die Oblaten ihr „Rathauskloster“, die damalige Wohnung des Bürgermeisters im Rathaus.

Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten am Hünfelder Kloster. 1971 wird das Kloster wird zum Tagungshaus. „Bis heute ist es ein Ort, der Menschen mit Jesus Christus in Berührung bringen möchte“, sagte Patrick Fey.

Nur durch Mut und Gottvertrauen konnte das Bonifatiuskloster gegründet und durch die Jahre geführt werden. Das gelte auch für die Zukunft, so Fey.

„Manche Orte erzeugten besondere tiefe Spiritualität und können den weiteren Lebensweg beeinflussen, und das Bonifatiuskloster gehört dazu“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt und erinnerte sich an Passionsspiele im Jahr 2009 in der Hünfelder Klosterkirche, bei denen Festredner Pater Patrick Fey OMI die Rolle des Jesus übernommen hatte.

Für das Bistum Fulda überbrachte Domkapitular Thomas Renze die Glückwünsche von Bischof Michael Gerber und hob die Arbeit der Ordensbrüder hervor, die sich seit Jahren mit viel Charisma in vielen Bereichen unter anderem auch im Jugendpastoral einsetzten.

Pfarrer Michael Müller richtete sein Grußwort auf die Verbindung der Pfarrei mit dem Kloster und erzählte von einer Glocke aus dem Turm der Stadtpfarrkirche, die als Geschenk der Pfarrei in der Klosterkirche hängt.

„Die gemeinsame Glocke erinnert mich daran, dass wir an einem Strang ziehen“, so Müller. Die Inschrift „König der Herrlichkeit, komme mit deinem Frieden“ passe bestens als Wunsch für das Jubiläum.

Superior Pater Felix Rehbock betonte, dass es viele Menschen brauche, die sich mit dem Kloster verbunden fühlten, und es zu einem lebendigen Ort zu machen und sprach dabei auch von Assoziierten, Jugendlichen und jungen Familien, die immer mehr das Bonifatiuskloster aufsuchten. „Seit kurzem haben wir sogar einen Wickeltisch im Kloster“, so Rehbock.

Provinzial Pater Christoph Heinemann hob die enge Verbindung der Stadt Hünfeld und der Bürger mit der Gemeinschaft der Hünfelder Oblaten hervor. Wichtig sei es, die Verbindung auch weiterhin gut pflegen.