Mit der Wiedervereinigung vor 35 Jahren geschieht etwas Einmaliges: Zwei Armeen, die sich über Jahrzehnte in Feindschaft gegenüberstanden, vereinigen sich: Bundeswehr und Nationale Volksarmee (NVA).
Gab es eine Alternative zur Vereinigung? Welche Soldaten des ostdeutschen Militärs konnten weiter dienen? Den Herausforderungen und Folgen dieses Prozesses geht Dr. Philip Martin Rink bei seinem Vortrag am Donnerstag, den 23. Oktober, im Haus auf der Grenze von Point Alpha nach.
Beginn ist um 18.30 Uhr. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Am 3. Oktober 1990 übergibt Rainer Eppelmann, Minister für Abrüstung und Verteidigung der DDR, seinem Amtskollegen Gerhard Stoltenberg offiziell die Nationale Volksarmee. Es gab keinen Masterplan zumal auch noch der Zwei-plus-Vier-Vertrag beachtet werden musste.
In allen Kasernen Ostdeutschlands geloben NVA-Soldaten und Offiziere, fortan der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und Recht und Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.
Und nicht nur das: Waren sie bislang mit der NVA in das östliche Verteidigungsbündnis „Warschauer Pakt" integriert, gehören sie nun der NATO an. Diese fundamentalen Veränderungen betrafen nicht nur Struktur und Organisation, sondern auch Personal, Waffen aller Art, Munition und die Standorte.
Dieser historische Vorgang führte natürlich zu Spannungen und Akzeptanzproblemen, hatte aber letztendlich eine erfolgreiche Integration zur Folge.
Der Referent Dr. Rink ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr sowie Lehrbeauftragter an der Universität der Bundeswehr München.
Zu seinen Fachgebieten zählen die Militärgeschichte der Frühen Neuzeit, Organisationsgeschichte sowie die Geschichte der Einsätze der Bundeswehr. Eine Anmeldung ist per E-Mail über veranstaltungen@pointalpha.com oder Telefon 06651/919030 erwünscht.